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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)
Autoren: Andreas Brandhorst
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Gravitation, wohl aber für die Konsole und den kapillaren Datenkanal, der von einigen Sensoren Informationen empfing. Ein Blick ins All war nicht möglich, doch die Anzeigen gaben unter anderem Auskunft über die Intensität der Strahlungsenergie, die das Wrack traf.
    Als sie plötzlich anstieg, wusste Nektar, was draußen geschah. Der Phasenübergangs-Interdiktor hatte eine der Sonnen erreicht und ihr energetisches Gleichgewicht so sehr gestört, dass sie sich zur Nova aufblähte.
    Der Moment des Triumphes war da. Wovon er achtzig Jahre geträumt hatte, in diesen wenigen Sekunden wurde es Wirklichkeit. Die Nova bewirkte eine Kettenreaktion und sorgte dafür, dass sich auch die anderen zwanzig Sonnen aufblähten, in gewaltigen kosmischen Explosionen ihre äußeren Schalen absprengten und das hunderttausend Kilometer große Konstrukt in ihrer Mitte sowie die wartenden Einsatzflotten zerstörten.
    Ein großer Sieg über die Graken, vielleicht sogar das Ende des Grakenkriegs – aber auch Tod. Als Nektar beobachtete, wie die Strahlungswerte abrupt in die Höhe schnellten, sah er nicht nur seinen Triumph, sondern auch das eigene Ende. Im letzten Sekundenbruchteil bewussten Denkens bedauerte er, dass Mel dies nicht sehen konnte.

 
Epilog
     
    3. Mai 1229 ÄdeF
     
     
    Als Tamara das Laboratorium betrat, hörte sie die gedämpften Stimmen der bereits anwesenden Schwestern, unter ihnen Zara 21, jung und doch uralt. Sie hatte die Nachricht vor einer knappen halben Stunde erhalten, als sie mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt gewesen war. Die Divergenzen über den Welten des Dutzends existierten nicht mehr. Die Schlacht von Golgatha war gewonnen, obwohl zunächst alles auf eine Niederlage hingedeutet hatte. Ein großer Teil der Angriffsflotte und viele Schiffe der Maschinenzivilisationen waren bereits zerstört gewesen, als der erfolgreiche Einsatz eines Phint eine der einundzwanzig Sonnen zur Nova werden ließ und damit eine fatale Kettenreaktion auslöste.
    Tamara trug einen voll ausgestatteten Bionenanzug der jüngsten Produktion, und auf dem Tisch neben dem Instrumentengerüst lagen weitere Ausrüstungsgegenstände. Sie fühlte, wie ihr Herz schneller schlug, und das war nicht auf bionische Stimulation zurückzuführen.
    Zara kam ihr entgegen. »Es freut mich, dass Sie sich bereit erklärt haben. In dieser Hinsicht hat niemand so große Erfahrung wie Sie.«
    Meine Erfahrungen beschränken sich auf Beobachtungen , dachte Tamara, behielt die Worte aber für sich. Als sie am Tisch stehen blieb, fasste sie erneut an ihre Brust, wo sie noch immer eine sonderbare Leere fühlte: Das mnemische Gewebe war vor wenigen Stunden entfernt werden, und die Sektion eins hatte bereits mit den Auswertungen der darin gespeicherten Informationen begonnen. Zu welchen Ergebnissen es dabei auch kommen mochte, Tamara interessierte sich nicht mehr dafür. Ihr Interesse galt etwas anderem.
    Sie nahm die Schutzmembran vom Tisch und begann damit, sie über den Bionenanzug zu streifen. Mehrere Tal-Telassi aktivierten die Instrumente des Gerüsts; andere schalteten einige Meter entfernte Aufzeichnungsgeräte ein.
    »Wir haben das Transfermodul gründlich untersucht«, sagte Zara und meinte damit das patronenartige Objekt, das oben am Gerüst in einer Halterung steckte, die mit mehreren Datenservi und einem speziellen Impulsgeber verbunden war. »Wir können es mit einem Startimpuls aktivieren.«
    »Seltsam«, sagte Tamara und sah zu dem Objekt hoch. »Es stammt aus einer Zeitlinie, die es nicht mehr gibt. Eigentlich dürfte das Transfermodul überhaupt nicht existieren.«
    »Das gilt auch für Ihre Erinnerungen an die veränderten Menschen aus der Zukunft. Möglicherweise ist jene Zeitlinie doch nicht vollständig neutralisiert. Genau darum geht es bei dieser Mission: Stellen Sie fest, ob die Gefahr weiterer Angriffe besteht.«
    Tamara blickte noch immer nach oben und dachte an Zacharias. »Vielleicht wäre es besser gewesen, das Konzil der Überlebenden zu informieren. Dies betrifft uns alle.«
    »Wissen ist immer unser größter Schatz gewesen«, sagte Zara. »Und mehr zu wissen als alle anderen … Auf diese Weise können wir Millennias Unabhängigkeit schützen.«
    »Wie lange bleibt das Tor offen?«, fragte Tamara und griff nach dem Helm – niemand wusste, was sie auf der anderen Seite erwartete.
    »Das hängt vom energetischen Aufwand ab.« Zara deutete auf die leise brummenden Generatoren weiter hinten im Laboratorium. »Wir sind auf
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