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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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erfuhr, mit wem er verwandt war, würde sie ihn verachten. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig, als Dämonenjägerin.
    Er spielte also weiterhin den gleichgültigen und etwas gelangweilten Flohmarktverkäufer, während sein Herz sich weigerte, in normaler Gangart zu funktionieren. Er hoffte, dass die kleine Gruppe schnell an seinem Stand vorbeigezogen sein würde – damit er dann in Ruhe hinter ihm zusammenbrechen konnte.

    *

    Keeva hatte Spaß daran, mit Emma und Großvater über den Markt zu schlendern.
    Sie liebte die Londoner Flohmärkte, wo man ein scheinbar unendliches Sammelsurium von Dingen erstehen konnte: Fremdartiges und alltäglichen Billigkram, Neuware und echte Antiquitäten, die bestimmt eine interessante Geschichte erzählen könnten, Musik-CDs - als legale oder nicht ganz so legale Kopien - und Lebensmittel aller Art, verpackt, zum Mitnehmen, und frisch, zum Sofortverzehr. Der Geruch von gebratener Wurst mit Zwiebeln mischte sich mit den exotischen Düften der angebotenen Currys, gleichzeitig dudelten orientalische Klänge um die Wette mit irischer Geigenmusik und verwirrten das Ohr.
    Die von Keeva bevorzugte Kräuterverkäuferin hatte ihren Stand heute geöffnet und so hatte Keeva ihren Vorrat an Kräutern und Ölen wieder auffüllen können. Nachher wollten Vater und Großvater in ein Dorf außerhalb von London fahren, weil dort eine Wohnung aufgelöst wurde und möglicherweise Antiquitäten für den Laden zu ergattern waren. Also würde Keeva freie Bahn haben und im Keller des Hauses Tränke brauen können. Sie freute sich darauf.
    Es war jetzt schon fast zwei Uhr, der Flohmarkt würde sich bald auflösen, doch trotzdem wälzten sich noch immer Unmengen von Leuten durch die schmalen Wege zwischen den Ständen. Keeva hielt den Riemen ihres Rucksacks fester und wollte Emma, die ein paar Schritte vor ihr ging, gerade zurufen, dass sie auf ihre Handtasche aufpassen solle, als ihr Blick auf die Ausstellungsfläche des Standes neben ihr fiel.
    Sofort blieb sie stehen, beugte sich vor und betrachtete den Silberschmuck, der hier auf schwarzem Samt präsentiert wurde. Der Stil war ihr vertraut und Aufregung bemächtigte sich ihrer.
    „Keeva, wo bleibst du?“, hörte sie Emmas Stimme von weiter vorne.
    Keeva hob den Kopf und rief: „Geht ruhig schon voran. Ich komme gleich nach. Wir treffen uns beim Curry-Stand.“
    Dann konzentrierte sie sich wieder auf den angebotenen Schmuck. Sie war kein Fachmann in Bezug auf Silberschmiedearbeiten, aber die hier liegenden Ketten und Anhänger glichen dem von ihr gefundenen Amulett auf verblüffende Weise. Lediglich die eingearbeiteten Verzierungen und Symbole waren andere.
    Vorsichtig taxierte sie, unter dem Schutz ihrer nach vorne fallenden Haare, den Verkäufer hinter dem Stand. Und kam zu dem Schluss, dass es sich bei ihm wohl kaum um ihren geheimnisvollen Retter handeln konnte.
    Der junge Mann, der mit finsterem, fast abweisendem Blick betont an ihr vorbei sah, war auf eine etwas düstere Art gutaussehend: Er hatte kinnlanges, braunes Haar, trug verschiedene Piercings im Gesicht, dicke Silberringe an den schmalen Fingern, und seine Unterarme waren – soweit es unter dem langen, schwarzen Ledermantel, den er lässig übergeworfen hatte, zu erkennen war – fast vollständig mit Tätowierungen bedeckt. In einer der lokalen Kneipen wäre er nicht weiter aufgefallen, als der unbekannte Dämonenjäger kam er aber trotzdem nicht infrage: er besaß gar nicht die Statur, um einen riesigen Höllenhund nach hinten reißen zu können. Er war zwar groß, aber viel zu dünn, mehr sehnig als muskulös. Ihm fehlte schlicht die Masse, um einen drei Zentner schweren Dämon auch nur annähernd aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Etwas enttäuscht widmete sich Keeva erneut dem Schmuck. Vielleicht war die Ähnlichkeit mit dem Stil des Amulettes ja doch nur ein Zufall. Vorsichtig nahm sie einen der Anhänger in die Hand und drehte ihn um. Sofort ergriff die Aufregung wieder von ihr Besitz: sie hatte sich nicht geirrt! Auf der Rückseite des schlichten Silberanhängers prangte die kleine Gravur mit dem verschnörkelten Doppel-T.
    Wer auch immer der junge Mann hinter diesem Schmuckstand sein mochte, er konnte sie auf jeden Fall zu ihrem geheimnisvollen Unbekannten führen! Er musste schließlich wissen, wo der Schmuck, den er verkaufte, herstammte.
    Sie richtete sich auf und wollte gerade ein paar Worte an ihn richten, als ein lauter, entrüsteter Schrei zu hören war. Das war
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