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Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Titel: Kishon's schönste Geschichten für Kinder
Autoren: Ephraim Kishon
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Papi. " „Auf Wiedersehen, mein Kleines. Bussi. " „Was?"
    „Du sollst Amir rufen, zum Teufel!"
    „Amir, wo bist du?" Renanas Stimme schrillt in eine andere Richtung. „Papi will mit dir sprechen. Amir! Aaa-miiir!" Bisher sind sieben Minuten vergangen, sieben Minuten zu je acht Dollar. Man sollte Kinder nicht ans Telefon heranlassen. Acht Minuten. Wo nur dieser rothaarige Bengel so lange bleibt? „Hallo, Papi!"
    „Hallo, mein Junge. Wie geht's dir?" „Danke gut Und dir?" „Auch gut. Alles in Ordnung, Amir?" „Ja. « «Fein. «
    Es tritt eine Pause ein. Aber die wichtigsten Dinge sind ja schon besprochen. „Papi?« „Ja. "
    „Renana will dir noch etwas sagen. "
    Vor meinem geistigen Auge erscheint eine Art Zähluhr wie im Taxi, nur größer und mit alarmierend hohen Ziffern, welche ganz schnell laufen. Klick: zwölf Dollar... Klick: achtzehn... Klick:
    vierundzwanzig... Klick:...
    „Papi? Hörst du, Papi?"
    „Ja. "
    „Gestern... Weißt du, gestern... "
    „Was - gestern?"
    „Gestern... Amir, laß mich mit Papi sprechen! Papi, Amir will mich wegstoßen!"
    „Hol Mami zum Telefon!"
    „Was?"
    „Mami! Aber schnell!"
    „Warte... gestern... hörst du mich?"
    „Ja, ich höre dich, gestern, was ist gestern geschehen, gestern, was, was war gestern?"
    „Gestern war Moschik nicht im Kindergarten. "
    „Wo ist Mami?"
    „Wer?"
    „M-a-m-i!"
    „Mami ist nicht zu Hause. Hör zu, Papi!"
    „Ja?"
    „Willst du mit Amir sprechen?"
    „Nein. Auf Wiedersehen, Liebling. "
    „Was?"
    „Bussi. B-u-s-s-i!"
    „Gestern... "
    An diesem Punkt wurde die Verbindung plötzlich unterbrochen.
    Möglich, daß ich eine unvorsichtige Bewegung gemacht habe und irgendwo angestoßen bin, wo sonst der Hörer aufliegt...
    Na schön, dann muß ich eben auflegen.
    Aber da klingelt es schon wieder. Um Himmels willen, es wird doch nicht... ?
    Nein, es ist die Telefonistin: „Das macht einhundertsechsundsechzig Dollar und siebzig Cent«

Rafi in der Tüte 
    Als vor Jahren in Tel Aviv der erste Supermarkt eröffnet wurde, kamen viele Leute.
    Drei Tage lang vermieden meine Frau und ich es, ebenfalls hinzugehen. Dann konnten wir nicht mehr. Wir hatten gerade noch die Kraft zu einer Vorsichtsmaßregel: Um dem Schicksal einiger unserer Nachbarn zu entgehen, die an einem einzigen Einkaufsnachmittag ihr ganzes Geld verloren, ließen wir unsere Brieftaschen zu Hause und nahmen statt dessen unseren Erstgeborenen Rafi in den Supermarkt mit.
    Gleich am Eingang herrschte lebensgefährliches Gedränge. Wir wurden zusammengepreßt - und tatsächlich, da war es auch schon:
    „Sardinen!" rief meine Frau entzückt und machte einen Satz direkt an den Verkaufstisch, an dem sich bereits zahllose Frauen balgten.
    Man hätte an Hand der dort aufgestapelten Sardinenbüchsen eine kleine Weltreise zusammenstellen können: Es gab französische, spanische, portugiesische, italienische, jugoslawi-sehe, albanische und einheimische Sardinen, es gab Sardinen in Öl, in Tomatensauce und in Weinsauce.
    Meine Frau entschied sich für norwegische Sardinen und nahm noch zwei Dosen von Ungewisser Herkunft dazu. „Hier ist alles so viel billiger", sagte sie. „Aber wir haben doch kein Geld mitgenommen?"
    „In meiner Handtasche habe ich zufällig noch eine Kleinigkeit gefunden. "
    Mit diesen Worten bemächtigte sie sich eines Einkaufswagens, um die elf Sardinenbüchsen hineinzulegen. Nur aus Neugier, und um zu sehen, was das eigentlich sei, legte sie eine Dose mit der Aufschrift
    „Gold Syrup" dazu. Plötzlich wurde sie blaß und begann zu zittern:
    „Rafi!" brüllten wir beide aus vollem Hals. „Rafael! Liebling!"
    „Spielwarenabteilung zweiter Block links", informierte uns eine erfahrene Verkäuferin.
    Im nächsten Augenblick zerriß ein betäubender, explosionsartiger Knall unser Trommelfell. Der Supermarkt erzitterte bis in die Grundfesten und neigte sich seitwärts. Wir seufzten erleichtert auf.
    Rafi hatte sich an einer kunstvoll aufgerichteten Pyramide von etwa fünfhundert Kompottkonserven zu schaffen gemacht und hatte die zentrale Stützkonserve aus der untersten Reihe herausgezogen. Um unseren kleinen Liebling für den erlittenen Schreck zu trösten,
    kauften wir ihm ein paar Süßigkeiten, Honig, Schweizer Schokolade, und holländischen Kakao. Während ich den Überfluß in unserem Einkaufswägelchen verstaute, sah ich noch eine Flasche Parfüm, ein Dutzend Notizbücher und zehn Kilo rote Rüben liegen.
    „Frau!" rief ich aus. „Das ist nicht unser
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