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Kindersucher - Kriminalroman

Kindersucher - Kriminalroman

Titel: Kindersucher - Kriminalroman
Autoren: Paul Grossman
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Konzentrationslagers von Buchenwald, deren Grausamkeit ihr den Spitznamen »Hexe von Buchenwald« eingebracht hat. Nach dem Krieg wurde sie sowohl von den Amerikanern als auch den Westdeutschen vor Gericht gestellt und verbrachte den Rest ihres Lebens im Gefängnis. Dieses Buch bringt eine vollkommen erfundene Schilderung ihrer Jugend. Der Bericht über den Vizepräsidenten der Berliner Polizei, Bernhard Weiß, ebenfalls eine historische Gestalt, entspricht dagegen weitgehend den Tatsachen.

DANKSAGUNGEN
    Ich möchte allen bei St. Martins Press dafür danken, dass sie mich ermutigt haben, dieses Buch zu schreiben. Vor allem meinem Lektor Michael Homler. Außerdem Jon Sternfeld, meinem großartigen Agenten. Und in ganz besonderem Maße Colin für seinen brillanten Scharfblick und seine unermüdliche Unterstützung.

Informationen zum Buch
    Willi Kraus ist der beste Ermittler in Berlin. Als Jude jedoch wird er von seinen Vorgesetzten schikaniert. Als in Berlin immer mehr Kinder verschwinden und an dunklen Orten seltsame Knochen auftauchen, beginnt Kraus zu ermitteln. Buchstäblich im Untergrund der Stadt findet er eine heiße Spur. Dann aber entzieht man ihm den Fall und protegiert einen anderen Polizisten, der sich als Anhänger einer neuen, angeblich patriotischen Partei erweist. Für Kraus wird die Luft im Präsidium immer dünner. Juden gelten plötzlich wieder als Vaterlandsverräter. Doch dann wird der Mordfall immer monströser – und seinen Vorgesetzten bleibt nichts anderes übrig, als Kraus zurückzuholen.
    Ein Blick in die Abgründe Berlins zum Ende der 1920er Jahre.

Informationen zum Autor
    P AUL G ROSSMAN ist Journalist und arbeitete für Magazine wie »Vanity Fair«. Außerdem hat er erfolgreiche Theaterstücke geschrieben, u.a. über Hannah Arendt sowie den Eichmann-Prozess.
    Als Aufbau Taschenbuch erschien bisher ein Kriminalroman über den Ermittler Kraus: »Schlafwandler«.

Leseprobe aus
    Paul Grossman
    Schlafwandler
    Kriminalroman
    368 Seiten, Broschur
    ISBN 978-3-7466-2620-8

    Die Beine der Dietrich waren Zauberstäbe, schlanke, hypnotische Instrumente, die Millionen faszinierten. Kraus konnte sich ihren Charme bedauerlicherweise nur unter dem männlichen Hosenanzug vorstellen, den sie an diesem Nachmittag bei Fritz trug. Er war von den politischen Prophezeiungen gelangweilt, die sich dieser Tage in jedermanns Gespräche drängten, und er hatte schwer damit zu kämpfen, die Augen offen zu halten. Zu seinem Glück malträtierte der Bauhausstuhl aus Stahlrohr, auf dem er saß, seinen Hintern zu
    Tode.
    »Und was möchten Sie, Herr Kriminalinspektor?«
    Er griff nach einem weiteren Glas Champagner. Obwohl sein Gehirn zu fliegen schien, war diese Feier einfach nur deprimierend. Wo sonst hätte Marlene Dietrich auch auftauchen sollen, wenn nicht auf Fritz’ Einweihungsparty? Halb Berlin war mit diesem alten Kriegskumpel gut Freund. Und sie alle schienen herausgefahren zu sein, um sich seinen neuen Palast im Grunewald anzusehen. Schlanke, lange Glasscheiben bogen sich um ein gekrümmtes Wohnzimmer, das vor Gemälden von Klee und Modigliani überquoll. Das Haus war ein weiteres Meisterwerk Erich Mendelsohns, des Stararchitekten der Weimarer Republik, der sich vor den Komplimenten, die auf ihn herabprasselten, artig verbeugte.
    »So leicht. So frei.« Die Dietrich betastete eine schimmernde Brancusi-Statuette. »So modern!« Was den Rest der Stadt anging – sie verzog ihr Gesicht zu einer Trauermiene – so fand sie,dass sie stank. In den zwei Jahren seit ihrem letzten Aufenthalt, so erklärte der große Star, sei Berlins berühmte, belebende Luft wirklich verfault.
    »Ich verstehe gar nicht, wie Sie hier überhaupt atmen können.« Sie ließ mit einer eleganten Bewegung ein goldenes Zigarettenetui aufschnappen und setzte sich zu den anderen auf die mit Rohseide bezogene Couch. »Überall der Gestank von Braunhemden. Sie kauern wie Paviane vor den Kaufhäusern und schütteln einem diese verdammten Blechdosen vor der Nase herum.«
    »Weil sie hoffnungslos verschuldet sind.« Der General, der ihr gegenübersaß, schob ein silbernes Monokel in sein Auge. Er trug sogar zu dieser legeren Nachmittagseinladung seine Ausgehuniform mitsamt dem kompletten Gehänge aus Bronzeorden. Wenn schon nicht seine Klugheit, so erlaubte ihm doch seine Position, gewisse Dinge glaubwürdig zu äußern. Kurt von Schleicher war Kriegsminister, Kommandeur der Armee und einer der berüchtigtsten Intriganten Berlins. »Die Nazis
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