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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch
Autoren: Jason Dark
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alten Unterlagen, die ich einmal fand, dass dort etwas Besonderes sein musste.«
    »Auch ein Grab?«
    »Ja.«
    »Können Sie es genauer sagen?«
    Er zuckte die Achseln. »Es muss mit einem mächtigen Druiden zusammenhängen.«
    »War es Guywano?«
    Für einen Moment zeigte er sich irritiert. »Sie… Sie… kennen ihn?« hauchte er.
    »Ja, ich weiß einiges darüber.«
    »Die genaue Antwort kann ich Ihnen nicht geben, John. Ich habe keine Ahnung, ob dieser mächtige Druidenfürst mitgemischt hat. Er ist nur Insidern bekannt. Im Moment spielt es auch keine Rolle. Ich hätte nicht weiterarbeiten sollen.«
    »Warum nicht?«
    »Man hat mich gewarnt.«
    »Ach. Wer?«
    Tony Hellman breitete die Arme aus. »Darauf kann ich Ihnen keine Antwort geben, John, wirklich nicht. Es hat mich niemand angerufen, es ist auch keiner gekommen, um mit mir zu sprechen, ich habe diese Warnungen im Schlaf erhalten und auch am Tage. Es erschienen plötzlich Bilder vor meinen Augen. Ich sah einen Mann in einem gläsernen Sarg liegen und davor drei weitere Gestalten. Zwei Männer und eine Frau, wobei einer der Männer so groß wie ein Kind war.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wirkliche Bilder?«
    Er nickte.
    »Und die sahen Sie als Warnung an? Wieso das? Sorry, aber da komme ich nicht mit.«
    »Es ist auch schwer«, gab er zu. Er wies mit dem Finger auf mich. »Man muss es spüren, verstehen Sie? Im Innern. Im Herzen, in der Seele meinetwegen. Ich sah dieses Bild wie aus dem Nichts erscheinen, als hätte man ein Hologramm vor mich gestellt.«
    »Und weiter?«
    »Nichts mehr.«
    »Man hat also nicht mit Ihnen geredet?«
    »Nein, das war nicht möglich.«
    »Warum nahmen Sie es als eine Warnung hin?«
    »Weil ich es einfach spürte. Man hat mir auf diese Art und Weise mitgeteilt, dass ich nicht weitermachen darf.«
    »Mit Ihren Forschungen?«
    »Genau. Ich sollte aufhören. Ich darf den Weg nicht gehen, aber ich habe mich nicht daran gehalten und die Suche nach dem besonderen Grab weiter ausgedehnt.«
    »Haben Sie es gefunden?«
    »Fast«, gab er flüsternd zu. »Ich habe dicht davor gestanden, das wusste ich. Aber den letzten Schritt habe ich nicht gewagt. Ich spürte, dass ich nicht weitermachen durfte. Es war etwas in der Nähe vorhanden, für das ich keine Erklärung fand. Eine fremde Kraft, die sich all die Jahrhunderte gehalten hat.«
    »Und die auch gefährlich war.«
    »Sicher.«
    »Sind Sie dann nach London gefahren?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht deswegen. Ich wäre in Irland geblieben, aber meine Mutter bat mich, zu kommen. Sie wollte mit mir zusammen ihren sechzigsten Geburtstag feiern. Dazu ist es dann nicht mehr gekommen. Er wäre heute gewesen.« Tränen stiegen in seine Augen, er weinte wieder.
    Ich schaute Bill an, der sich bisher zurückgehalten hatte, und mit den Schultern zuckte, als er meinen fragenden Blick bemerkte. »Tut mir leid, ich weiß auch nicht mehr. Aber ich dachte mir, dass es ein Fall für dich… ähm… für uns ist. Außerdem habe ich an Guywano und natürlich an Aibon gedacht.«
    »Warum gerade daran?«
    »Könnte das Grab nicht ein Weg nach Aibon sein?«
    Der Name Aibon war bisher noch nicht gefallen. Wir durften ihn nicht außer acht lassen, denn Aibon war das Paradies der Druiden. Der guten als auch der schlechten. Es war ihr Himmel und ihre Hölle zugleich. Nur wenigen Menschen war es vergönnt, nach Aibon zu kommen, doch zu diesen wenigen Auserwählten gehörte ich.
    »Warum sagst du nichts, John?«
    »Weil ich ähnlich denke wie du.«
    »Wäre es nicht besser, wenn wir Tony fragen?«
    »Ein Versuch kann nicht schaden. Obwohl er uns nicht viel Neues sagen wird, denke ich mal.«
    Hellmann hatte unser Gespräch gehört. Er putzte seine Nase, bevor er redete. »Es tut mir leid, aber der Gedanke an meine Mutter und daran, was man mit ihr gemacht hat, lässt mich nicht los. Sie sprachen über Aibon…«
    »Kennen Sie es?« fragte Bill.
    »Ja und nein. Ich habe davon gehört. Man hat berichtet…«
    »Wer?«
    »Es gab einige rätselhafte Aufzeichnungen, die mir in die Hände fielen. Warnungen, gemeißelt in Stein. Der Begriff kam einige Male vor, doch die meisten meiner Archäologie-Kollegen konnten nichts damit anfangen. Sie waren der Meinung, dass Schriftexperten sich daran gütlich tun sollten. Überhaupt gingen sie sehr vorsichtig mit den magischen Ritualen der Druiden um. Einfach deshalb, weil sie ihnen suspekt waren. Sie kamen damit nicht zurecht, und möglicherweise fürchteten sie sich auch
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