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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Energie bei der Sache, dass Lucas vermutete, er wollte damit die Erinnerung an die Schmach, die er am Vorabend erlitten hatte, verdrängen.
    Nun, hoffentlich funktioniert es, hatte Lucas gedacht.
    Nachdem er ausreichend Platz geschaffen hatte, hatte Oliver große, schwarze Kerzen kreisförmig aufgestellt und angezündet. Anschließend war er minutenlang auf allen Vieren herumgekrochen und hatte – ohne auf den Schmutz, der an seine Jeans gelangte, zu achten – mit Kreide Symbole aus einem Buch auf den Holzboden übertragen.
    Jetzt stand er – eine Flasche Bier in der Hand - neben Lucas und prüfte ein letztes Mal und mit ernstem Gesicht die Übereinstimmung seiner Zeichnungen auf dem Boden mit den Vorlagen.
    Das Buch war nicht sehr groß und wirkte alt und verschlissen. Lucas warf einen neugierigen Blick auf die Seiten, die Oliver gerade aufgeschlagen hatte – vielleicht war ja eine dieser schönen, nackten Frauen abgebildet -, doch er sah nur sonderbare Symbole sowie einige Textpassagen in einer altmodischen Schrift.
    Das sah überhaupt nicht nach der Art von Party-Scherz aus, die Lucas sich eigentlich vorgestellt hatte. Na, immerhin handelte es sich wenigstens um gedruckte Schrift – wenn das Buch auch noch handgeschrieben wäre, womöglich mit Blut...
    Lucas wollte kichern, doch ein Blick in Olivers feierliches Gesicht hinderte ihn daran. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass das alles hier für seinen Freund kein Scherz war. Er meint das tatsächlich ernst, dachte Lucas - und fühlte sich plötzlich ziemlich unbehaglich.
    „Wo hast du das Buch denn her?“, fragte er Oliver. Er hatte es nie zuvor gesehen.
    „Habe ich von meiner Oma geerbt, es ist sehr alt“, antwortete Oliver.
    Jetzt nahm Lucas‘ Unbehagen noch mehr zu. Er konnte sich noch gut an Olivers Großmutter erinnern. Die alte Frau hatte in seinem Heimatdorf als ziemlich verschroben gegolten. Als er noch kleiner Junge gewesen war, hatte Lucas fest geglaubt, sie wäre eine böse Zauberin. Und zumindest äußerlich war sie der Vorstellung, die man im Allgemeinen von einer Hexe hatte, auch ziemlich nahe gekommen...
    Vor einigen Jahren war sie gestorben - und offensichtlich hatte sie ihrem einzigen Enkel nicht nur dieses Buch vermacht, wie Lucas gleich darauf feststellen musste.
    Oliver wühlte in seinem Rucksack und zog eine lange, im Kerzenlicht silbern funkelnde Kette daraus hervor. Diese wirkte schon auf den ersten Blick so uralt, dass sie ebenfalls nur von Olivers verstorbener Großmutter stammen konnte.
    Lucas kam immer mehr zu der Überzeugung, dass er das hier eigentlich nicht wollte. Er fühlte sich zwar ein wenig lächerlich, weil er so dachte - aber nichtsdestotrotz hatte er jetzt tatsächlich Angst.
    Er überlegte gerade, was er für eine Ausrede verwenden könnte, um sich von hier zu verdrücken, da kam Oliver, die Kette in der Hand, auf ihn zu und sah ihn an.
    Lucas seufzte innerlich, als er das Flehen in Olivers Augen wahrnahm. Für seinen Freund war diese Sache hier wichtig. Und da ihm, Lucas, wiederum die Gefühle seines ungehobelten Kumpels aus Kindertagen etwas bedeuteten, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als diese alberne Sache nun doch durchzuziehen. Wenn es Oliver half, dann war Lucas dabei. Das gehörte sich so unter Freunden, fand er.
    Seine Ängste und Zweifel waren sowieso völlig hirnrissig, redete er sich ein. Es gab keine Dämonen. Und auch keine bösen Geister.
    Oliver hielt ihm die Kette und das Buch hin. Mit einem entschuldigenden Ausdruck im Gesicht meinte er: „Ich glaube, du bist von uns derjenige, der die Beschwörungsformel lesen sollte. Thomas ist dazu ganz bestimmt nicht mehr in der Lage“ – ein Seitenblick auf ihren schwankenden Freund bestätigte das - „und ich... nun, du weißt, dass ich nicht der Beste im Lesen bin. Schon gar nicht von Worten in einer fremden Sprache.“
    Lucas warf den beiden Utensilien einen zweifelnden Blick zu. Er hätte sie am liebsten nicht angefasst - aber er hatte sich nun einmal entschieden, die Sache durchzuziehen. Also nahm er zuerst die Kette und hängte sie sich um den Hals. Sie war sehr dick und schmiegte sich kühl und schwer an die erhitzte Haut in seinem Nacken. Lucas drehte den handtellergroßen Anhänger, der an ihr hing, neugierig um und betrachtete die darauf eingravierten verschlungenen Symbole.
    „Was bedeuten diese Zeichen?“, fragte er.
    Oliver zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte er. „Oma hat mir kurz vor ihrem Tod gesagt, dass
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