Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)
Autoren: Andreas Brandhorst
Vom Netzwerk:
gibt«. Im Anschluss an den ersten gierigen Fraß unmittelbar nach der Ankunft, dem Millionen innerhalb weniger Monate zum Opfer fielen – manche Forscher glaubten, dass sie dadurch ihre Kräfte nach dem Sonnenflug erneuerten –, benötigten die Graken einen mehr oder weniger beständigen Strom an Amarisk für ihre Brut.
    Ein zirpendes Geräusch kam vom Kom-Servo. »Unser IS ist bestätigt und akzeptiert«, sagte Yeni.
    »Bringen Sie uns zur Kolonne, Bentram«, sagte Tako ruhig.
    Der junge alte Mann mit dem grauen Gesicht betätigte die Navigationskontrollen, und das Summen der Levitatoraggregate im Heck wurde etwas lauter.
    Der alte Levitrans verfügte nicht über ein multifunktionelles Ortungssystem, das Sondierungen in allen EM-Frequenzbereichen gestattete. Distanzsensoren zeigten den Abstand zur Kolonne an, und Tako beobachtete, wie sich jenseits des Lichtkegels die Konturen der anderen Transporter abzeichneten. Und er sah noch etwas.
    »Kronn!«, sagte Yeni erschrocken.
    Tako reagierte sofort. »Myra, wir brauchen Sie hier!«, rief er, saß eine Sekunde später in seinem Sitz und überprüfte seine Waffen.
    »Kampfbereitschaft«, sagte er und spürte, wie sich die Nanowurzeln der organischen Anzugkomponenten tiefer in Muskeln und Rückenmark bohrten. Das geschah auch bei Barto und Rinna, wie ihm die Biotelemetrie bestätigte.
    Myra kam herein, nahm in einem freien Sessel Platz und erfasste die Situation mit einem Blick.
    Zwei jeweils etwa zwanzig Meter lange schwarze Dorne schwebten zu beiden Seiten der Kolonne, Segmente eines Stachelschiffs der Kronn. Tako berührte den Kragen seines Kampfanzugs, und ein Visier schob sich ihm vor die Augen, zeigte ihm die beiden Segmente aus der Nähe. An einigen Stellen ragten höckerartige Erweiterungen aus den Außenflächen, und wenn es dort aufglühte, strichen Sondierungsstrahlen über die Transporter der Kolonne.
    »Wir haben nichts geladen«, sagte Bentram, der zu ahnen schien, was dort draußen in der Nacht geschah. »Unsere Frachträume sind leer. Das dürfte den Kronn kaum entgehen.«
    »Sind solche Kontrollen üblich?«, fragte Tako.
    »Nein«, erwiderte Yeni und starrte nach draußen. »Und warum sollten ausgerechnet die Kronn eine solche Kontrolle vornehmen? Normalerweise wird so etwas von den Geeta oder Chtai erledigt. Die Kronn erscheinen nur, wenn …«
    »Ja«, sagte Myra 27. »Die Soldaten der Graken erscheinen nur, wenn die Möglichkeit eines Kampfs besteht.«
    Der beschleunigte Stoffwechsel gab Tako mehr körperliche Kraft und ließ ihn auch schneller denken. »Könnten sie von uns wissen, Ehrenwerte?«
    Die Tal-Telassi zögerte einen Sekundenbruchteil. »Das Universum ist groß«, sagte sie langsam. »Alles ist möglich.«
    »Derzeit bin ich weniger an den Weisheiten Ihres Ordens interessiert als an einer genauen Einschätzung unserer Lage«, erwiderte Tako kalt. Er bemerkte Bentrams fragenden Blick und fügte hinzu: »Fahren Sie weiter. Bringen Sie uns in die Kolonne. Wenn wir jetzt versuchen, uns abzusetzen, schöpfen die Kronn bestimmt Verdacht. Myra? Haben Sie uns noch mehr verschwiegen? Gibt es andere Dinge, über die wir besser Bescheid wissen sollten?«
    Die Levitatoren des Transporters summten, als er sich der Kolonne näherte. Scheinwerferlicht schnitt durch die Nacht, und Regen prasselte an die polarisierten Scheiben. Ein Teil von Tako nahm zur Kenntnis, dass er schon seit einer ganzen Weile kein Wort mehr von Rinna gehört hatte. Die Aufmerksamkeit des anderen, weitaus größeren Teils galt Myra.
    »Die Graken haben überall Augen und Ohren«, sagte sie. »Wer weiß, was sie herausgefunden haben? Wir müssen zum Epizentrum. Nur darauf kommt es an. Und die Kronn werden nicht merken, dass die Frachträume dieses Transporters leer sind.« Die Tal-Telassi schloss die Augen und konzentrierte sich.
    »Na schön«, brummte Tako, wandte den Blick von der greisen Frau ab und sah nach draußen. »Rinna, Barto, wir bleiben bei voller Kampfbereitschaft. Yeni, geben Sie ganz normal Antwort auf eventuelle Kom-Anfragen. Bentram, steuern Sie den Transporter wie sonst auch. Tun Sie einfach so, als wären die Kronn gar nicht da.«
    Nur noch wenige hundert Meter trennten sie von der Kolonne, in der sich eine Lücke bildete, um den Neuankömmling aufzunehmen. Das Visier vor Takos Augen blieb auf passive Ortung beschränkt – die Kronn hätten aktive Signale sofort bemerkt –, was der Wahrnehmungsreichweite Grenzen setzte, aber er glaubte, ein ganzes Stück
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher