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Kleine Frivolitäten

Kleine Frivolitäten

Titel: Kleine Frivolitäten
Autoren: Kim Clark
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Rhododendrenkätzchen
    Das gleichmäßige Rauschen des Meeres und das Zirpen der Zikaden waren die einzigen Geräusche in der ansonsten stillen trägen Mittagsstunde. Kein Windhauch störte die Hitze, die die Luft zwischen den Pinienstämmen zittern ließ.
    Siesta – das Leben schien still zu stehen.
    Lothar genoss die Ruhe, die ihn umgab. Es war der erste Urlaub, den er sich seit Jahren leistete. Alles war perfekt, nur die Tatsache, dass er diesen Urlaub ganz alleine verbringen musste, störte ihn. Er war schon viel zu lange Single; die meisten Frauen standen eben nicht auf schüchterne Männer, die zu stottern anfingen, wenn sie bloß guten Tag sagen wollten.
*
    Die Rhododendrenhecke war fast mannshoch. Sie bot einen guten Schutz vor neugierigen Blicken und war zugleich ein sicheres Versteck, aus dem heraus sie die Gäste beobachten konnte. Lothar war ihr schon am Tage seiner Ankunft aufgefallen. Anders als die üblichen Pauschaltouris, die herumlärmten und die Machonummer abzogen, zeigte er sich höflich und zurückhaltend. Er mied die lärmenden Discotheken und Strandpartys, ging lieber stundenlang alleine am Strand spazieren oder unternahm Ausflüge zu den nahegelegenen Sehenswürdigkeiten der Region.
    Seine schüchterne Art, das noch jungenhaft wirkende Lächeln, das manchmal sein attraktives Gesicht erhellte, und die dunklen, stets ernst blickenden Augen, hatten es ihr angetan. Heimlich war sie ihm gefolgt, hatte ihn beobachtet und war sogar in sein Zimmer eingedrungen, ohne dass er es bemerkt hatte.
    Oh ja, wenn sie wollte, konnte sie sich fast unsichtbar machen, sich lautlos heranschleichen...
    Dieser Mann, der da träumend auf der Sonnenliege lag, hatte es ihr angetan. Der Schirm beschattet seinen wohlgeformten Körper. Ein Körper, der jede Jungfrau zum sabbern brachte und der so gar nicht zu dem schüchternen Wesen passte, das darin steckte. Muskelstränge, die sich selbst jetzt in der Entspannung deutlich unter der gebräunten Haut abzeichneten. Ein flacher Sixpack-Bauch, lange Beine – der Typ war einfach ungeheuer sexy, angefangen bei den Spitzen seiner dunklen, leicht gewellten Haare bis hinunter zu den gepflegten Füßen.
    Sie mochte es, wenn Männer auf ihr Äußeres achteten. Er unterschied sich da wohltuend von anderen deutschen Touristen, die bierbäuchig, mit behaarten Brüsten und Achselwolle unter den Armen am Strand herumlungerten und nach den Bikinischönheiten geiferten. Er hatte seinen Körper komplett enthaart, jedenfalls alles, was sie momentan davon sehen konnte. Was sich unter der engen Badehose befand, konnte sie nur erahnen, aber es wölbte sich vielversprechend.
    Sie war entschlossen, herauszufinden ob die Wölbung hielt was sie versprach.
*
    Lothar lauschte mit geschlossenen Augen in die Mittagsstille. Die anderen Gäste hatten sich auf ihre Zimmer verzogen, aber er liebte diese heißen Mittagsstunden, in denen die Luft vor Hitze sirrte.
    Ein Schatten fiel auf ihn. Träge öffnete er die Augen und blinzelte gegen das Sonnenlicht, das ihn blendete.
    "Hallo." Sie wiegte sich leicht in den Hüften. "Ich bin Marnie."
    Ihre Stimme klang wie das Schnurren einer Katze. Jedes Wort jagte wohlige Schauer über Lothars Rücken. Er drehte den Kopf, so dass ihm das Sonnenlicht nicht direkt in die Augen stach und betrachtete sie aufmerksam.
    Sie war eine Schönheit. Bei ihrem Anblick wurde Lothar abwechselnd heiß und kalt. Rote, feuchtglänzende Lippen lächelten verheißungsvoll. Der knappe Tanga verhüllte nur unvollständig die Reize, mit der die Natur dieses wunderbare Geschöpf überreichlich ausgestattet hatte. Eine solche Frau musste jeden halbwegs normal empfindenden Mann um den Verstand bringen.
    "Störe ich dich?" Marnie hob die Arme und ließ ihre Finger durch die glänzende Pracht ihrer Haare gleiten. "Soll ich wieder gehen?"
    Sie machte eine Bewegung, als wollte sie ihn wirklich verlassen. Dabei konnte Lothar einen Blick auf ihren süßen Po erhaschen, den der Stringtanga unbedeckt ließ. Glatt war er, rund mit einer straffen, seidig gebräunten Haut.
    Einziger Makel, wenn man es denn so nennen wollte, war ein kreisrunder Fleck aus rotem Flaum am Ende ihres Rückgrads, dort, wo die Spalte begann, die das pralle Rund in zwei perfekte Halbkugeln teilte
    Lothars Gesicht lief bei diesem Anblick knallrot an.
    Wie süß, dachte Marnie entzückt und blieb abwartend stehen. "Nun, soll ich?"
    Ihr Lächeln verspottete und lockte zugleich.
    "Nein!" Mit einem Ruck fuhr Lothar hoch."
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