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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)
Autoren: Lee Goldberg
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sinnlos war. Er beschloss, noch vor dem Wochenende eine Glaserei damit zu beauftragen, neue Scheiben einzusetzen, selbst wenn er die Leute dazu zwingen musste.
    Obwohl er froh war, die Morde aufgeklärt zu haben, machten ihn die wahrscheinlichen Konsequenzen nicht besonders glücklich. Die Mission Possible würde ohne einen so leidenschaftlichen und hingebungsvollen Leiter wie Bruder Ted wahrscheinlich schließen, und eine Menge obdachloser, hungriger und verzweifelter Menschen würden wieder auf der Straße landen.
    Der Nächste, der vielleicht ein Obdachlosenheim in der Gegend eröffnen wollte, würde es viel schwerer haben, ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Die Festnahme von Bruder Ted würde den wütenden Zynismus und das Misstrauen gegenüber allen Institutionen und Behörden in Darwin Gardens nur verstärken. Ganz besonders gegenüber jedem, der dorthin kam, um Gutes zu tun.
    Einschließlich Wade.
    Als der Tag anbrach, schickte er Charlotte in die Innenstadt, um Ted im Gefängnis abzuliefern, und als die Pancake Galaxy öffnete, schlenderte er hinüber, um etwas zu frühstücken und vielleicht ein wenig mit Mandy zu flirten.
    Sie hatte schon einen Stapel Pfannkuchen und ein Stück Torte für ihn auf der Theke stehen, als er hereinkam. Pete saß an der Kasse und paffte eine Zigarette. Die Sauerstoffflasche stand einen guten Meter entfernt.
    »Wenn ich jeden Tag so weiter esse«, sagte Wade, »werde ich noch zum fettesten Cop in der ganzen Stadt.«
    »Lass es dir doch einfach mal ein bisschen gutgehen«, meinte Mandy. »Du hast innerhalb von vierundzwanzig Stunden zwei Mörder überführt. Das war echt gute Arbeit, Columbo.«
    Er setzte sich auf einen Hocker am Tresen. »Manchmal läuft es auch bei mir richtig rund.«
    Mandy beugte sich vor. »Und das nicht nur im Bett.«
    »Danke, dass du die Nachricht verbreitet hast, dass ich mit Glorys Mörderin komme.«
    »Habe ich nicht«, erwiderte Mandy und deutete auf ihren Vater. »Da drüben sitzt dein PR-Fachmann.«
    Wade warf einen Blick hinüber zu Pete, der seine Zigarette in der Hand hielt und sich hart und schmerzhaft die Lunge aus dem Leib hustete.
    »Ich schulde Ihnen was«, sagte Wade, als Petes Husten für einen Moment verstummte.
    »Sie mögen Aufmerksamkeit«, sagte Pete.
    »Ich möchte nur, dass die Menschen hier wissen, dass ich für sie arbeite.«
    »Und Sie gehen davon aus, dass die das interessiert.«
    »Da haben Sie Recht«, sagte Wade.
    »Dann sind sie nicht halb so intelligent, wie ich geglaubt habe«, erklärte er, zog erneut an seiner Zigarette und bekam einen noch schlimmeren Hustenanfall.
    Wade blickte zu Mandy und sah den Schmerz in ihrem Gesicht. Es wirkte, als würde sie jedes einzelne Keuchen selbst durchleiden.
    Die Türglocke klingelte und Charlotte kam mit einem braunen Umschlag herein. Sie schien aufgewühlt, als sie sich auf den Hocker neben ihn setzte.
    »Hat mit Ted im Gefängnis alles geklappt?«
    »Ja«, antwortete sie.
    »Haben Sie darauf geachtet, dass in sämtlichen Papieren steht, wo die Festnahme stattgefunden hat und welche jungen Polizisten den Fall aufgeklärt haben?«
    »Selbstverständlich.«
    »Warum sehen Sie dann so bedrückt aus?«
    Sie seufzte. »Als ich auf der Akademie war, hat man uns die Geschichte von den beiden Polizisten erzählt, die ein gestohlenesAuto bis hierher verfolgt haben und dabei in einen Hinterhalt geraten sind.«
    Pete drückte die Zigarette in einem Aschenbecher aus. »Die haben sich mehr Kugeln eingefangen als Bonnie und Clyde.«
    »Unsere Ausbilder an der Akademie haben die Situation als Übung mit uns nachgestellt«, fuhr sie fort.
    »Und was haben Sie dabei gelernt?«, wollte Mandy wissen.
    »Sich bloß nie in Darwin Gardens sehen zu lassen.«
    »Ich schätze, Sie haben die Übung verpatzt«, meinte Pete.
    »Die Dinge hier werden sich für Sie nicht über Nacht ändern«, erklärte Wade. »Es braucht viel mehr als nur einen Fall, und diesen schon gar nicht, um jemanden im Hauptquartier genug zu beeindrucken, damit er Sie woanders hin versetzt.«
    »Darum geht es nicht«, erwiderte sie scharf. »Vertrauen Sie mir doch ein bisschen.«
    »Okay, tut mir leid«, sagte er. »Worum geht es dann?«
    Charlotte schob den Umschlag zu ihm hinüber. »Als ich in der Stadt war, habe ich den ballistischen Bericht über die Waffen bekommen, die ich an meinem ersten Tag ins Labor gebracht habe.«
    Wade öffnete den Umschlag und begann den Bericht zu lesen, doch die Mühe hätte er sich sparen können, denn Charlotte
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