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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung
Autoren: Shannon Stacey
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können wir nicht einfach vergessen! Ich habe neben meinem besten Freund am Altar gestanden und gehört, wie du geschworen hast, ihn zu lieben − in guten wie in schlechten Zeiten.“
    „Bis dass der Tod euch scheidet. Ich habe ihn geliebt, Justin. Ich liebe ihn sogar immer noch, und wenn er nicht gestorben wäre, hätte ich den Rest meines Lebens mit ihm verbracht. Aber er ist tot. Das Leben, das ich mit ihm hatte, ist vorbei, und ich muss mir ein neues aufbauen. Ich möchte ein Leben mit dir, Justin.“
    „Das kann ich nicht. Du bist Brendans Frau.“
    „Nein, ich bin seine Witwe und nicht seine Frau.“
    „Aber du bist es gewesen. Ich war in die Frau meines besten Freundes verliebt. Weißt du, wozu mich das macht? Zu einem richtigen Dreckskerl! Einer von der allerschlimmsten Sorte.“
    Ich war in die Frau meines besten Freundes verliebt . Es dauerte, bis Claire wirklich begriff, was er da gerade gesagt hatte. Sie hätte es verstanden, wenn er von der Witwe seines besten Freundes gesprochen hätte.
    Doch jetzt klang es so, als wäre Justin tatsächlich in sie verliebt gewesen. Noch vor Brendans Tod. Aber war das möglich? Immerhin war er ihr bester Freund, und sie hätte es doch gemerkt, wenn er auf diese Weise für sie empfunden hätte.
    „Du hast ihn niemals hintergegangen“, stellte sie fest. Claire wusste gar nichts mehr, doch zumindest in dem Punkt war sie sich ganz sicher.
    „Doch, das habe ich. In Gedanken. Immer wieder habe ich mir vorgestellt, wie es mit dir im Bett wäre, obwohl ich alles getan habe, um diese Träume zu begraben. Glaub mir, ich habe wirklich alles versucht.“
    Man sah Justin an, wie schwer ihm dieses Geständnis fiel. Claire konnte es kaum ertragen, ihn so leiden zu sehen. Sie wandte den Blick ab und streichelte Moxie, um sich zu trösten.
    „Das meinst du doch alles nicht ernst, Justin.“ Nein, es konnte nicht stimmen. Wäre das nämlich wahr gewesen, hätte es ihre gesamte Freundschaft infrage gestellt. Nichts wäre so gewesen, wie sie bisher geglaubt hatte.
    „Jedes Wort ist wahr.“
    „Er lebt nicht mehr.“
    „Wir haben Brendan allebeide zu sehr geliebt, um ihn für immer gehen zu lassen. Ich … ich kann einfach nicht mit dir zusammen sein.“
    „Dann musst du jetzt verschwinden, Justin. Ich habe zu viel Schmerz und Unglück hinter mir, um mich jetzt an etwas zu klammern, das mir nur wehtut. Selbst wenn das bedeutet, dass ich dich aufgeben muss.“
    „Bitte nicht.“
    „Es geht nicht anders.“
    Erst sah es so aus, als würde er noch etwas hinzufügen wollen, doch dann öffnete er die Tür und trat hinaus in die kalte Nacht. Die erste Träne rollte über Claires Wange, als die Tür sich schloss. Als der Schneepflug dann draußen aus der Auffahrt rollte, lag sie auf der Couch und heulte hemmungslos. Moxie versuchte, sie zu trösten und spielte mit der Pfote in ihrem Haar.
    Claire wusste, dass ihre Entscheidung richtig war, aber sie hatte nicht erwartet, dass es so schrecklich wehtun würde. Und aus Erfahrung wusste sie, dass dieser Schmerz nicht schnell wieder verschwand. Nein, es würde ihr einen schlimmen Stich geben, wann immer sie nach dem Hörer griff und Justin anrufen wollte, und es nicht konnte. Jedes Mal, wenn sie einen Witz hörte, den sie ihm nicht mehr erzählen konnte. Bei jedem Kinofilm, den sie von jetzt an ohne Justin sehen würde.
    Doch selbst wenn er jetzt noch einmal zurückkäme, wäre es nie wieder so wie früher. Jetzt wusste sie, dass er sie geliebt hatte – in der Vergangenheit – sie aber liebte ihn jetzt und heute. Außerdem hatte Justin natürlich recht, beide hatten sie Brendan zu sehr geliebt, um ihn jemals wirklich gehen zu lassen. Sie hätte damit leben können, dass die beiden großartigen Männer, die sie liebte, beste Freunde gewesen waren – Justin konnte es nicht.
    Als die Tränen wenigstens vorübergehend versiegt waren, streichelte sie Moxie eine Weile, bevor sie sich das Gesicht wusch. Dann stellte sie das Radio an, damit es nicht mehr so still in der Wohnung war, schnappte sich ein paar leere Einkaufstüten und packte Justins Sachen zusammen. Er würde hier schließlich nicht mehr übernachten, egal ob auf der Couch oder im Bett, also mussten seine Klamotten und das Rasierzeug samt Zahnbürste auch nicht mehr hier herumliegen.
    Leider ging es Claire auch nach ein paar Tagen noch immer nicht besser. Der Advent war definitiv nicht einfachste Zeit, um mit einem gebrochenen Herzen allein zu Hause zu sitzen. Immerhin half es
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