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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
Autoren: Renate Blieberger
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Jacob. Wir sind hier eigentlich alle per du. Und als Elenas Nichte gehören sie ja praktisch zum Ort. Natürlich nur, wenn es recht ist.“
„Natürlich“, stimmte sie zu. Als ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss, der ihr Misstrauen zurückbrachte. Sie fragte: „Sag mal, wenn da außer dem Haus meiner Tante nicht mehr viel ist, wohin fährst du dann?“
Ein jungenhaftes Grinsen glitt über seine Lippen, das dem bisher eher durchschnittlichem Gesicht eine Lebendigkeit verlieh, die sie unwillkürlich anzog. „Nicht mehr viel, außer meinem bescheidenen Heim, wir sind praktisch Nachbarn. Wenn du die paar duzend Felder dazwischen nicht beachtest.“
„Und du fährst mitten am Tag heim weil …?“
„Ich die Chance dich als Erster um ein Date zu bitten nicht verpassen wollte.“ Dabei schenkte er ihr ein warmes Lächeln, das ihn plötzlich sehr sinnlich erscheinen ließ.
Sie kniff kurz die Augen zusammen, sie war überreizt, das war alles. Sie hätte öfter ausgehen sollen, anstatt sich nur auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie antwortete abwehrend: „Versteh mich nicht falsch, aber ich bin nicht auf der Suche nach einem Date.“
„Verdammt, du bist in festen Händen, nicht wahr?", fragte er am Boden zerstört.
Ihr schwirrte der Kopf, seine abrupten Stimmungswandel machten sie ganz wirr. „Nein, ich bin Single, aber ...“
Er ließ sie gar nicht erst ausreden, sondern seufzte erleichtert: „Sehr schön. Dann reserviere mir doch das erste Date, sobald du nach einem suchst.“
Das ging nun aber zu weit, sie setzte die strenge Miene auf, die sie für gewöhnlich für Praktikanten reserviert hatte, und fragte herausfordernd: „Sagst du das zu jeder Frau, die hier ankommt?“
„Nun es kommen nicht oft Frauen unter sechzig nach Stonefall. Schon gar keine, die nicht verheiratet sind, da muss ich doch schnell sein, ehe mir jemand zuvorkommt. Sonst ende ich hier noch als alte Jungfer“, erwiderte er schelmisch.
Dabei zwinkerte er ihr so verschwörerisch zu, dass unwillkürlich ein Lachen in ihr aufstieg. Es kam als albernes Kichern über ihre Lippen und es tat ihr gut, sie hatte viel zu lange nicht gelacht. Egal ob Jacob es ernst meinte, oder mit jeder flirtete, sie fühlte sich wohler als jemals zuvor in den vergangenen Jahren. Sie seufzte: „Also gut, wenn ich ein Date haben möchte, werde ich mich bei dir melden.“
„Du hast nicht gefragt, wo du mich finden kannst, willst du dich etwa so drücken?“, warf er ihr lachend vor.
„Also Jacob Lottwell, wo kann ich dich finden?“
„Gut, dass du fragst, ich bin Bibliothekar in dem kleinen alten Haus am Hauptplatz und nebenbei noch Übersetzer, für alte Sprachen. Wenn du also ein Buch leihen willst, oder zufällig ein altes Manuskript finden solltest, dann bist du bei mir an der richtigen Adresse. Natürlich kannst du auch gerne nur mal auf einen Nachbarschaftsbesuch vorbeikommen, wenn es mit dem Date länger dauern sollte“, fügte er noch grinsend hinzu. Ehe sie etwas sagen konnte, bremste er. Sie sah verblüfft aus dem Fenster, das Gespräch hatte sie so gefesselt, dass sie gar nicht auf den Weg geachtet hatte, sie waren schon da. Er deutete weiter die Straße entlang und erklärte: „Ungefähr drei Kilometer in der Richtung liegt mein Haus. Wenn du etwas brauchen solltest, zögere nicht vorbei zu kommen. Und hier sind meine Telefonnummern, mein Handy und das Festnetz in der Bibliothek.“ Er reichte ihr eine Visitenkarte. Sie griff automatisch zu, er lächelte sie strahlend an, was sofort ein warmes Gefühl in ihrem Brustkorb auslöste. Eilig stieg sie aus und fischte nach ihrem Koffer. Sie sollte sich von ihm fernhalten, zumindest, bis sie ihr Gefühlsleben wieder besser, im Griff hatte. Eine überstürzt begonnene Beziehung hätte ihr zu ihren ganzen Problemen gerade noch gefehlt.

    2.Kapitel

    Die von Jacob ausgelöste fröhliche Stimmung fiel schlagartig von ihr ab, als sie die Haustür hinter sich schloss. Cassandra stand in der Empfangshalle der alten Villa und sah sich einer Reihe von Porträts gegenüber. Hatte dieser Anblick ihr als Kind immer gefallen, schickte er jetzt einen kalten Schauer über ihren Rücken, denn außer bei ihrem Porträt sah sie ausschließlich in die Gesichter von Toten. Die große Empfangshalle mit dem prunkvollen Kristalllüster war immer für die Familienporträts reserviert gewesen. Im Zentrum hing ein Bild von ihr als Kind, daneben eines ihrer Eltern, auf der anderen Seite eines ihrer Tante. Die Galerie setzte
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