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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7
Autoren: Tulipan Verlag
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bin aufgewacht, weil ich so Hunger hatte«, sagte Fips. »Und auf dem Weg in die Küche bin ich über das Telefonkabel im Eingang gestolpert. Da ist mir eingefallen, dass ich Mama ihr Handy noch gar nicht zurückgegeben habe.«
    »Und dann hast du danach gesucht?«, hakte Merlin nach.
    »Na ja«, gestand Fips. »Erst hab ich mir was zu essen geholt.«
    ›Typisch Fips, immer hungrig‹, dachte Merlin schmunzelnd.
    »Und deine Mutter steht auf ›Gangnam Style‹?«, wunderte er sich.
    »Cool, oder?«, antwortete Fips. »Den Klingelton hab ich ihr runtergeladen. Sie wollte eigentlich lieber was von Helene Fischer, aber ich hab ihr gesagt, die wäre total …«
    »Fips!«, unterbrach Merlin seinen Freund. Um diese Uhrzeit hatte er wirklich keine Lust, sich eine Ausführung über Frau Schusters Musikgeschmack anzuhören.
    Aber eine Frage hatte er noch, auch wenn sie ihm etwas peinlich war.
    »Sag mal, glaubst du an Geister?«
    »Was?«, kam es von Fips, als hätte er sich verhört.
    »Geister«, wiederholte Merlin. »Gespenster, übernatürliche Wesen, so einen Kram eben.« Er wollte sich lieber nicht anmerken lassen, dass er selbst nicht sicher war, wie er auf diese Frage antworten würde.
    Fips brach in schallendes Gelächter aus. »Wohl gestern noch den falschen Film angeschaut«, prustete er. »Mann, Merlin, dass es keine Geister gibt, weiß doch jedes Kind. Du hast die Frage doch nicht ernst gemeint, oder?«
    Zögernd drehte Merlin seinen Kopf zum Fenster. Klar saßen dort weder eine rosarote Eule noch eine tanzende Frau Schimmsel. Dennoch hatte sein Traum sich so echt angefühlt.
    »Äh, nein«, gab Merlin möglichst souverän zurück. »Natürlich nicht.«
    Von Fips war ein erleichterter Seufzer zu hören. »Zum Glück, sonst könntest du heute nämlich gleich zu Hause bleiben.«
    Merlin strich sich ein paar Styroporkügelchen vom Kopf. »Wieso das denn?«
    Für den heutigen Tag war die Klassenfahrt des Hommelsdorfer Gymnasiums geplant. Es ging für drei Tage ins Schloss Böselfeld. Seit Wochen freuten sich Merlin, Charlotte und Fips darauf. Besonders, weil die neue Lehrerin mitfahren würde, die sie alle sehr mochten.
    Um Merlin zu antworten, verstellte Fips seine Stimme und ließ sie so düster und bedrohlich wirken, wie er konnte.
    »Weißt du denn nicht, was die Leute sich über das alte Schloss erzählen?«

Gagugigört

    Gagugigört
    Merlin hatte kein Auge mehr zugetan. Über eine Stunde lag er hellwach auf seiner Matratze und wartete darauf, dass der Wecker klingelte. Natürlich wusste er, dass es unmöglich wahr sein konnte. Aber irgendwie beunruhigte ihn die Nachricht seines Freundes doch ein wenig.
    »Man sagt, auf Schloss Böselfeld spukt es«, hatte Fips erzählt. »Seit Jahrhunderten sollen dort zahlreiche Augenzeugen immer wieder echten Geistern begegnet sein.« Dann hatte er laut gelacht. »Heute Nacht zur Geisterstunde können wir uns bestimmt selbst davon überzeugen.«
    Ein heftiger Druck auf der Blase ließ Merlin aus dem Bett steigen. Gähnend schlurfte er Richtung Bad. Bei jedem Schritt blieben Dutzende kleine Styroporkügelchen an seinen nackten Fußsohlen kleben. Sein Zimmer sah aus, als wäre in der Nacht ein Schneesturm hindurchgefegt. Der Inhalt des Sitzsackes war über den gesamten Raum verteilt. Hugo lag eingerollt auf dem entleerten blauen Stofffetzen und schlief. Als Merlin die Türklinke betätigte, öffnete der kleine Vierbeiner das linke Auge.
    »Das hast du echt toll hingekriegt«, seufzte sein Herrchen und betrachtete kopfschüttelnd das angerichtete Chaos.
    Mit einem Satz sprang Hugo auf. Wie es sich für einen Hund gehört, schüttelte er sich erst mal kräftig. Dabei flogen noch ein paar der weißen Kugeln aus seinen Ohren.
    »Und, hast du alles eingepackt?«, fragte Doris Feldmann, als Merlin eine halbe Stunde später frisch geschniegelt in die Küche kam.
    »Klar«, antwortete Merlin und warf den riesigen grauen Wanderrucksack seines Vaters auf den Küchentisch.
    »Zwei paar dicke Strümpfe«, begann er seiner Mutter den Inhalt aufzuzählen.
    »Ümpfe«, schrie Ida begeistert. Merlins kleine Schwester saß in ihrem Kinderstuhl und kippte freudig den Rest ihres Kakaos hinter sich an die Wand.
    »Frische Unterhosen«, fuhr Merlin unbeirrt fort.
    »Ugahosi«, wiederholte seine Schwester. Sie war gerade in der Phase, in der sie alles, was sie hörte, nachplappern musste.
    »Mein graues Kapuzensweatshirt«, ergänzte Merlin seine Liste.
    »Gagugigört«, bemühte sich Ida.
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