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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics
Autoren: Alfred Bekker
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Jelinda.
    Ich kann es nur einigermaßen rekonstruieren. Ein Antigrav-Kissen hat uns aufgefangen, wir wurden von einem Shuttle zurück zur Station gebracht und dort …
    Manchmal habe ich ein paar sehr seltsame Albträume. Ich höre dann Stimmen. Du auch, oder? Cox und Jelinda können sich an nichts erinnern. Ich schon. Aber ich weiß nicht, was es bedeuten soll. Immer nur Stimmen. Und ich frage mich bis heute, ob eine davon dieser Kahlköpfige ist.
    »Was haben Sie in 23-Alpha gemacht?«
    »Gesurft, das wissen Sie doch.«
    »Sie hatten ein Ortungsgerät dabei.«
    »Ich nicht. Cox hatte eins.«
    »Was wollten Sie damit?«
    »Na, was man damit eben macht.«
    Es ging endlos so weiter. Ich habe irgendetwas gesagt. Und ich wusste schon eine Sekunde später nicht mehr was.
    »Sie können nach Hause gehen«, sagte der Kahlköpfige irgendwann.
    Dann ergriff Pandavian das Wort. »Sie hätten nicht in ein militärisches Sperrgebiet eindringen dürfen.«
    »Ich weiß.«
    »Aber wir denken, dass Sie harmlos sind.«
    »Und meine Freunde?«
    »Die auch.«
    Sie gaben mir meinen Kommunikator zurück. Ich sah zuerst auf die Chronometerfunktion, so als könnte mir das Wissen darüber, wie viel Zeit vergangen war, die Kontrolle über mich und mein Leben zurückgeben.
    Es waren ziemlich genau zehn Stunden.
    Zehn Stunden über die ich nichts wusste, abgesehen von nebulösen Albträumen.
     
     
    »Was machst du denn für Sachen?«, fragte Dad.
    »Was heißt hier, was mache ich für Sachen? Was haben die denn für Sachen gemacht?«
    »Lass ihn«, meinte Mom. »Ich glaube, er hat genug durchgemacht.«
    »Wir waren bei der Mine, Dad. Dort, wo du die Saugbohrer wartest …« Ich erzählte ihm von der eigenartigen Substanz, die wir dort gefunden hatten – und von Mikroorganismen. »Cox hat die Daten auf unsere Rechner verteilt und wenn du willst …«
    »Dein Rechner wurde durchsucht«, berichtete Dad. »Ich nehme nicht an, dass sie diese Daten draufgelassen haben.«
    »Du weißt, was ich meine, oder? Es ist für dich nichts Neues, was da geschehen ist, nicht wahr?« Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
    Dad nickte. »Diese Substanz, die du gesehen hast, stammt von einem künstlich erschaffenen Mikroorganismus mit der Bezeichnung GMT-2. Dieser Organismus kann annähernd jeden Rohstoff zu Baumaterialien verarbeiten. Bei richtiger Anleitung durch biochemische Impulse bauen die Dinger in kurzer Zeit eine Station oder ein Gebäude auf. Manchmal machen sich die Mikroorganismen selbstständig und entziehen sich der Steuerung durch Impulse. Dann gibt es irgendwo ein paar Plastik-Knollen oder irgendein anderes sinnloses Zeug. Sie folgen keinem Plan, sondern ihrer genetischen Programmierung und erzeugen durch ihren Stoffwechsel irgendwelche Stoffe, die unter anderen Umständen sehr nützlich wären.«
    »Aber es war doch ganz bestimmt nicht geplant, die Mine damit zu zerstören! Und das ist faktisch geschehen!«
    »Nein. Der Einsatz von GMT-2 war geplant, um die Stollen schneller erweitern zu können und wurde dann aber nicht durchgeführt. Wenig später war das ganze Areal Sperrgebiet.«
    »Heißt das, man hat dort irgendetwas gebaut?«
    »Ja – und zwar in großem Tempo. Sonst wäre man das Risiko nicht eingegangen.«
    »Welches Risiko?«
    »Na ja, niemand weiß, was es langfristig für Auswirkungen hat, wenn ein Teil der GMT-2-Organismen sich davonmacht. Und das ist fast nicht zu verhindern.«
    »Hast du zufällig auch eine Ahnung davon, was dort gebaut wurde?«
    »Nein.«
    »Es muss sich um einen geheimen unterirdischen Stützpunkt handeln.«
    »Simon, halt dich da heraus. Was immer es sein mag, es geht dich nichts an. Du bist da in irgendetwas hineingeraten, was offensichtlich militärische Geheimnisse tangiert.«
    »Ach nee, darauf wäre ich jetzt kaum gekommen!«
    »Übrigens – eure Boards bekommt ihr nicht zurück.«
    Ich atmete tief durch und blickte auf meinen Kommunikator. »Da kann ich ja froh sein, dass man mir wenigstens das Ding da zurückgegeben hat.«
    Einer plötzlichen Ahnung folgend, ging ich ins Menü des Geräts. Ich hatte es mir fast gedacht. Datentechnisch gesehen war der Kommunikator ein einziges Chaos. Nichts, was sich an persönlichen Daten im Speicher befunden hatte, war noch zu finden.
     
     
    Später überprüfte ich meinen Rechner. Dort bot sich mir dasselbe Bild. Als ich Jelinda und Cox wieder traf, berichteten sie mir Ähnliches. Ihre Rechner waren durchforstet und sämtliche Daten gelöscht worden.
    »Dann
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