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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"
Autoren: Bastei Lübbe
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diese einen Slogan gehabt hätte, dann hätte er lauten müssen: »Verbringen Sie noch ein paar deprimierende Jahre bei uns, bevor ihre inneren Organe endgültig versagen.« Alles in allem war es ein großartiger Ort, um dort Zeit zu verbringen, wenn man keine frische Luft und keinen Platz brauchte und nie etwas Schönes sehen wollte.
    Dieser Besuch war schlimmer als sonst. Am zweiten Tag hatten die beiden einen schlimmen Streit. Cindy wollte nur nett sein und ihre Mutter in ein Restaurant zum Essen einladen. Mom sagte auf ihre übliche optimistische Weise, dass für sie das Essen immer gleich schmeckte – wie ein verrotteter, grauer Tonklumpen – und dass es daher sinnlos war, Geld für so etwas Unerfreuliches wie Essen auszugeben. Cindy hielt das für eine ungesunde Einstellung, erwähnte das ihrer Mom gegenüber, und die Schlacht begann. Eine Stunde danach war Cindy im Haus meines Bruders, weinte und verspeiste eine köstliche Tarte Tatin (mein Bruder ist auch noch ein ausgezeichneter Koch).
    Eric war extrem nett zu ihr und munterte sie wirklich auf, und als sie mich schließlich anrief, um mir Gute Nacht zu sagen, war sie wieder ausgesprochen fröhlich. Tatsächlich ging es ihr viel besser, als man hätte erwarten können. Es ging ihr sogar so gut, dass ich misstrauisch hätte werden sollen. Sie sagte mir, dass sie am nächsten Morgen mit meinem Bruder einkaufen gehen und dann nachmittags zurückfliegen würde. Sie hatte beschlossen, dass sie ihre Mutter nicht mehr sehen und ohne Mutter-Verpflichtungen nicht länger in L. A. bleiben wollte. Das Letzte, was sie sagte, bevor sie auflegte, war: »Du glaubst gar nicht, wie süß Erics Katze ist. Warte, bis du sie siehst.«
    Ich legte auf und beschloss, dass ich darauf noch ziemlich lange warten konnte.
    Um zehn nach elf am nächsten Abend klingelte mein Telefon.
    »Ich warte gerade auf mein Gepäck«, verkündete Cindy. »Bist du noch wach?« Sie hatte diesen besonderen Singsang in der Stimme, den man immer hören konnte, wenn sie mir besonders zugetan war.
    »Ich bin noch wach«, erklärte ich in fast demselben Tonfall.
    »Ich bin in einer halben Stunde bei dir.«
    »Ich kann es gar nicht erwarten«, sagte ich ihr. Und das konnte ich tatsächlich nicht.
    Cindy hatte einen Schlüssel zu meiner Wohnung und konnte damit die verschiedenen Sicherheitssummer und Telefone und Kameras umgehen, an denen die meisten erst vorbeimussten, die das Gebäude betreten wollten. Deshalb hörte ich eine halbe Stunde später, wie sich meine Wohnungstür öffnete. Als ich aus dem Schlafzimmer kam, stand Cindy in der Tür und grinste glücklich.
    Ich wollte zu ihr gehen und sie küssen.
    »Nein«, befahl sie. »Bleib stehen.«
    Ich blieb stehen.
    »Ich muss dir was zeigen.«
    »Wirklich?«
    Sie nickte.
    »Muss ich in den Flur, um es zu sehen?«
    »Nein«, sagte sie mit immer noch dem breitesten Grinsen, das ich jemals gesehen hatte, auf dem Gesicht. »Bleib hier. Schließ die Augen. Ich sage dir, wann du sie wieder aufmachen kannst.«
    Ich blieb stehen, ich schloss die Augen. Ich hörte ihr »Jetzt« und öffnete sie wieder.
    Cindy hielt einen kleinen Fellball in der Hand. In einer Hand. Er war so klein, dass ich für einen Moment glaubte, sie hätte eine extrem wohlerzogene Maus aus Kalifornien mitgebracht.
    Aber es war keine Maus.
    Es war ein winzig kleines graues Kätzchen mit einem runden Kopf und merkwürdigen Ohren, die nach vorn und unten geknickt waren. Das Kätzchen saß auf ihrer Handfläche und drehte den Kopf in alle Richtungen, sah sich mein Loft-Apartment genau an.
    »Du hast dir eine Katze gekauft?«, stammelte ich schwach.
    Das Kätzchen hörte auf, die Wohnung zu inspizieren, und starrte mir jetzt direkt in die Augen und miaute. Es richtete sein leises Miauen ganz klar an mich. Und bis zu diesem Tag schwöre ich, dass der kleine Kerl lächelte.
    »Nein«, sagte Cindy. »Sie ist nicht für mich.«
    »Für wen ist sie dann?«, fragte ich leise.
    Als sie nicht antwortete, fragte ich erneut ziemlich leise: »Cindy? Für wen ist dieses Kätzchen?«
    Als sie in Tränen ausbrach, hatte ich den vagen Verdacht, dass ich die Antwort auf meine Frage kannte.
    Ich hatte schon vor Jahren beschlossen, dass ich mein Haustier, sollte ich jemals eines haben – ich nahm an, einen Hund –, Norton nennen würde. Eine Alternative dazu gab es nicht wirklich.
    Mein Lieblings-Tiername – und mein Lieblingstier bis zu diesem Zeitpunkt – war Yossarian, der Hund meines Bruders. Yossarian war
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