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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo
Autoren: Jason Dark
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hoffe, daß der eine oder andere Bekannte Dienst hat.«
    »Wieviel würde es kosten?«
    »Sie zahlen doch in Pfund?«
    »Wenn es sein muß.«
    »Vielleicht fünfzig Pfund. Aber das Geld muß verteilt werden. Es gibt auch bei den Wächtern Hierarchien.«
    »Klar, wie überall im Leben.«
    »Den Weg kenne ich.«
    »Nehmen wir den Wagen?« fragte Suko.
    Der Professor nickte. »Es wäre besser. Die Gräber sind doch ziemlich groß und stehen weit auseinander.« Er räusperte sich. »Ich hoffe nur, daß wir Fatima auch finden und ich so meine Theorien durch ihre Aussage bestätigt kriege.«
    »Ihre Kollegen werden Sie aber nicht davon überzeugen können«, sagte ich.
    »Das ist leider wahr. Es ist für mich persönlich unheimlich wichtig, verstehen Sie?«
    Wir gingen die wenigen Schritte zu unserem Leihjeep zurück. Auf dem Weg dorthin sprach keiner von uns ein Wort. Wir waren zu tief in unsere eigenen Gedanken versunken. Ich dachte an die Vergangenheit, die in einem spektakulären Dämmer begraben lag. Zumindest für die meisten Wissenschaftler. Wir hatten Walter Hogland kennengelernt, der Schreckliches hinter sich hatte. Ihm war es zumindest gelungen, uns die Augen für eine Zeit zu öffnen, über die kaum jemand sprach oder schrieb, die aber durchaus sehr interessant war, denn vieles aus dieser Zeit der alten Hochkulturen war in andere Zeiten hinübergerettet worden.
    An die Zeit mußte ich denken, als ich mir den Himmel anschaute, der einiges von seiner Helligkeit verloren hatte. Die Sonne bewegte sich in westliche Richtung. Sie wirkte leicht eingefärbt und erinnerte mich an eine Orange, die noch aufblühen wollte, aber schließlich einsehen mußte, daß die Dunkelheit diesen Blütenstand verhinderte.
    Mein Gott, dachte ich, wenn die Sonne reden könnte! Sie hat alles beobachtet.
    Beinahe wäre ich gegen den Jeep gelaufen, so sehr war ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt. Im letzten Augenblick konnte ich mich abstützen, mein Kopf ruckte hoch.
    Suko hatte meine Torheit mitbekommen. Er grinste mich an. »Schläfst du jetzt schon beim Laufen?«
    »Nicht ganz, aber ich dachte nach.«
    »Warte mal auf unsere Freundin. Ich bin sicher, daß sie uns weiterhelfen kann.«
    »Will sie das denn auch?«
    Beim Einsteigen sagte Suko: »Wir müssen sie eben davon überzeugen, alter Junge.«
    Das blieb abzuwarten. Mein Freund startete, als auch Walter Hogland seinen Platz auf dem Rücksitz eingenommen hatte.
    Die Fahrt ging weiter.
    Und unsere Spannung wuchs…
    ***
    Die Cheops-Pyramide!
    Welch ein Bauwerk! Welch eine Gigantomanie. Welch ein Wunder. Ja, ein Wunder, auch heute noch, wenn man bedenkt, was es für Mühen und Lasten gekostet hatte, ein derartiges Grabmal zu errichten.
    Unzählige Menschen waren beim Bau dieser Totenstadt gestorben.
    Verunglückt oder gestorben an Fieber, Erschöpfung und anderen Krankheiten, aber die Pharaonen hatten es immer wieder geschafft, neue Arbeiter heranzuschaffen. Sklaven aus den südlichen Regionen, aus Nubien und anderen Landschaften, denn das Volk der Ägypter war nicht friedlich gewesen, sondern kriegerisch. Das alles war Geschichte, doch die mächtigen Grabmale standen noch, und gerade die Cheops-Pyramide, die größte, erstrahlte in einem rätselhaften Glanz.
    An manchen Stellen sah sie deshalb aus, als bestünde sie aus Metall, vergleichbar mit einem gigantischen Flugobjekt, das auf einer Startrampe stand. Doch wenn nichts Gravierendes geschah, würde die Totenstadt noch in tausend Jahren existieren und noch immer die Menschen in ihren Bann ziehen.
    So wie uns, als wir ziemlich nahe an der Cheops-Pyramide vorbeifuhren.
    Es gab mehrere Eingänge in die Cheops-Pyramide. Der offizielle aber lag auf einer gewissen Höhe, wie uns Freund Hogland erklärte.
    »Das heißt, wir müssen klettern?«
    »Ja, über eine Treppe, die angelegt worden ist, Mr. Sinclair.«
    »Und sonst?«
    Er hob die Schultern. »Wir können auch woanders hinein. Viele Eingänge sind wieder verschlossen worden, aber den offiziellen Eingang haben damals Grabräuber geschlagen. Heute kommt er den Touristen gerade recht. Er ist auch bewacht, wie Sie gleich sehen können.«
    »Wollten wir nicht in die geheimnisvolle Felsenhalle unter der Cheops-Pyramide?« fragte Suko.
    »Wenn es klappt, gern.«
    »Was meinen Sie damit, Professor?«
    »Nicht jedem ist dieser Raum zugänglich. Ist auch nicht einfach, durch den Tunnel zu klettern und sich durch die Gänge zu winden. Außerdem sind die Treppen nicht eben breit, so
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