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Klassentreffen (German Edition)

Klassentreffen (German Edition)

Titel: Klassentreffen (German Edition)
Autoren: Julia Schöning
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Schülern und Eltern nicht entdecken. »Ist Frau Jakobs nicht hier?«, fragte sie ein Mädchen, das an ihr vorbeilief.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Nein, die ist gegangen.«
    »Weißt du denn, wo ich sie finden kann?«
    »Vielleicht im Pausenraum«, sagte die Schülerin. Sie erklärte Franzi den Weg.
    »Danke«, verabschiedete sich Franzi und folgte den Anweisungen des Mädchens, um den Raum zu finden.
    Der Duft von Kaffee und Waffeln stieg ihr in die Nase. Hier musste es sein. Sie stieß die Tür auf und trat ein. Stimmengewirr empfing sie. Suchend blickte sie sich um.
    Und da stand sie, an einen Stehtisch gelehnt, die Kaffeetasse in der Hand. Ihre blonden Haare fielen locker auf ihre Schultern. Sie lächelte.
    Franzis Herz setzte einen Schlag aus, ehe es viel zu schnell weiterpochte.
    Von der Seite näherte sie sich Meike, die sie noch nicht bemerkt hatte. Vorsichtig tippte sie gegen Meikes Arm. »Hallo, Meike.«
    Ein überraschtes smaragdgrünes Augenpaar richtete sich auf sie. »Franzi.«
    »Ich gehe dann mal besser.« Erst jetzt bemerkte Franzi die andere Frau, die noch am Tisch stand. Die Fremde zwinkerte Meike zu und verschwand in der Menge.
    »Was . . . äh . . . was machst du denn hier?«, stammelte Meike.
    »Du hast mich doch eingeladen. Schon vergessen?« Franzi schmunzelte. Dann wurde sie ernst. »Wenn es dir lieber ist, dass ich wieder gehe, ist das kein Problem.«
    »Nein, bitte bleib.« Meike strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Möchtest du etwas trinken?«
    Franzi schüttelte den Kopf. »Aber vielleicht können wir uns kurz unterhalten.«
    »Komm mit.« Meike nahm Franzis Hand. Franzis ganzer Körper begann zu kribbeln.
    Kurz darauf standen sie draußen vor dem Hintereingang. Meike hatte Franzis Hand wieder losgelassen, aber Franzi konnte sie immer noch in ihrer spüren.
    »Ich freue mich wirklich, dass du gekommen bist.« Meike senkte den Blick. »Auch wenn ich ehrlich gesagt gar nicht mehr damit gerechnet habe.«
    Franzi starrte auf ihre Schuhspitzen. »Ich brauchte etwas Zeit.«
    »Hast du meinen Brief bekommen?« Meikes Stimme klang brüchig.
    »Ja, Elli hat ihn mir gegeben.«
    »Elli?« Meikes Finger spielten nervös miteinander.
    »Eine Freundin, die zufällig zu Besuch war, als du vorbeigekommen bist. Ich war gerade im Bad«, erklärte Franzi. Die genauen Details ließ sie weg. Sie spielten keine Rolle.
    »Nur eine Freundin?«, flüsterte Meike. »Ich dachte . . .« Sie brach ab.
    Franzi nahm Meikes Hände in ihre. Sie sah Meike tief in die Augen. »Meike, ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt.«
    Meike schluckte. »Heißt das, du verzeihst mir?« Freudentränen kullerten ihre Wangen hinunter.
    Franzi fuhr ihr lächelnd mit den Fingerspitzen durchs Gesicht, um die Tränen wegzuwischen. »Wenn du das noch möchtest.«
    »O Franzi, ich wünsche mir nichts mehr.« Überglücklich nahm Meike Franzi in den Arm und schmiegte sich an sie. Franzi spürte Meikes pochendes Herz an ihrer Brust, spürte Meikes Zittern. Meike flüsterte: »Ich liebe dich auch.«
    Ihre Lippen trafen sich sanft und doch voller Leidenschaft. Der Kuss ließ Franzi all ihren Schmerz vergessen.
    »Ich werde dich niemals wieder verleugnen«, wisperte Meike.
    Franzi fuhr ihr zärtlich über den Arm. »Ich weiß.«
    »Möchtest du denn demnächst noch mit mir nach Paris?« Meike lächelte. »Mein Geburtstagsgeschenk. Du erinnerst dich?«
    »Die Stadt der Liebe. Du und ich. Wie könnte ich da widerstehen?« Franzis Finger strichen sanft über Meikes Hals, ehe sie ihr die Lippen mit einem erneuten Kuss verschloss. Dieses Mal war sie sich sicher. Es war für immer.
    ENDE
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