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Konflikte loesen

Konflikte loesen

Titel: Konflikte loesen
Autoren: Kirstin Nickelsen
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signalisieren und sagen, was sie tun wird, wenn die Abmachung erneut nicht eingehalten wird. Beachten sollte sie, dass sie dies nicht als Erpressungsversuch darstellt, sondern lediglich als eine Maßnahme.
    Beobachtung: „Sie haben mir in den vergangenen drei Monaten die Informationen nicht pünktlich zukommen lassen, die ich mittwochs für die Donnerstagsbesprechung benötige. Da mir wichtig ist, dass ich meine Aufgaben hier sehr gut erfülle und gegenüber meinen Vorgesetzten alle Termine einhalte, möchte ich nun mit Ihnen eine Absprache treffen, wie wir das Ganze besser organisieren können.“
    Beachten Sie: Ein „Wir“ drückt auch hier wieder Gemeinsamkeit aus, „wir“ ist immer wieder sehr verbindend. Wichtig auch, dass Frau Reuter möglichst an dieser Stelle nicht in die „nie“ und „immer“ Falle tritt, wie z. B. „Nie haben Sie es geschafft.“ Das wäre zwar inhaltlich richtig, würde aber auf der Seite der Teamleiter nur für Widerstand sorgen.
    Der Dialog sollte mit einer offenen Frage eröffnet werden: „Wie sehen Sie das?“ Der Teamleiter fühlt sich so zum Gespräch eingeladen und kann seine Sicht der Situation erklären.)
    Verständnis hat auch etwas mit Gelassenheit zu tun, Sollten die Teamleiter erzählen, wie viel Arbeit sie haben etc., wäre es prima, wenn Frau Reuter zuhört. Da es aber keine andere Lösung gibt, als dass die Informationen von A nach B geschickt werden, darf sie diese Ausrede nicht gelten lassen.
    Eigenes Interesse: „Daher erneut meine Bitte, mir die Informationen zu senden, sodass ich für uns die Unterlagen gut vorbereiten kann. Mein Vorschlag ist daher, dass ich Informationen von Ihnen bis spätestens mittwochs 13.00 Uhr erhalte. Was halten Sie davon?“
    Frau Reuter sollte die Teamleiter erzählen lassen, was sie darüber denken, vielleicht auch aufmerksam sein, ob es noch alternative Lösungen gibt.
    „Sollte ich die Unterlagen nicht bis 13.00 Uhr erhalten, kann ich sie leider nicht mehr in die Präsentation aufnehmen.“
    Bitte beachten Sie: Eine Maßnahme ist keine Erpressung. Voraussetzung ist daher, dass Frau Reuter den letzten Punkt im Fall der Fälle auch wirklich umsetzt, und nicht nur etwas sagt, weil sie eine Klärung möchte, die in Wirklichkeit keine ist. Wenn Frau Reuter möchte, kann sie die Vereinbarung noch einmal schriftlich festhalten und per E-Mail versenden.
    Auf den Punkt gebracht
Beobachtungen – ohne Bewertungen – rechtzeitig ausgesprochen und geklärt, verhindern die Eskalation von Missverständnissen.
Vermeiden Sie Vorwürfe. „Sie haben das falsch gemacht“ kann nicht zu einem Dialog führen, sondern lediglich in eine Rechtfertigung des Gegenübers.
Wenn Absprachen in der Vergangenheit nicht eingehalten wurden und Sie Grenzen setzen wollen, ohne dass dies eine Erpressung ist, dann formulieren Sie diese klar und deutlich, mit dem dahinter liegenden Interesse. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die eigene Regel auch einhalten, sonst sind diese Aussagen in Zukunft nicht mehr glaubwürdig.
Bei Gesprächen mit Vorgesetzten gelten die gleichen Regeln wie mit Kollegen. Machen Sie sich vorher klar, was Sie erreichen wollen, was Ihr Anliegen ist. Der Chef des Chefs oder interne Schlichtungsstellen erst in Anspruch nehmen, wenn das direkte Gespräch gesucht wurde und es keine Möglichkeiten des direkten Dialoges gibt.

Zehn Tipps für eine gute Konfliktlösung
    Das Wichtigste vorweg: Alle Personen müssen an der Klärung eines Konflikts Interesse haben und sich freiwillig und aktiv an der Gestaltung beteiligen.
Definieren Sie zunächst das Problem – nur auf dieser Basis kann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.
Jeder darf seinen Standpunkt in Ruhe darstellen , ohne dass er unterbrochen wird. Am Ende sind Rückfragen ohne Vorwürfe nicht nur gestattet, sondern sogar erwünscht. Wenn möglich, schalten Sie hier eine neutrale Person (z. B. einen Kollegen aus einer anderen Abteilung) ein, der nur für die Einhaltung dieser Regel zuständig ist.
Erörtern Sie Gemeinsamkeiten – klären Sie das gemeinsame Ziel und fixieren Sie, in welchen Punkten Sie sich bereits einig sind: Was ist Ihnen wichtig, was wollen Sie am Ende erreicht haben? Woran merken Sie, dass der Konflikt gelöst ist? Diese Fragen können Sie per Liste vorab an die teilnehmenden Personen versenden, damit diese die Möglichkeit haben, sich im Vorfeld Gedanken zu diesen Punkten zu machen.
Bleiben Sie fair: Drohungen, Beschimpfungen und Vorwürfe gehören nicht in ein
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