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[kinder] Allein unter Superhelden

[kinder] Allein unter Superhelden

Titel: [kinder] Allein unter Superhelden
Autoren: Heiko Wolz
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außergewöhnlich machen?«
    »Ich zeige euch was!«
    Mama winkt ab. »Nicht jetzt, Hasi. Dr. Schröder muss gleich hier sein.«
    Da machen Eltern sich vor Freude fast in die Hosen, wenn man ihnen als Fünfjähriger ein Bild vor die Nase hält, gegen das Pauls Strichmännchen wahre Meisterwerke an Detailreichtum sind. Aber dann schlürfen sie lieber weiter an ihrem Orangensaft, als sich das Büro eines irren Lehrers anzuschauen, in dem es nach Schmerz und Leid und Tod nur so stinkt!
    Laura starrt mich böse an. Die ist immer noch sauer, dass der Krake mich nicht gefressen hat. Na, meinetwegen kann sie mich hier wegploppen, dann bin ich wenigstensnicht in der Nähe, wenn etwas passiert. Was auch immer es ist.
    Laura, natürlich!
    Sie ist meine letzte Rettung.
    Dummerweise hat sie mich bisher fast jedes Mal auflaufen lassen, wenn ich sie um Hilfe gebeten habe. Aber was bleibt mir anderes übrig, als sie zu fragen?
    »Kannst du uns in Dr. Schröders Büro bringen, Laura? Bitte, es ist wichtig. Wirklich!«
    Laura schaut mich prüfend an. Dann wirft sie Marie einen fragenden Blick zu.
    Klar, einer Fremden glaubt man eher als dem eigenen Bruder, was?
    Trotzdem bin ich froh, als Marie nickt und ich sehe, wie Laura Mama und Papa heimlich berührt. Ich gebe ihr die Hand und strecke die andere Marie hin.
    Plopp!
    Boah, ist mir schwummerig!
    Auf Dauer macht mich das echt fertig. Ich stütze mich auf Dr. Schröders Schreibtisch und atme langsam ein und aus.
    Als ich alles wieder unter Kontrolle habe, schaue ich hoch.
    Alles unter Kontrolle?
    Von wegen.
    Im Dämmerlicht der flimmernden Bildschirme sehe ich, wie die Roboterarme der Liege zum Leben erwachen undPapa Ray packen! Sie schieben ihm eine Augenbinde über. Wahrscheinlich aus Spezialstoff, damit er seinen Laserblick nicht einsetzen kann! Die Arme drücken Papa auf die Liege. Mit einem lauten Klack! schnappen die Fesseln zu.
    Mama, Laura und Marie schweben in einem Kraftfeld in der Mitte des Büros. IceMadam will das Feld mit Eisatem zerstören, fügt ihm aber nur ein paar Frostbeulen zu und auch Laura scheitert genau wie Marie an der Energie-Wand.
    Links von mir, vom einzigen Teil des Büros, in dem keine Maschinen stehen, zischt es. Die Wand rutscht nach hinten und rollt, Dampfwolken ausstoßend, zur Seite.
    Ein geheimer Nebenraum!

    »Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, Leon«, höre ich Dr. Schröders Stimme aus dem Nebel. Er tritt mit fiesem Grinsen nach vorn und richtet eine Strahlenkanone auf mich. »Danke, dass du deine Familie hergebracht hast, haha.«

Dr. Schröder schlägt zu
    »Wieso ich das mache? Zuerst muss ich darauf hinweisen, dass ich nicht nur deine Familie gefangen nehme, Leon, sondern alle Superhelden. Und bevor du dir deinen kleinen Kopf darüber zerbrichst, wo, will ich es dir sagen.«
    In der Aussichtskugel, klarer Fall. Darauf würde sogar Paul kommen.
    »In der Kugel!«, lacht Dr. Schröder. »Genial, was?!«
    Na ja, geht so.
    Dr. Schröder checkt aber nicht, dass ich kein Stückchen überrascht bin. Er fuchtelt mit seiner Kanone vor meiner Nase herum und ich habe echt Schiss, dass sie aus Versehen losgeht. Da passieren die schlimmsten Unfälle mit den Dingern.
    Außerdem ist eine Strahlenkanone voll übertrieben. Wenn ich ein Superheld wäre, bräuchte er sie vielleicht. Aber das bin ich nicht. Null.
    Oder hat Dr. Schröder nicht mitbekommen, dass es bei mir mit Superkräften mau aussieht?
    Das wäre meine Chance!
    Ich stemme die Fäuste in die Hüften wie Papa Ray und versuche, eine entschlossene Miene zu machen. Ich muss Dr. Schröder unter Druck setzen, dann begeht er Fehler.
    Dr. Schröder quasselt unbeeindruckt weiter. Typisch Oberschurke. Die wollen immer alles erklären.
    »In der Kugel nippen sie nichts ahnend an ihren Fruchtsaftschorlen und glotzen durch mein nahezu unzerstörbares Spezialglas. Und wen das nicht aufhält, der scheitert am von mir höchstpersönlich entwickelten Kraftfeld!« Dr. Schröder wendet sich Papa zu. »Und da kommt dein Vater ins Spiel. Ein grandioses Kraftfeld wie meins braucht eine Menge Energie. Und die werde ich deinem Vater abzapfen.« Er tänzelt zu einer vor sich hin brummenden Maschine im vorderen Teil des Büros und streichelt sie liebevoll. »Aber jetzt willst du erfahren, warum. Nicht wahr, Leon?«
    Nee, will ich nicht.
    Ich will, dass Papa die Metallfesseln sprengt und sich Dr. Schröder schnappt. Ich will, dass Mama das Kraftfeld zerstört und Dr. Schröder tieffriert und dass Laura
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