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Keine Kuesse für den Boss

Keine Kuesse für den Boss

Titel: Keine Kuesse für den Boss
Autoren: Natalie Anderson
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ausreden.
    „Sollten wir nicht aufbrechen? Wir wollen doch ins Theater.“ Sie löste sich von ihm.
    „Ich werde die Kartenreservierung absagen …“
    „Nicht nötig“, unterbrach Dani ihn erneut. Offenbar wollte sie um keinen Preis zeigen, wie sehr sie der Verlust schmerzte. Doch irgendwann würde ihre Verzweiflung zum Ausbruch kommen. Und Alex war fest entschlossen, dann für sie da zu sein.
    Vielleicht ist etwas Ablenkung wirklich nicht falsch, dachte Alex seufzend. Außerdem kam er im Moment ohnehin nicht an sie heran. „Also gut, dann lass uns losgehen.“
    Das Theaterstück hatte vor gerade erst zehn Minuten begonnen, und Alex war bereits überzeugt, es nicht mehr auszuhalten. Wie versteinert saß Dani neben ihm. Und als er die Hand auf ihre legte, fühlte diese sich eiskalt an.
    „Lass uns nach Hause fahren“, sagte er, sobald der Vorhang nach dem ersten Akt fiel.
    Dani war blass und schwankte leicht, als sie aufstand. Ob der Schock langsam nachließ und sie nun begriff, dass ihr Bruder tot war? Alex wollte so schnell wie möglich mit ihr nach Hause fahren, denn hier würde sie sicher nicht mit ihm sprechen. Er würde sie in die Arme nehmen und einfach nur festhalten, bis die Tränen kommen würden. Das brauchte sie jetzt – und er brauchte es ebenso.
    Starr geradeaus blickend folgte Dani Alex zum Wagen und versuchte, ihre Gedanken auszuschalten. Sie musste einfach vor dieser schrecklich schmerzlichen Wahrheit flüchten. „Ich gehe zurück nach Australien“, sagte sie auf dem Weg nach Hause.
    „Dani, du hast einen Schock und brauchst erst einmal Zeit, damit umzugehen.“
    „Ich will ausziehen.“
    „Du willst also nicht mit mir reden?“ Eindringlich sah Alex sie an. „Meinst du nicht, dass du etwas Trost und Gesellschaft gebrauchen kannst? Wir sind doch zumindest Freunde, oder?“
    Doch seine Worte machten die Eisschicht, die sich um ihr Herz gelegt hatte, nur noch dicker. Alex hatte gesagt, sie könnten nicht einfach Freunde sein. Und das stimmte auch, denn er bedeutete ihr viel mehr als das.
    „Du hast doch noch andere Freunde“, entgegnete sie. „Zum Beispiel Lorenzo.“
    „Über meinen Vater weiß er aber nicht Bescheid. Das habe ich außer dir niemandem erzählt.“
    Ein kleiner Vogel bewegte die Flügel und wollte in ihr Herz fliegen. Doch Dani ermahnte sich sofort, sich nicht von dieser Bemerkung und der Nähe, die sie versprach, rühren zu lassen. „Ich möchte wirklich weg, Alex.“
    „Aber heute Abend solltest du noch bei mir bleiben.“
    Vermutlich hat er recht, dachte Dani. Wo sollte sie auch hin? Andererseits wollte sie sein Mitleid nicht. „Also gut“, stimmte sie zu. „Aber ich möchte allein sein.“
    Alex schluckte. „In Ordnung.“
    „Ich habe Sara versprochen, am Montag bei ihrem Termin mit dem Vorstand der Stiftung dabei zu sein. Danach werde ich abreisen.“
    Dani wollte Sara nicht im Stich lassen, so wie sie ihre Mutter im Stich gelassen hatte.
    Als sie angekommen waren und Dani ausstieg, blickte sie Alex an, doch seine Miene war völlig undurchdringlich. Schnell ging sie los, um in ihrem Zimmer allein sein zu können.
    Doch noch im Wohnzimmer holte er sie ein und hielt sie fest.
    „Du weißt, wo du mich finden kannst, wenn du mich brauchst“, sagte er so heiser, dass es sie mitten ins Herz traf.
    Dani war hin und her gerissen, doch dann ließ Alex ihre Hand los und ging an ihr vorbei die Treppe hinauf, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Wie betäubt blickte sie ihm nach. Sie durfte sich auf keinen Fall erlauben, ihn zu brauchen …
    Einige Zeit später schleppte Dani sich in die Küche und nahm sich ein Glas kaltes Wasser.
    „Du bleibst heute hier“, sagte Alex und strich ihr leicht über die Nase. „Du siehst völlig erschöpft aus.“
    Das tat er genauso, doch offenbar wollte er zur Arbeit gehen. Warum sollte Dani das dann nicht auch tun?
    Aber bevor sie protestieren konnte, war er auch schon verschwunden.
    Dani betrachtete das Frühstück, das er für sie vorbereitet hatte: Saft, Obstsalat und ein Bagel. Dann entdeckte sie die Akte, die auf dem Tisch lag und von dem Privatdetektiv stammen musste. Starr betrachtete sie die Mappe und fragte sich, ob sie es aushalten könnte, noch mehr über Jack Parker zu erfahren.
    Vorsichtig setzte sie sich auf die Kante eines Stuhls, zog die Akte zu sich heran und öffnete sie: ein Lebenslauf mit Daten und dem Namen einer Schule. Doch als Dani umblätterte, blieb ihr fast das Herz stehen.
    Die Akte enthielt Fotos: von
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