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Kein Mann fuer die Ersatzbank

Kein Mann fuer die Ersatzbank

Titel: Kein Mann fuer die Ersatzbank
Autoren: Poppy J. Anderson
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sprechen. Normalerweise kehrte er seine höflichste Seite heraus, wenn er eine Frau kennenlernte, da sich das weibliche Geschlecht schnell abgestoßen fühlte, wenn man sich typisch männlich benahm. Bei Bobby jedoch hatte er das Gefühl, dass sie nicht einmal mit der Wimper zucken würde, wenn er nun seine Füße auf den Couchtisch legen und dreckige Witze erzählen würde.
    Die Situation war einerseits total fremd, andererseits absolut normal. Es fühlte sich so an, als wenn er ... al s wenn er mit einem Kumpel abhängen würde.
    „ Mikes Eier interessieren mich nicht die Bohne“, erwiderte sie trocken und riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Angst vor Debra?“
    Ihre Antwort bestand aus einem ironischen Lachen. „Ich musste einem durchgedrehten Tackle verklickern, dass er eine Anti-Aggressions-Therapie machen müsste und seinen Führerschein verloren hatte. Du glaubst doch nicht, dass ich danach noch Angst vor Debra hätte? Nö, Mike ist einfach nicht mein Typ.“
    „Aha“, meinte er und grinste dümmlich.
    „Genau“, sie hob die Flasche an ihre Lippen und nahm einen kleinen Schluck Bier. „Devote Männer sind einfach nicht mein Ding.“
    „Angesichts deines Jobs kann ich das verstehen.“
    „Ich liebe meinen Job“, erwiderte sie schlicht und blickte ihn von der Seite an. „Was machst du? Bist du zufälligerweise Immobilienmakler?“
    Jack schob sich ein Kissen hinter den Kopf und verschränkte beide Fußknöchel übereinander. „Brauchst du etwa eine Wohnung?“
    „Eine Wohnung habe ich zwar“, ächzte sie und fuhr genervt fort, „aber sie war nur als Übergangslösung gedacht und ist mir mittlerweile viel zu klein und zu laut. Ich hätte es lieber etwas wohnlicher.“
    Auf dem Bildschirm schwenkten die Cheerleader noch immer ihre Hintern sowie die Ponpons. „Wenn du willst, höre ich mich mal um, auch wenn ich kein Makler bin.“ Er griff nach der Fernbedienung.
    „Was tust du denn?“
    „Ich bin Staatsanwalt“, erwiderte er und wartete auf die typischen Sprüche über langweilige Juristen, doch Bobby schien zufrieden zu sein.
    Mit einem ernsten Gesicht nickte sie. „Cool, dann weiß ich ja, mit wem ich schlafen muss, wenn einer meiner Jungs mal wieder Mist gebaut hat.“
    Wieder schluckte Jack trocken und hörte gleich darauf ihre glucksende Stimme.
    „Kennst du den schon? Wie verteidigt sich ein Homosexueller vor Gericht, der eine Nonne gevögelt hat?“
    Jack zwinkerte verstört, als er das Wort vögeln dermaßen lapidar von ihr hörte, und schaute in ihre funkelnden Augen. „Keine Ahnung.“
    „ Euer Ehren, von hinten sah sie aus wie Batman! “
     
     
     
     
    2. Kapitel
     
     
    Bobby O’Connor arbeitete in einer typischen Männerdomäne. Ihr war von Anfang an bewusst geworden, dass sie als Frau misstrauisch beäugt werden könnte, aber das hatte sie gerne in Kauf genommen. Sie wusste, was sie konnte, und hatte keine Scheu, andere mit der Nase darauf zu stoßen. Bescheidenheit lag ihr einfach nicht und von zurückhaltender Weiblichkeit hatte sie noch nie etwas gehalten. Frauen, die affektiert kicherten und gebannt an den Lippen ihrer Männer hingen, waren ihr zuwider. Sie hatte ihren eigenen Kopf und wusste nicht, warum sie den nicht auch gebrauchen sollte.
    Glücklicherweise war sie es gewöhnt, sich in männlicher Gesellschaft zu befinden, mit Männern rumzuhängen und mit ihnen über typisch männliche Interessen zu fachsimpeln. Sie war dermaßen der Kumpeltyp, dass ihr es niemand krumm nahm, wenn sie auch mal ausfällig wurde und jemanden sagte, dass er die Klappe halten solle. Andere Frauen wurden während des Superbowls in die Küche geschickt, um Chickenwings und Bier zu holen, Bobby dagegen bat man um ihr Fachwissen. So war es schon immer gewesen. Auf Partys stand sie nie bei den Frauen und tratschte über das perfekte Waschmittel oder Wimpernverlängerungen, sondern war bei den Männern zu finden. Generell fühlte sie sich bei Männern wohler als in weiblicher Gesellschaft. Die meisten Frauen zickten sich gegenseitig an oder tauschten oberflächliche Nettigkeiten aus, während sie gleichzeitig die Krallen ausfuhren. Darauf konnte Bobby gut verzichten. Außerdem besaß sie einen derben Humor, den die meisten Frauen abstoßend fanden – Männer dagegen lachten sich immer schlapp.
    Anstatt in Schönheitssalons zu gehen, wie es ihre Mutter stets getan hatte, als Bobby ein Teenager gewesen war, saß sie lieber auf einer Sporttribüne, aß Hotdogs und trank Bier. Ihre beiden
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