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Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod

Titel: Kommissar Morry - Lautlos kommt der Tod
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Schrecksekunde überwunden und schluckte mehrere Male, als er sah, wie Morry mit der linken Hand das Wurfmesser aus seinem Körper zog. Er konnte es einfach nicht fassen, daß der Kommissar mit dem Leben davongekommen war. War denn Morry mit dem Teufel dm Bunde? Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu. Bevor er sich aber aufraffen konnte, knallte Morrys Faust auf die Kinnspitze des Massenmörders, der zurücktaumelte und in einen Sessel flog. „Sicher ist sicher", erklärte Morry mit kalter Stimme, „denn bei Ihnen ist wohl Milde nicht angebracht. Ich warne Sie nochmals, lassen Sie die Hände unten."
    Während der Mörder wie betäubt im Sessel lag, befreite sich Morry von seinem unförmigen Mantel, der mit Schaumgummi ausgefüllt war. Außerdem trug er noch eine Panzerweste, die selbst dem härtesten Stahl getrotzt hätte. Morry wußte ganz genau, daß der Raubmörder schauspielerte. Während er die Schreibtischschublade öffnete, um die Stahlfesseln herauszuholen, ließ er nicht einen Moment den Gewaltverbrecher aus den Augen. Bis jetzt hatte der Mörder apathisch in seinem Sessel gehockt. Als aber Morry sich ihm näherte, sprang er plötzlich auf, riß blitzschnell das zweite Wurfmesser heraus und wollte die tödliche Waffe auf Morry schleudern. Da bellte ein Schuß auf. Die Kugel durchschlug die Hand des Heimtückischen, der wimmernd zusammensank und mit haßerfüllten Augen Morry ansah. „Du Hund", knirschte er und spie vor ihm aus, „meine Hand ist zerschmettert."
    Mit einer schnellen Bewegung nahm Morry das Wurfmesser auf und legte es auf den Schreibtisch. Er hatte es nicht mehr nötig, den Mörder zu fesseln. War denn Morry überhaupt nicht neugierig, wer der Mann war, der ihn töten wollte? Er setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch, blickte unverwandt den Heimtückischen an, nickte mehrere Male mit dem Kopf und erklärte: „Ich wußte, daß Sie kommen würden ich habe Sie erwartet!"
    Ungläubig sah der Verbrecher den Kommissar an. „Das sagen Sie jetzt, wo Sie mich haben", knurrte er, „nachher ist man ja immer besonders schlau, nicht wahr, Kommissar Morry?"
    Morry winkte ab. „Soll ich dir sagen, wer du bist?" wechselte er plötzlich den Ton, „du bist die gemeinste Kreatur, die mir je vor die Augen gekommen ist. Nimm die Maske ab, Eddy, ja, ja, jetzt bläst du überrascht, was? Das hättest du wohl nicht erwartet."
    Mit der gesunden Linken riß der Mörder die Maske vom Gesicht. Es war wirklich der Taschendieb Eddy, der mit blutunterlaufenen Augen seinen Bezwinger an sah und zischte: „Warum bin ich nur hierhergekommen, eine innere Stimme hatte mich davor gewarnt. Als Sie mich heute früh aufsuchten, Morry, und ,ich Sie im Garten beobachtete, hatte ich ein verdammt flaues Gefühl in der Magengegend. Ich hatte vorgehabt, heute für immer das Land zu verlassen, ich besitze Millionen, hätte woanders als schwerreicher Mann leben können, aber nein, ich bin mit Ihnen zum Yard gegangen und mußte mir Ihre Brillanten ansehen. Daran bin ich gescheitert, nur daran, Morry, verstehen Sie!"
    „Ich weiß", erklang die kalte Stimme des Kommissars, „denn du, Eddy, bist ein Mörder aus Gier. Lange habe ich dazu gebraucht, herauszubekommen, wer der wirkliche Täter ist. Du hast es geschickt verstanden, dich zu tarnen, aber eines Tages wird auch der raffinierteste Verbrecher zur Strecke gebracht."
    Der Raubmörder holte sich ein Tuch aus der Tasche, preßte es auf die zerschossene Hand und stöhnte: „Zum Teufel, Morry, haben Sie doch Mitleid mit mir, ich verblute ja."
    Spöttisch winkte Morry ab. „Es war ein glatter Durchschuß, Eddy, daran gehst du nicht zugrunde. Hattest du Mitleid mit deinen Opfern gehabt? Du hast sie bestialisch ermordet. Der Henker wird sich freuen, dir die Schlinge um den Hals legen zu können."
    „Halt's Maul", stieß verzweifelt der Verbrecher aus und sprang auf.
    „Bleib sitzen, Eddy", warnte ihn Morry, „du hast doch schon eine Kostprobe meiner Treffsicherheit erhalten."
    „Drück schon ab, du Hund", geiferte Eddy, wobei ihm der Speichel aus dem Munde troff, „ich werde ja sowieso gehenkt."
    Er torkelte doch tatsächlich auf den Schreibtisch Morrys zu, und sofort wußte der Kommissar, was der Mörder beabsichtigte. Mit einem Sprung war Morry auf den Beinen, stieß rücksichtslos den Schwerverbrecher in den Sessel zurück und knurrte gereizt: „Dein Spiel ist aus, du Narr, glaubst du etwa, ich würde dir den Gnadenschuß geben? Du sollst die Hölle noch auf Enden
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