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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)
Autoren: Lee Goldberg
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natürlich habe ich das nicht«, sagte er. »Das ist einzig und allein ihre Idee. Sie versucht ihren Kopf durchzusetzen, weil sie neugierig darauf ist, wie ich lebe. Ich habe ihr gesagt, dass es dort für sie zu gefährlich ist. Und weißt du, was sie geantwortet hat? Wenn sie nicht mal mit einem bewaffneten Polizisten an ihrer Seite in Darwin Gardens sicher sei, wäre sie es nirgendwo.«
    »Da hat sie Recht«, sagte Alison.
    »Hat sie?«
    »Brooke liebt dich, und wenn du nun mal da wohnst, dann möchte sie auch da sein.«
    »Aber es ist Darwin Gardens, Ally.«
    »Mir ist egal, wo es ist«, erklärte Alison. »Wenn es dein Zuhause ist, gehört auch deine Tochter dazu. Lass sie dir doch einfach bei Malerarbeiten helfen. Sie wird begeistert sein.«
    Die Hilfe seiner Tochter bei der Renovierung seiner Wohnung in Anspruch zu nehmen, wie er es bei den beiden jungen Kollegen inder Wache getan hatte … Alison sah die Dinge offensichtlich ganz ähnlich wie er. Eigentlich hätte ihn das nicht überraschen dürfen. Sie hatten eine Menge Dinge gemeinsam, sonst hätten sie sich schließlich nie verliebt und wären auch nicht so viele Jahre verheiratet gewesen.
    »Machst du dir denn keine Sorgen um sie?«, fragte er.
    »Natürlich tue ich das. Ununterbrochen. Aber wenn sie bei dir ist, weiß ich, dass ihr nichts passieren kann.«
    Wade wusste nicht, was er sagen sollte. Er war innerlich auf eine Auseinandersetzung vorbereitet gewesen und hatte sich vorgenommen, in für ihn ganz untypischer Weise nachzugeben. Doch mit dem, was er jetzt erlebte, hatte er nicht gerechnet.
    Alison lächelte. »Du hast erwartet, dass ich in dieser Sache nicht mit mir reden lasse, stimmt’s?«
    »Das wäre durchaus hilfreich gewesen.«
    »Ich kenne dich, Tom, und ich weiß, warum du dort hingezogen bist. Ob Brooke das auch klar ist, bezweifle ich. Ich möchte, dass sie an deinem Leben teilhat, dass sie dich gut kennt und weiß, woran du glaubst. Dem werde ich nie im Wege stehen. Einmal mit ihr in der Woche ins Kino zu gehen und ein paar Burger zu essen, wird da kaum reichen.«
    »Danke, Ally, aber darauf war ich wirklich nicht vorbereitet. Es wird ziemlich heikel werden.«
    »Das ist das Leben meistens«, erwiderte sie. »Es wird euch beiden guttun.«
    Wade hatte keine Ahnung, was er während seines Dienstes mit Brooke machen oder wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte, was seine Beziehung zu Mandy anging.
    Plötzlich kam ihm ein beunruhigender Gedanke.
    Hatte Mandy wieder ihren BH auf dem Boden zurückgelassen? Lagen vielleicht noch irgendwelche Plastikbecher mit Lippenstiftspuren herum? Sah sein Bett danach aus, dass zwei Leute darin geschlafen hatten? Roch es in der Wohnung nach Sex?
    In jedem Fall musste er Brooke zunächst in der Wache beschäftigen, während er nach oben ging und alle belastenden Spuren in seiner Wohnung beseitigte.
    Er stand auf. »Ja, das wird es sicher sein.«
    »Ich werde versuchen, nicht jede Stunde anzurufen und mich zu erkundigen, wie es ihr geht«, sagte Alison.
    »Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen«, erwiderte er.
    »Vielleicht jede zweite Stunde.«
    »Ist mir recht«, sagte er.

    Trotz all ihres Wagemuts sank Brooke immer tiefer in den Sitz, als sie Darwin Gardens erreichten. Sie war noch nie in einer so trostlosen, verkommenen und von Gott verlassenen Gegend gewesen.
    »Fängst du gerade an zu zweifeln?«, erkundigte sich Wade.
    »Ich wäre verrückt, wenn ich es nicht tun würde«, erwiderte sie. »Aber ich will es sehen. Ich kann mich ja nicht mein Leben lang davor verstecken.«
    Da hatte sie recht, und er begann sich die Frage zu stellen, ob es wirklich klug gewesen war, sie so lange von so vielen Dingen fernzuhalten.
    »Aber kannst du damit leben?«, wollte er wissen.
    »Du tust es ja auch«, erwiderte sie.
    »Ich werde dafür bezahlt.«
    »Nicht dafür, dass du hier wohnst. Dazu hast du dich selbst entschlossen.«
    Und er merkte, dass sie sich fragte, wie er diese verrückte Entscheidung hatte treffen können. Wenn er jeden Morgen zwischen seinen pissgelben Wänden auf dem fleckigen Teppich aufwachte, fragte er sich manchmal dasselbe.
    Als sie die Wache erreichten, sah er einen Transporter mit Glasscheiben davor stehen und zwei Handwerker im Innern, direkt hinter den Eisengittern, die anstelle der Spanplatten das neue Fenster einsetzten.
    Er glaubte nicht eine Sekunde daran, dass irgendjemand im King Plaza Eins bereit war, Geld für einen Außenposten in dieHand zu nehmen, der denen völlig egal war.
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