Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
staunende Ausdruck nie ganz aus ihrem Gesicht weichen wollte.
    Sie setzten sich an einen der Tische und bestellten Eisbecher. Ein Gespräch kam nur zögernd in Gang, doch Leandro erzählte einfach drauflos und fragte Henny nebenher ein wenig über ihre Malerei aus. Langsam taute sie auf.
    Über sich selbst erzählte sie nicht viel und er traute sich nicht, zu sehr nachzufragen. Sie würde ihm schon mehr erzählen, wenn sie sich besser kannten.
    Die Zeit verging und irgendwann sah Henny flüchtig auf ihre Uhr.
    „Ich muss leider bald los“, meinte sie zerknirscht. „Mein Vater holt mich nämlich vom Bahnhof ab. Sonst muss ich verdammt weit laufen.“
    „Oh wie schade“, bedauerte Leandro, griff rasch in seinen Rucksack und beförderte ein kleines Kästchen hervor.
    „Ich habe da noch etwas … für dich“, erklärte er und reichte ihr sein Geschenk. Atemlos beobachtete er, wie ihr Mund sich öffnete und sie sichtlich schluckte.
    „Was … warum?“, stotterte sie verblüfft.
    „Ist nur ein kleines Geschenk“, meinte er lächelnd. Die Idee war ihm gestern gekommen, als er an dem Schmuckladen im Einkaufszentrum vorbeigekommen war.
    Henny starrte ihn verwundert an und nahm das Kästchen an sich.
    „Danke“, murmelte sie, drehte es unschlüssig in den Fingern.
    „Los, mach mal auf“, forderte Leandro aufgeregt. Hoffentlich gefiel es ihr. Mädchen waren da nicht immer leicht einzuschätzen.
    Henny öffnete den Deckel und starrte sekundenlang auf den Inhalt.
    „Gefällt es dir?“, erkundigte sich Leandro atemlos, beobachtete genau ihr Gesicht. Die vollen Lippen bebten ganz leicht und sie hob den Blick über das Kästchen zu ihm.
    „Ich dachte, die passt prima zu deinen Augen …“, erklärte Leandro zunehmend unsicherer werdend. Die Kette hatte einen kleinen Anhänger, einen Edelstein, dessen Namen er nicht kannte, der jedoch seiner Meinung nach haargenau der Farbe ihrer Augen entsprach.
    „Wenn es dir nicht gefällt, kann ich es auch tauschen“, begann er, doch sie unterbrach ihn sofort.
    „Doch. Es gefällt mir sehr gut. Danke.“ Lächelnd nestelte sie die silberne Kette aus dem Kästchen.
    „Gefällt mir sehr“, bestätigte sie abermals und besah sich den kleinen Anhänger.
    Verzückt beobachtete Leandro, wie sie ihre Haare zur Seite strich, um sich die Kette anzulegen.
    „Warte, ich helfe dir“, bot er sofort an, sprang auf und hatte den Tisch mit wenigen Schritten umrundet. Nur den Bruchteil einer Sekunde zögerte er, dann legten sich seine Hände auf ihre Schultern. Er griff nach der Kette und legte sie um ihren schlanken Hals. Sein Atem beschleunigte sich augenblicklich, als seine Finger ihre Haut streiften und er beugte sich vor, sog tief ihren Geruch ein.
    Sie trug keines dieser auffälligen Parfüms, es roch ein wenig herb, nach einem Duft, der ihm bekannt vorkam. Seine Hände bebten ganz leicht, als er den winzigen Verschluss einrasten ließ.
    „Fertig“, kommentierte er und wagte es, ihre Haare über den Nacken zu breiten. Sie fühlten sich wunderbar weich an.
    „Danke“, kam es ein wenig rau von Henny, die nun eilig aufsprang und ihre Tasche ergriff. „Danke … für alles.“
    „Warte, ich bringe dich natürlich noch zum Bahnhof“, erklärte er hastig und schnappte sich seinen Rucksack. Henny wartete auf ihn und er warf einen flüchtigen Blick auf den kleinen Anhänger, der im Ausschnitt ihres Hemdes hingegen kaum zu sehen war.
    Wenn die Kette länger gewesen wäre, würde er jetzt zwischen ihren kleinen Brüsten liegen, dachte Leandro verträumt. Dieses Bild würde ihn heute Nacht gewiss nicht mehr loslassen.
    „Hast du vielleicht Lust aufs Kino am Samstagabend? In Harburg laufen ein paar neue Filme“, fragte er und ergriff wie zuvor ihre Hand. Ihre Finger schlossen sich wie selbstverständlich darum und gemeinsam schlenderten sie zum Bahnhof.
    Henny nickte begeistert. „Klar, klasse Sache.“
    „Ich könnte dich auch bei dir zu Hause abholen, wenn du willst?“, bot Leandro an, froh über ihre Begeisterung. Sie schüttelte jedoch augenblicklich den Kopf.
    „Nein schon okay, ich bin dann rechtzeitig da“, erklärte sie und lächelte ihn entschuldigend an. „Das wäre für dich ganz schön aufwändig. Ich komme schon alleine nach Harburg. Ich bin ja schon groß.“ Sie grinste ihn breit an und er lachte, drückte ihre Hand fest.
    Vielleicht wollte sie auch noch nicht, dass er wusste, wo sie wohnte. Sie war Fragen danach und nach ihrer Familie ausgewichen. Es war ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher