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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter
Autoren: S MacBride
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geplündert hat . »Milch und zwei Stück Zucker.«
    »Oh … ’tschuldigung.« Logan nahm den dargebotenen Kaffee.
    Der Constable nickte. »Aber wo ich dich schon mal am Wickel habe – könntest du dich vielleicht ein bisschen um die Drogenrazzia morgen kümmern? McPherson ist als Einsatzleiter eingeteilt, und du weißt ja, was das bedeutet …«
    Logan wusste es. »Wann ist der Zugriff?«
    »Um halb vier.«
    »Na, wenigstens ist es eine Nacht-und-Nebel-Aktion. Da werden die Mistkerle noch in den Federn …« Er sah, wie Guthries Gesicht sich zu einer hässlichen Maske verformte. »Was?«
    »Nicht morgens, Sarge. Nachmittags.«
    »Ihr macht die Razzia um halb vier nachmittags ? Seid ihr wahnsinnig?«
    »Meinst du nicht, dass du vielleicht mal – na ja, mit ihm reden könntest?«
    »Die werden alle hellwach sein und sich nach Kräften wehren – Widerstand gegen die Festnahme leisten, sich aus dem Staub machen, Beweise vernichten –«
    »Und ihre riesigen Mistköter auf uns hetzen – ja, ich weiß. Shuggie Webster hat sich gerade ’nen Rottweiler zugelegt, der ist ungefähr so groß wie ein Minibus.« Guthrie rückte näher an Logan heran. »Vielleicht könntest du mal mit Finnie reden? Und ihm verklickern, was McPherson da für einen Scheiß baut.«
    Logan nahm einen Schluck Kaffee. »Buah …« Er gab Guthrie den Becher zurück. »Verdient hast du’s ja nicht, bei dem Kaffee, den du da verbrochen hast.«
    Guthrie grinste. »Danke, Sarge.«
    Logan stieß die Tür auf und trat hinaus in den Flur. Vor Detective Chief Inspector Finnies Büro hielt er inne, holte tief Luft und klopfte – genau in dem Moment, als die Tür aufgerissen wurde.
    Interims- DI Mark MacDonald erstarrte auf der Schwelle und zuckte zurück, als Logans Faust knapp vor seiner Nase abbremste. »Herrgott …«
    Logan grinste. »Sorry, Mark – wollte sagen, Chef.«
    MacDonald nickte, und die Haut um sein kleines Ziegenbärtchen herum verfärbte sich rot. »Tja, also, wenn ich mich entschuldigen dürfte … Sergeant.« Er schob sich an Logan vorbei, humpelte den Flur entlang zu seinem neuen Büro, schlüpfte hinein und knallte die Tür hinter sich zu.
    Sergeant? Da hatte MacDonald den Posten gerade mal zwei Wochen, und schon führte dieser DI -Verschnitt sich auf wie ein Oberarschloch.
    Logan spähte in Finnies Büro. Der Leiter des CID hockte hinter seinem Schreibtisch und zog eine finstere Miene. Colin Miller, der Starreporter des Aberdeen Examiner , saß in einem der ledergepolsterten Besuchersessel und strich die perfekten Bügelfalten seiner Hose glatt. In dem anderen Sessel fläzte ein Haufen Schmutzwäsche und gähnte, dass die Kiefergelenke knackten.
    Detective Inspector Steel ließ noch einen kleinen Rülpser folgen, schüttelte sich und sackte noch weiter in sich zusammen. Ihr angegrautes Haar stand wild in alle Richtungen ab wie eine misslungene Einstein-Perücke. Sie rieb sich mit der Hand übers Gesicht, wobei sie die dunkelblau-grauen Säcke unter ihren Augen ganz außer Form zog. Dann ließ sie los, und die Falten übernahmen wieder die Herrschaft. Sie schniefte. »Wird das noch länger dauern? Ich mein nur, weil zu Hause ein kleines Würmchen mit Fieber auf mich wartet.«
    Finnie trommelte mit den Fingern auf seinem Schreibtisch herum. Neben seiner Tastatur lag das Blatt mit der Botschaft in einem transparenten Plastikumschlag, das Papier makellos weiß und glänzend. Der DCI starrte Logan an. »Ja?«
    Logan hielt den Bericht hoch, den Samantha ihm gebracht hatte. »Das Ergebnis der DNS -Analyse.«
    Colin Miller setzte sich kerzengerade auf. »Ach ja?«
    Logan sah Finnie an, dann den Reporter, dann wieder Finnie. »Sir?«
    »Wäre nett, wenn Sie irgendwann heute noch damit rüberkämen, Sergeant, bevor wir alle den letzten Lebenswillen verlieren.«
    »Ähm, ja, natürlich.« Er räusperte sich. »Das Ergebnis ist positiv. Die DNS stimmt mit der von Jenny McGregor überein.«
    Finnie nickte, die wulstigen Lippen zusammengepresst, die Mundwinkel nach unten gezogen. »Sparen Sie sich den dramatischen Ton, Sergeant. Was hatten Sie denn geglaubt, wo die Kidnapper das Ding herhatten – von Zeh und A vielleicht? Natürlich ist es der von Jenny.« Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Was ist mit dem Umschlag und dem Brief?«
    Steel hob die Hand. »Darf ich raten? Fehlanzeige.«
    Logan ignorierte sie. »Genau wie bei allen anderen: keine Fingerabdrücke, keine DNS , keine Fasern, keine Haare, kein Staub – keine Spuren
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