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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)
Autoren: Lee Goldberg
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zu müssen.
    Ihm reichte es zu wissen, dass der Chief, die Kollegen im Hauptquartier und die Menschen in Darwin Gardens wussten, was wirklich geschehen war.
    Erst am Abend, nachdem alle Spuren gesichert, alle Leichen abtransportiert und alle Berichte geschrieben waren, trafen sich Tom Wade, Charlotte Greene und Billy Hagen, nun endlich allein, wieder auf der Wache.
    Sie saßen einander zugewandt an ihren Schreibtischen und waren ziemlich erschöpft. Wade wusste, dass der Tag besonders für Charlotte und Billy äußerst anstrengend gewesen war. Sie hatten gerade ihre erste Schießerei überstanden. Einer von ihnen hatte dabei einem Täter einen Bauchschuss verpasst und sich dessen Schmerzensschreie anhören müssen, bis er ins Krankenhaus transportiert worden war.
    Wade wusste nicht, wer von den beiden geschossen hatte, und auch in ihren Gesichtern konnte er es nicht lesen. Beide wirkten sowohl mental als auch körperlich am Ende.
    Billy deutete auf den blutigen Riss in Wades rechtem Hosenbein. »Sind Sie getroffen worden?«
    »Ist nur ein Kratzer«, erwiderte er, obwohl einige Stiche nötig gewesen waren, um die Wunde zu verschließen, doch er sah keinen Grund, es ihnen zu sagen. »Finden Sie es beide okay, wie die Dinge heute gelaufen sind?«
    »Ganz sicher nicht«, erwiderte Charlotte.
    Wade warf Billy einen Blick zu. »Und wie steht es mit Ihnen?«
    »Für mich ist das in Ordnung«, sagte Billy. »Wir sind unserem Auftrag gerecht geworden.«
    Wade nickte und sah wieder zu Charlotte. »Also womit haben Sie ein Problem?«
    »Mit Ihnen«, entgegnete sie.
    »Was habe ich getan?«
    »Sie sind einfach durch die verdammte Tür gefahren.«
    »Das hat uns zu dem notwendigen Überraschungsmoment verholfen«, erklärte er.
    »Mich hat es in jedem Fall überrascht«, meinte Billy.
    »Genau das ist das Problem, Billy«, sagte Charlotte. »Die Täter hätten überrascht sein müssen und nicht wir. Wir hätten genau wissen müssen, was unser Vorgesetzter tun würde und darauf vorbereitet sein. Aber er konnte uns seinen Plan nicht mitteilen, weil er ihn erst auf dem Weg dorthin entwickelt hat.«
    »Ich hatte Ihnen doch gesagt, ich bilde die Speerspitze«, sagte Wade. »Und das habe ich getan.«
    »Aber Sie haben uns nicht gesagt, dass Sie mit Ihrem Wagen bis in den Club fahren und dann schießend aussteigen würden«, entgegnete Charlotte.
    »Man kann so viele Pläne machen, wie man will, aber wenn man dann da draußen ist, sind sie alle einen Scheiß wert. Man hat absolut nichts mehr unter Kontrolle. Die Lage ändert sich ständig, und man muss flexibel bleiben. Auch einen noch so guten Planwird man nie bis ins Detail umsetzen können. Deswegen plane ich immer nur ungefähr.« Wade blickte hinüber zu Billy. »Denken Sie genauso wie Charlotte?«
    Billy schüttelte den Kopf. »Für mich ist alles gut gelaufen, bis auf das Geschrei.«
    Nun wusste Wade, wer Clay Touzee niedergeschossen hatte.
    »Es ist immer schwer, jemanden leiden zu sehen«, sagte Wade. »Aber vergessen Sie nicht, Sie haben auf ihn geschossen, weil er auf Sie geschossen hat. Sie sind für seine Schmerzen nicht verantwortlich. Die hat er sich ganz allein zugezogen.«
    »Ich bin froh, dass er gelitten hat«, erklärte Billy.
    »Sind Sie das?«
    »Der Bastard hatte es verdient«, sagte Billy.
    »Also war es nur der Lärm, der Ihnen auf die Nerven gegangen ist?«
    »Ich wollte ihn erschießen, habe aber nicht richtig getroffen«, sagte Billy. »Und all das Geschrei bedeutete, dass dieses Schwein immer noch genug Luft hatte, auf mich oder Sie oder Charlotte zu schießen.«
    »Aber er hat es nicht getan«, wandte Charlotte ein.
    »Nur, weil er seine Waffe verloren hat, als er getroffen wurde, und sie nicht in seiner Reichweite lag«, entgegnete Billy. »Es hätte auch ganz anders kommen können. Ich habe versagt.«
    »Nein, das haben Sie nicht«, widersprach Wade. »Keiner von Ihnen hat das. Ich weiß, dass Sie mir beide den Rücken frei gehalten haben, und ich bin stolz darauf, dass Sie meine Partner sind.«
    »Wenn das stimmt«, sagte Charlotte, »hätten Sie nicht allein zu den Türmen fahren sollen.«
    »Es war die einzige Möglichkeit«, entgegnete Wade.
    »Sie meinen, es war in Ihren Augen die einzige Möglichkeit«, stellte sie fest.
    »Sie brauchten doch nur Timos Auto in die Luft zu jagen«, sagte Billy.
    Wade zuckte die Achseln. »In dem Moment schien es die beste Lösung zu sein.«
    »Was haben Sie gegen Autos?«, wollte Billy wissen.
    »Nichts«, erwiderte
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