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Kirscheis (German Edition)

Kirscheis (German Edition)

Titel: Kirscheis (German Edition)
Autoren: Darleen Alexander
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dort Maß, dann wieder an einer anderen Stelle. Dann holte sie verschiedene Stoffe, um der Kundin etwas zu zeigen oder durchwühlte ihre Nähkiste nach Kreide oder Nadeln. Ein Grund, warum sie so schlank war. Die Türglocke ertönte und Johanna sah Katharina fragend an.
    "Das ging aber schnell." Als Katharina in den Verkaufsraum ging, stand nicht der Pizzalieferant, sondern ein weiterer Bote vor dem Tresen.
    "Miss Sullivan?" Katharina nickte und unterschrieb auf dem Gerät des Boten, dass er ihr das Paket übergeben hatte. Das Paket stellte sich als recht schwer heraus und als der Bote verschwunden war, nahm Katharina es mit nach hinten.
    "Hast du was bestellt?" Johanna schüttelte den Kopf. Sie nähte nur. Alles andere überließ sie Katharina. Sie nahm sich einen Brieföffner vom Tisch und schnitt das Paket am Klebeband entlang auf.
    "Gummibärchen?" Was sollte das denn? Wer schickte ihr Gummibärchen? Und dann auch noch so viele verschiedene. Johanna fischte einen Umschlag heraus und öffnete ihn.
     
    Hallo Katharina. Bekomme ich im Gegenzug für die Gummibären eine Bestätigung unserer Verabredung? Ich sitze auf heißen Kohlen und du lässt mich absichtlich schmoren. :) Übrigens hab ich noch viele Ideen, die dich alle mindestens fünf Minuten von der Arbeit abhalten. Dominic.
     
    Sie konnte Johannas grinsen förmlich spüren.
    "Da hat es aber jemanden ganz schön erwischt." Katharina zuckte nur mit den Schultern. Sie wusste nicht recht, ob sie sich über diese Aufmerksamkeit freuen oder ärgern sollte.
    "Erlös ihn schon, sonst stehen die armen Boten bald Schlange vor unserem Laden." Sie seufzte genervt auf, obwohl sie sich eigentlich über einen Vorwand ihm zu schreiben freute. Und dass er sich solche Mühe machte, nur um ein ja zu ihrer Verabredung zu bekommen, war auch irgendwie schön. Etwas nervig, aber schön. Sie ging wieder nach vorne und nahm ihr Handy in die Hand.
     
    Danke für die Blumen und die Gummibärchen. 18 Uhr geht klar. Katharina.
     
    Sie legte den Kopf schief und zog unbewusst die Augenbrauen hoch. War das zu kurz? Zu gefühlskalt? Distanziert? Immerhin kannte sie ihn ja noch nicht. Was hätte sie sonst schreiben sollen? Sie schickte die Nachricht ab und legte das Handy wieder beiseite. Kurz darauf kam auch schon die Pizza und sie setzte sich mit Johanna nach hinten. Erst am späten Nachmittag, als endlich alle Kundinnen zufrieden und bedient waren, sah sie wieder auf ihr Handy. Es war mehr eine Gewohnheit, als die vage Hoffnung auf eine Nachricht. Aber es war wirklich eine ungelesene SMS im Speicher.
     
    Gern geschehen. Die Blumen waren fürs Auge und die Gummibärchen für die Nerven. Manchmal können die Arbeitstage sehr anstrengend und lang sein. Vor allem, wenn man sich wünscht, dass sie schnell vergehen. ;) Dominic
     
    Erwartete er darauf eine Antwort? Wenn ja, fiel ihr eben in diesen Moment keine ein. Sie packte das Handy in ihre Tasche und half Johanna dann bei den Stoffen und den diversen Bestellungen. Sie hatte nicht noch einmal nach Dominic gefragt, wohl aber wie ein Honigkuchenpferd gegrinst. Zum Glück waren die beiden sich damals einig gewesen, dass ihre kleine Bettgeschichte auch nur das blieb: eine Geschichte. Wobei es eine sehr schöne und romantische Geschichte gewesen war. Katharina hatte damals die Beziehung beendet und Johanna hatte ihr zugestimmt. Katharina wäre nie mit einer Frau allein glücklich geworden. Es hätte immer etwas gefehlt.
    Aber ihre Männerbekanntschaften waren bis jetzt auch noch nicht das wahre gewesen. Wobei es zeitweise eine gewissen Ablenkung versprach, wenn ein Mann in ihr Leben trat. Wie würde es dieses mal mit Dominic werden? Wie lange würde es gehen, bevor er sich wegen der Boutique und der Arbeitszeit, die sie investierte, aufregen würde und sie vor die allgegenwärtige Frage stellte: Die Boutique oder ich. Und Katharina antwortete immer das Gleiche. Kein Mann war ihren Traum von der Boutique gleich zu setzen.
     

5. Kapitel
     
    Am Dienstag Nachmittag regte sich dann doch eine gewisse Unsicherheit und Nervosität in ihr. Wie würde der Abend verlaufen? Wohin würden sie gehen? War er ein anständiger Kerl? Oder würde er sie gleich auf die Toilette schleppen und ihr das Kleid bis zur Taille hochziehen um sie vögeln zu können?
    Johanna hatte ihr am Morgen zugezwinkert und viel Glück gewünscht. Außerdem hatte sie etwas ernster hinzu gesetzt, dass sie im Notfall immer erreichbar wäre und sie abholen könnte. Und dafür liebte
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