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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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andersherum: konnte er es eigentlich Keeva zumuten, völlig unvorbereitet mit dieser Sache konfrontiert zu werden? Nein, beschloss er, das konnte er nicht, weder das eine noch das andere.
    Morgen werde ich mit ihr reden, nahm er sich vor, als die Müdigkeit schließlich doch noch seine Augen zudrückte. Morgen, auf dem Weg zurück nach London, werde ich ganz bestimmt eine Gelegenheit dazu finden …
     
    *
     
    Liekk-Baoth hatte sein Glück kaum fassen können, als er plötzlich mitsamt seines Gefängnisses unsanft auf dem Boden gefallen und der Deckel der Schatulle einfach so aufgesprungen war. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern (geschweige denn, sich umzusehen) war er, so schnell seine acht Beine es zuließen, aus der Holzkiste gekrabbelt und durch die nächstbeste offene Tür geschlüpft.
    Dann erst hatte er sich die Zeit genommen, sich zu orientieren - und hatte sich schließlich selbst zu seiner schnellen Reaktion gratuliert. Der Weg, den er instinktiv genommen hatte, hatte sich als der richtige herausgestellt: Er war in einem vollkommen menschenleeren Treppenhaus gelandet.
    Während er sich nun vorsichtig am Treppengeländer nach unten hangelte, wurde die Tür, durch die er gerade eben noch entkommen war, geschlossen und er hörte, wie jemand von innen den Zimmerschlüssel im Schloss herumdrehte.
    Keine Sekunde zu früh, dachte er erleichtert. Dann fiel ihm ein, dass dort oben noch der Stein lag, sein eigentliches Ziel bei dieser ganzen, vom Unglück verfolgten Aktion, und er fluchte herzhaft.
    Nun gut, dachte er dann. Es wird eine Möglichkeit geben, an den Stein heranzukommen und von hier zu verschwinden - wo immer dieses 'Hier' auch sein mochte.
    Er musste sich sowieso erst ein wenig von dem magischen Kraftfeld des Steines entfernen, damit er - endlich, nach fünf gefühlten Ewigkeiten - wieder in seine dämonische Gestalt zurückkehren konnte. Das Ding hatte ihn schließlich die ganze Zeit über an einer Metamorphose gehindert und jetzt konnte er es kaum noch erwarten, die Form zu ändern.
    Hektisch krabbelte er in das Erdgeschoss des stillen, dunklen Hauses und fand dort eine ganz besonders stille und sogar noch etwas dunklere Ecke. Hier wagte er es schließlich. Er streckte sich genüsslich, während seine Spinnenbeine verschwanden und er sich in seine normale Dämonengestalt mit zwei Armen, zwei Beinen und einem langen Schwanz mit rautenförmiger Stachelspitze zurückverwandelte. Er bildete sich ein, sogar ein leises Knacksen zu hören, während sein steif gewordener Leib langsam wieder auf zwei Meter Körpergröße anwuchs.
    Teufel, war das angenehm! Jetzt musste er nur noch an diesen vermaledeiten Stein kommen, ohne von dem Pärchen oben im Dachzimmer dabei erwischt zu werden. Er hatte in den letzten Stunden innerhalb seines Gefängnisses genug mitbekommen, um zu wissen, wer die beiden waren. Auch wenn es ihm vollkommen unklar war, wieso ausgerechnet die Enkelin von Liam McCullen und der Enkel seines lieben Bruders (wäre dieser Bursche somit nicht sogar sein Großneffe?) sich hier herumtrieben - noch dazu gemeinsam -, so wusste er doch, dass er es nicht unbedingt riskieren sollte, die beiden auf sich aufmerksam zu machen.
    Sein Meister, der Erzdämon, hatte ihm ja ausdrücklich befohlen, kein unnötiges Aufsehen zu erregen. Außerdem war er von seiner langen Gefangenschaft noch ziemlich geschwächt und wollte sich daher sowieso nicht unbedingt auf einen direkten Kampf mit zwei nach Dämonenblut gierenden, ausgebildeten Jägern einlassen.
    Aber abgesehen davon war die Information, dass Liam McCullen seinen Eid gebrochen und doch wieder ein Mitglied seiner Familie auf die Welt der Dämonen losgelassen hatte, für ihn unschätzbar wertvoll. Vor allem, wenn diese Keeva am Leben blieb. Tot war sie schließlich doch nur ein Mädchen wie jedes andere - und er könnte nicht so einfach beweisen, dass den Mitgliedern der Familie McCullen einfach nicht zu trauen war.
    Fest stand, dass er zu einer subtileren Methode greifen und sehr diskret vorgehen musste, um an diesen Stein zu kommen. Nicht durch rohe Gewalt. Auch wenn das schade war.
    Sorgfältig dehnte er ein letztes Mal seine Muskeln, ging in die Hocke und lauschte. Mit seinen Ohren konnte er keinen Laut vernehmen, aber sein Geist entdeckte eine schlafende Menschenfrau, nicht weit von ihm entfernt. Ein Lächeln stahl sich auf sein rattenartiges Gesicht und seine Augen glühten rot vor Vergnügen.
    Na also, dachte er. Da haben wir doch unsere diskrete
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