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Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Titel: Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)
Autoren: Florian Homm
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Windschutzscheibe war zersplittert, aber auf wundersame Weise kam ich mit einigen gebrochenen Rippen und kleineren Schnittverletzungen im Gesicht davon. Wie zahlreiche Male zuvor, war das ein Wunder. Ich lebte. Meine Zeit war noch nicht gekommen. Warum? Keine Ahnung. Ich hatte ganz gewiss alles versucht, um meiner jämmerlichen Existenz hier und jetzt ein Ende zu setzen.
    Sobald meine Exfrau davon Wind bekam, dass ich herumhurte und meilenweit von einer Versöhnung entfernt war, war alle verbliebene Liebe verpufft. Und dann kamen die Wirtschaftsprüfer und Anwälte ins Spiel. Susan zeigte sich sehr unerfreut und wer konnte ihr das verdenken? Gegen Mitte des Sommers hatte ich mich von meiner vorübergehenden körperlichen und geistigen Verwirrung vollständig erholt. Ich war genauso schmierig und korrupt wie immer.
    Nachdem Susan Mallorca verlassen und in die Staaten zurückgekehrt war, organisierte ich einen Coup, um »unsere« beeindruckende Kunst- und Antiquitätensammlung aus »unserer« Villa in Palma wegzuschaffen. Ich hatte Gemälde und Zeichnungen italienischer und niederländischer Meister in die Ehe eingebracht. Natürlich wuchs die Sammlung im Verlauf unserer Ehe ganz erheblich, sodass Susan moralisch berechtigt war, Ansprüche darauf zu erheben. Doch ich hing an den Kunstwerken und wusste außerdem um ihren Wert. An besseren Tagen hatten wir die gesamten Gemälde und Antiquitäten einer Stiftung übertragen, die zu 100 Prozent Susan gehörte, falls die multiple Sklerose mich besiegen sollte. Zum Zeitpunkt des geplanten Coups lebte ich bereits mit meiner russischen Affäre, hatte aber noch einen gültigen Mietvertrag und die Schlüssel zu unserem Anwesen in Palma. Auch die prächtige Villa sowie drei Gästehäuser mit insgesamt mehr als 2.200 Quadratmetern Wohnfläche und 4,5 Hektar Grund liefen auf Susans Namen. Nach meiner Logik war es weitaus günstiger, jede weitere Diskussion über die Gemäldesammlung zu führen, nachdem die wertvollsten Stücke in einem Safe in Zürich untergebracht waren, über den ich die Kontrolle besaß.
    Der Coup war für Anfang September geplant. Ich hatte ein Umzugsteam aus der Schweiz organisiert und dem Hauspersonal einen Tag freigegeben. Das würde eine leichte Sache werden. Mein Playmate saß in meinem S-Klasse-Cabrio, strich sich gedankenlos durch die Haare und überprüfte ihr Make-up, als ich das Haus betrat. In dem Moment traf mich der völlig unerwartete und fesselnde Anblick meiner Ex, die die monumentale Freitreppe in die Empfangshalle hinabschritt. Was ich nicht sah, waren die Rembrandts, Vernets, Dalís, die Impressionisten und Expressionisten. Die wüsten Seeschlachtszenen, die Boucher-Imitationen und neoklassischen Porträts hingen noch immer an den neun Meter hohen Wänden des Vestibüls, aber sie waren viel zu groß, als dass ein normales Umzugsunternehmen sie hätte transportieren können. Alle Kunstwerke, die transportabel waren und deren Wert eine sechsstellige Summe überschritt, waren verschwunden. Susan hatte mich offensichtlich mit meinen eigenen Waffen geschlagen. Niemand kannte mich so gut wie sie. Und um es noch schlimmer zu machen, hatte sie das Recht, mit ihrem Eigentum zu tun und zu lassen, was sie wollte.
    Angriff ist üblicherweise die beste Verteidigung. Also fuhr ich sie an, wie sie dazu käme, »meine« Sachen zu entfernen. »Wie kannst du Kunstwerke stehlen, die mir schon lange gehörten, bevor wir überhaupt ein Paar waren? Hast du überhaupt kein Gewissen?« Nach der ersten Tirade drohte ich ihr mit einer Flut von Anwälten, die die tatsächliche Eigentümerschaft vor internationalen Gerichten ausfechten würden. Während ich sie wegen des Diebstahls von Kunstwerken heruntermachte, die mir meine Mutter geschenkt hatte, und hinzufügte, ich würde niemals so etwas Niederträchtiges tun, klingelte es an der Haustür. Der Schweizer Umzugswagen parkte direkt vor der Villa. Auf dem Bildschirm des Video-Sicherheitssystems erschien das Gesicht des Fahrers. Er fragte nach Dr. Homm und bat um die Erlaubnis, eintreten zu dürfen. »Jetzt sitze ich wirklich in der Scheiße«, war mein erster Gedanke, als ich ihm das Tor öffnete. Ich hätte keine lächerlichere Figur abgeben können. Susan und ihr älterer Bruder Kevin, der sich in ihrer Begleitung befand, rannten zum Eingang, um zu sehen, was los war. Sie sahen nicht nur den Umzugswagen und die Umzugsleute, sondern auch mein russisches Betthäschen in ihrem engen Minirock.
    Die Umzugscrew war
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