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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück
Autoren: C.J. Cherryh
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Sie können das einrichten. Ich setze mein Vertrauen in Sie. Wenn ich wegen dieser Sache ausgefragt werde, dann werden Sie es auch. Denken Sie daran!«
    Schweigend gingen sie weiter. Rechter Hand lagen die Eingänge der Kriegsschiffe, so hell und fröhlich wie die von Kauffahrteischiffen, aber uniformierte Soldaten gingen dort ein und aus, und Sicherheitsposten mit Gewehren standen vor mehreren ans Dock grenzenden Büros. Laborgeborene Soldaten, deren Ähnlichkeit untereinander ans Unheimliche grenzte.
    Vielleicht fanden Stationsbewohner, von denen viele eine ähnliche Herkunft hatten, all das weniger seltsam. Dieser Mann, der gerade neben ihm ging, war vielleicht schon während des Falls der Station auf Viking gewesen, besaß vielleicht Erinnerungen, genau wie sich ein Kauffahrer an die Einnahme seines Schiffes erinnerte. Blutige Jahre. Soviel hatten sie gemeinsam, er und der Stationsbewohner. Abneigung gegen die Soldaten. Eine gewisse Nervosität. Einen Sinn dafür, dass etwas Bargeld in der Tasche eine gute Sache war, wenn Spannungen sich verschärften. Es hatte eine Zeit gegeben, in der Stationen evakuiert, ganze Bevölkerungen verschleppt worden waren, während Kauffahrer in die weite Tiefe geflohen und aus Gründen des Selbstschutzes dort geblieben waren, während Kriegsschiffe die Politik entschieden hatten. Niemand erwartete, dass solche Zeiten wiederkehrten, aber die Reflexe bestanden immer noch.
    »Schwere Zeiten«, meinte Sandor schließlich, als sie die Grenze von Dock Blau erreichten und durch den Sektionsbogen nach Grün gingen. »Große Schiffe sorgen für sich selbst, aber die Kleinen haben die Sorgen. Ich brauche diese Güter wirklich.«
    Das Schweigen dauerte an. Endlich: »Irgend etwas unterwegs gehört?« fragte der Mann.
    »Nichts Handfestes. Mazianer gehen gegen Schiffe vor... verdammt, was soll ich tun? Ich habe einfach nicht den Spielraum, dass ich abheben kann und dann auch noch monatelang nichts befördern brauche, wie es manch anderen vielleicht möglich ist. Ich habe es einfach nicht. Kleine Schiffe wie meines, uns vergessen die Konzerne, wenn es Probleme in diesem Ausmaß gibt. Das WSH wird von Stationsleuten geführt, und sie sagen›Befördern‹, komme was da wolle. Und manche ihrer großen Frachter werden sich versteckt halten, während solche wie ich mittendrin erwischt werden. Aber wer ist es denn, der die Stationen in Gang hält? Uberschüssler und Unabhängige und solche Leute. Ich hätte diese Waren wirklich gerne.«
    »Kostet Sie extra.«
»Geht nicht. Sie haben mich für die zwei geschröpft. Wenn sich das wiederholt, komme ich immer dichter an eine Buchprüfung durch die Gesellschaft, Mann. Glauben Sie vielleicht, zweitausend seien nichts? Für ein Konto von einem Umfang, wie ihn meines hat, bedeutet das etwas.«
    »Glauben Sie, Ihr Konzern wird Sie von hier abziehen?«
»Ich weiß nicht, was sie vorhaben.«
»Einen heimlichen Kurier schicken, das hört sich so an, als wollten sie Sie von hier wegbekommen. «
»Ich weiß es nicht.«
    Wieder Schweigen. »Wette, dass sie dieses Konto nicht allzu genau überprüfen werden.
    Wette, sie werden nur allzu froh sein, ihre Schiffe in sichereren Zonen zu sammeln, wenn es hier Action gibt. Es sind schließlich Realisten. Sie wissen, dass ihre Schiffe für den eigenen Schutz sorgen müssen. In jeder Beziehung. Kennen Sie den Goldmarkt?«
    Sein Herz wurde schneller. »Ich weiß, dass ich dafür keine Transportlizenz habe.«
    »In Zeiten wie diesen steigt der Wert. Je weniger auf einer Station, desto höher der Wert.
    Eine Menge Kauffahrer tragen gerne einiges davon in der Tasche.«
    »So was kann ich nicht machen. Das WSH würde meinen Kopf fordern.«
    »Verschaffe Ihnen, sagen wir, einige Restposten. Ein bisschen Zeug. Sie schlagen vierzehn auf diese extra tausend drauf, und ich kenne einen Händler, der Ihnen einen Stationsstandardpreis macht plus fünfzehn Prozent. Guter Kurs für einen Kauffahrer, derselbe, wie ihn die großen Schiffe bekommen.«
    Die Stationsluft streifte Sandors Gesicht mit ungesunder Kälte und kühlte seinen Schweiß.
    »Sie wissen, dass Sie von einem schweren Verbrechen reden. Das ist kein Absahnen mehr.
    Das ist Diebstahl.«
»Wie viele Sorgen machen Sie sich? Wenn Ihr Konzern Sie abzieht, sobald es heiß wird, werden Sie vielleicht schwer bezahlen müssen. Solange Sie es wieder einführen, wo Sie hinkommen, solange sind Sie gedeckt und können den Zuwachs in die Tasche stecken.«
    »Der wird nicht allzu groß
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