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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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trat die Kleine plötzlich nach ihm und wand sich, um sich zu befreien, und er erkannte, dass sie schon eine Weile lang Bewusstlosigkeit vorgetäuscht haben musste. Verfluchte, blöde Göre .
    Er hielt sie fest im Griff und rannte durch die Dunkelheit. Hinter sich hörte er den Helikopter näher kommen, doch gleichzeitig vernahm er vor sich Stimmen, die im Streit laut wurden.
    Elende Versager . Weniger als fünfzig Meter vor den Stimmen blieb er stehen, kniete am Rande der Schotterstraße nieder und ließ das Kind zu Boden fallen. Das Knebeltuch saß fest um ihren Mund, und sie starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Er zog ein langes Bajonett aus seinem Rucksack und hob es über dem Kopf in die Höhe. Das Kind riss die Augen noch weiter auf, da stieß er das Bajonett abwärts.
     
    Kurz vor dem Boot hielt Wilder an. Er hörte eine zu einem Jammern in die Höhe geschraubte Stimme, die er nach den vier Tagen Dreharbeit sofort erkannte: Bryce beschwerte sich über irgendetwas. Vor ihnen leuchtete ein kleines Licht, aber um sie herum war es noch verdammt dunkel.
    Lucy lief von hinten in ihn hinein.
    »Vorsicht«, wisperte er.
    »Ja, ja, gibt’s hier keine Straßenbeleuchtung?«
    »Und der Zimmerservice fehlt auch.«
    Wilder stieß sie leise an, dann schlichen sie sich näher an das Boot heran. Dort hing eine Art Laterne, in deren Lichtschein Althea auf dem Motorblock saß, die Beine baumeln ließ und in den Führerstand hineinblickte. Nash war nirgends in Sicht, und das war nicht gut.
    Bryce zog eine weitere Plastikkiste aus dem Wasser und auf den Damm hinauf, wobei er mühsam durch das Wasser watete und mit äußerster Anstrengung an der Kiste zerrte. Körperliche Arbeit. Wilder schüttelte den Kopf, während sie lautlos noch näher rückten. Eine wahrhaft gelungene Geiselnahme. Bryce hätte jemanden ohne manikürte Hände entführen sollen.
    Als sie nur noch drei Meter entfernt waren, rief Wilder: »Hey, Bryce.«
    Althea drehte sich hastig zu ihnen um. »J. T.? Sind Sie das?«
    »J. T.? J. T. ist da?« Bryce’ Stimme klang begeistert. Er stand hüfttief im Sumpfwasser, blickte auf und blindlings suchend in die Dunkelheit, während er nach Moskitos schlug.
    »J. T., sind Sie gekommen, um mich zu retten?«, rief Althea.
    » Dich zu retten?«, wiederholte Bryce, und sein Jammerton schraubte sich hoch bis kurz vor dem Überschnappen. » Du bist doch diejenige, die den Schießprügel hat.«
    Ach, verdammter Mist , dachte Wilder. »Wo ist Nash?«
    Sowohl Althea wie auch Bryce blickten in den Führerstand des Bootes.
    »Kommen Sie raus, Nash«, rief Wilder. »Wir machen hier einen Tauschhandel.«
    »Verflucht noch mal.« Nashs Kopf erschien über der Windschutzscheibe. »Ich kann nicht rauskommen, weil dieses verdammte Luder mit einer Kanone auf mich zielt.«
    »Althea?« , rief Lucy aus.
    Na ja, das machte mehr Sinn als mit Bryce, dachte Wilder. Althea lächelte unschuldig, und Wilder sah jetzt ihre rechte Hand, die mit einer Pistole direkt auf Nash zielte.
    »Armes kleines Hundchen«, bemerkte Lucy mit weicher Stimme hinter Wilders Schulter. »Mary Make-up hat jetzt wohl doch die besseren Karten.«
    »Wir wollen nichts anderes als Pepper«, rief Wilder. »Wir nehmen aber auch Bryce mit, wenn ihr eure … Probleme … allein bewältigen wollt.«
    Lucys Handy klingelte in Wilders Tasche, und er fühlte, wie sie zusammenfuhr.
    »Ist schon gut«, meinte er beruhigend und versuchte, nicht an all die Feuerkraft zu denken, die sie ungesichert bei sich trug. Er meldete sich. »Wo ist sie?«
    »Osten«, erwiderte der Sumpfgeist. »Auf der Straße.«
    Wilder drehte sich um, und plötzlich leuchtete aus dem Sumpf der Strahl einer Taschenlampe auf und beleuchtete eine kleine Gestalt am Straßenrand: Pepper, weinend, die Hände vor dem Bauch gefesselt, und ein Seil führte von ihren Fesseln zu etwas, das im Boden steckte.
    »Dieser Schweinehund« , zischte Lucy und wollte lossprinten, doch Wilder packte sie am Hemd und hielt sie zurück.
    »Warte.«
    »Sie weint .« Lucys Stimme bebte vor Zorn, und Wilder empfand das Gleiche, aber er wusste auch, dass es jetzt hieß, vorsichtig zu sein, äußerst vorsichtig.
    »Bitte vertrau mir«, bat Wilder und presste dabei den Hörer gegen seine Brust, damit der Sumpfgeist nicht mithören konnte.
    »Ich vertraue dir«, erwiderte Lucy und ließ Pepper nicht aus den Augen. »Und jetzt lass mich gehen und meine Kleine holen.«
    Wilder hob den Hörer ans Ohr. »Lass sie frei, dann rufe ich den
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