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König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

Titel: König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Anschein nach keine Zeit, der Natur wieder mit jungen Pflanzen zu neuem Wachstum zu verhelfen!“, schimpfte Seth.
    „Das ist nicht das einzige Problem. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob wir genügend junge Bäume finden werden, die wir umsetzen können“, gab ich zu.
    „Wir sollten die anderen rufen, damit sie helfen kommen“, drängte Seth mich.
    Ich nickte seufzend, löste mich von Neuem in die Umgebung und rief mein Volk. Alle Elfen, die auf diesem Kontinent verweilten, würden mich hören können. Das wusste ich. Zehn Minuten später trafen die Ersten ein. Es erstaunte mich immer wieder, wenn viele Angehörige meines Volkes an einem Ort zusammenkamen. Alle Elfen besaßen grüne Augen, unterschiedlicher Schattierung zwar, dennoch grün. Darüber hinaus waren die meisten schlank, viele sogar eher zierlich. Seth war eine der wenigen Ausnahmen. Es gab nur wenige Elfen, die so muskulös waren und die Statur eines Kämpfers besaßen. Diese gehörten meist zu einzelnen Gruppen von Söldnern, die gerne gegen Geld anderen die Arbeit abnahmen. Ich befürwortete das nicht, doch es störte mich hingegen nicht sonderlich. Denn ein Teil des Geldes floss immer zum Volk und half dabei, uns den Menschen anzupassen. Denn auffallen wollten wir unter keinen Umständen.
    „Ich möchte, dass wir uns im verbliebenen Dickicht nach Jungpflanzen umsehen und sie umsetzen. Eventuell genügt die Anzahl ja, die gerodete Fläche neu zu besetzen“, wies ich mein Volk an.
    Alle machten sich fleißig an die Arbeit, da bildete ich als ihre Prinzessin keine Ausnahme. Rasch fand ich einen jungen Baum, geschätzte zwei Jahre alt. Behutsam hob ich ihn mit meinen Kräften aus dem Erdreich. Die Wurzel unversehrt und kräftig. Die Magie, die uns Elfen zu eigen ist, bewegt selbst schwerste Dinge wie eine Feder. Mit einer einzigen Handbewegung. So ließ ich das Bäumchen zu der freien Fläche schweben, hielt ihn in der Luft, während ich mit der anderen Hand den Erdboden auftat. Binnen fünf Minuten hatte ich so den ersten Baum verpflanzt.
    Ich weiß nicht, wie oft ich das an diesem Tag wiederholt habe. Unzählige Male, wie die anderen Mitglieder meines Volkes ebenso. Nach und nach begrünten wir die Fläche, die durch die Maschinen der Menschen zerstört und platt gewalzt worden war. Wir waren alle fleißig, während die Tiere des Waldes und beobachteten. Sie zeigten keinerlei Angst, denn das taten die Tiere nie. Sie betrachten uns Elfen wie ihresgleichen, egal ob Käfer, Schlange oder Affe.
    Als die Sonne unterging, war fast das komplette freie Feld mit jungen Pflanzen besetzt. Unter den Blicken der Urwaldbewohner hatten wir ganze Arbeit geleistet. Jetzt musste die Natur nur noch wachsen. Doch dass hier je Ruhe und Friede herrschen wird, ist ein Wunschtraum. Wieder und wieder würden sie mit ihren Sägen anrücken, der Natur zu viele Bäume stehlen und den Tieren den Lebensraum nehmen. Doch für diesen einen Tag konnten wir nicht mehr erreichen. Wenn sie mit ihren Sägen aufs Neue kamen, würden wir das ebenfalls tun. So wie immer.
     
    Schlimmer als das Roden der Wälder waren indessen andere Dinge. Das machte sich erneut bemerkbar, als ich mit Seth auf der Rückreise war. Der Himmel schimmerte hell und sprach von der aufgehenden Sonne, der wir entgegen reisten. Auf hoher See erkannte ich einen großen schwarzen Fleck, der davon zeugte, dass zum wiederholten Male ein Tanker mit Rohöl gesunken war.
    „Kehrt denn niemals Ruhe ein?“, seufzte ich in die Luft um mich herum.
    „Nein. Das wird es nicht“, gab Seth mir zurück. „Doch du hast genug getan für heute. Lass andere das erledigen.“
    Ich musste zugeben, dass es stimmte, selbst wenn es egoistisch klang. Sobald wir das Festland erreichen würden, konnte ich mein Volk rufen.
    Das tat ich, als wir die Küste von Frankreich überflogen. Ich wusste, dass in der Nähe eine kleine Siedlung lag, die fast ausschließlich von Elfen bewohnt wurde. Ihnen sendete ich eine Benachrichtigung, dass jemand sich um das Öl kümmern möge. Kontrollieren musste ich das nicht, sie würden meiner Aufforderung nachkommen. Letzten Endes war ich nicht so tyrannisch in der Führung, wie mein Vater es einst gewesen war.
    Zu Hause, in der gemeinsamen Höhle von Seth und mir, ließ ich mich erschöpft in die Kissen fallen. Seth setzte sich zu mir und strich mir eine Strähne von der Wange.
    „Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass du als Prinzessin so viele Aufgaben zu bewältigen hast.“
    „Es wäre um
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