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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01
Autoren: Begierde des Blutes
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unvermittelt zu mir zurückgekehrt?
    „Es tut mir so Leid, Sophie. Wenn ich es gekonnt hätte, wäre ich mit dir nach Amerika gefahren. Aber die ‚Loge’ ließ mich nicht fortgehen. Ich wurde des Verrats beschuldigt, weil ich es war, der dich zu unserem Hauptsitz führte.“
    „Das ist doch Unsinn! Gregory zeigte mir den Weg.“
    „In meinem Auftrag! Ich ließ zu, dass er dir unser Geheimnis offenbarte. Hättest du den Weg nicht gekannt, hätten die Vampirjäger keinen Schaden angerichtet und Kalestra würde noch leben. Die Loge stellte mich vor Gericht und legte mir eine Strafe auf, die es mir unmöglich machte, dir zu folgen.“ Er atmete schwer. „Sie sperrten mich für 40 Jahre in meinen Sarg. Nur ab und zu gaben sie mir das Blut einer Ratte zu trinken, damit ich nicht in Starre verfiel. Es war schlimmer als der Tod. Diese schreckliche Dunkelheit Tag und Nacht, eingesperrt auf engstem Raum - ich hatte nicht einmal die Möglichkeit mich zu bewegen. Ich konnte nichts tun, außer dazuliegen und
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    vor mich hinzuvegetieren. Nur der Gedanke an dich bewahrte mich davor, dem Wahnsinn zu verfallen.“
    Erschüttert streichelte ich seine kalte Wange. „Ich hatte keine Ahnung, was du durchmachen musstest. Ich glaubte, du hättest mich vergessen.“ Er griff nach meinen Fingern und hauchte einen Kuss auf meine Handfläche. „Wie könnte ich? Ich liebe dich Sophie.“
    Diese Worte aus seinem Mund zu hören war so wunderbar. Tränen der Rührung stiegen mir in die Augen.
    „Ich habe dich überall gesucht. Der Zufall wollte es, dass ich auf deinen Sohn Andrew traf. Er gab mir den entscheidenden Hinweis, wo ich dich finden konnte. Doch ich zögerte. Ich wusste nicht, ob du mich sehen wolltest. Immerhin hattest du Kinder und womöglich einen Mann, den du liebtest. Doch meine Sehnsucht ließ mich nicht ruhen. Ich musste dich sehen, deshalb schmuggelte ich mich an Bord des nächsten Handelsschiffes, das nach Amerika fuhr und versteckte mich im Lagerraum, geschützt vor dem Sonnenlicht. Ich bin hier, weil ich deine Antwort wissen möchte.“
    „Meine Antwort?“
    Er nickte. „Die Frage stellte ich dir schon einmal. Möchtest du meine Gefährtin für die Ewigkeit werden?“
    Ich zögerte keinen Augenblick. „Ja.“ Nie zuvor war ich mir so sicher gewesen. Ja, ich wollte für immer mit ihm zusammen sein. Nichts und niemand sollte uns je wieder trennen.
    „Es wird nicht weh tun, das verspreche ich.“
    Er knöpfte meinen Hausmantel auf, um meinen Hals zu befreien, doch ich schob sanft seine Hand zurück und schüttelte den Kopf. „Warte. Bevor du mich zu einer Unsterblichen machst, möchte ich noch ein letztes Mal das Tageslicht sehen.“
    Jeremy respektierte meinen Wunsch und ich verabschiedete mich am nächsten Morgen von der Sonne und ihren wärmenden Strahlen. Nie mehr würde ich die Schönheit des Tages erleben.
    Nun sitze ich hier in meinem Büro und schreibe diese letzten Zeilen, bevor ein neues Leben für mich beginnt. Jeremy hat sich in unser Kellergewölbe zurückgezogen, um dort den Tag zu verbringen. Bei Einbruch der Dunkelheit wird er zu mir kommen und mir die Unsterblichkeit schenken. Ein wenig fürchte ich mich, doch ich glaube, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ach, ich bin so müde. Es fällt mir schwer, mich wach zu halten. Meine Hand zittert bei jedem Satz, den ich schreibe. Vielleicht lege ich mich doch noch einmal ins Bett. Ich möchte ausgeruht sein, wenn Jeremy mich heute Nacht...
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    Tamara war kaum in der Lage, den Taxifahrer zu bezahlen. Als er fort fuhr, stand sie einsam in der Finsternis vor dem Tor des Gestüts. Die Kameras hatten sie längst erfasst. Surrend nahmen die Linsen Tammy ins Visier.
    ‚Bestimmt läuten drinnen schon die Alarmglocken’, dachte sie, ‚und Dorian reibt sich die Hände, weil das Lamm eigenständig zur Schlachtbank kommt’. Aber sie würde alles, wirklich alles tun, um ihre Familie vor dem Tod zu retten.
    Nun kannte Tamara die ganzen schrecklichen Ereignisse des 18.Jahrhunderts. Sophie hatte ihre außergewöhnliche Liebe zu Jeremy nicht ausleben können, aber zumindest waren die beiden am Ende zusammen gewesen.
    Am Ende von was, fragte sich Tammy. Der letzte Satz brach mittendrin ab. War Sophie verstorben? Hatte Jeremy sie gebissen, ohne ihre Entscheidung abzuwarten? Oder hatte Dorian Everheard sie aufgespürt? Dorian, der Jäger. Er hatte
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