Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Figur und schöne Beine. Das schwarze, schulterlang geschnittene Haar glänzte weich und seidig. Das Gesicht war von markanten Wangenknochen und einem resoluten Kinn geprägt. Obwohl sie mit leiser Stimme sprach, verstand Newman ganz deutlich jedes Wort. Paula war eine Frau, nach der sich die Männer auf der Straße umdrehten. Darüber hinaus war sie enorm begabt und verfügte über großes Durchhaltevermögen.
    »Das war’s«, sagte Paula schließlich.
    »Cord und ich haben wahrscheinlich großes Glück gehabt.«
    »Sie sind ein zähes Stück«, sagte Marler und legte Paula freundschaftlich eine Hand auf die Schulter.
    »Wenn Sie das sagen.«
    »So, aber jetzt sollte uns Bob endlich ins Bild setzen«, sagte Tweed. Während Newman davon berichtete, wie er Dillon in den Bunker gebracht hatte, machte Tweed sich ein paar Notizen. Monica stenografierte mit, so wie sie es auch bei Paulas Bericht bereits getan hatte.
    »Das war’s, um mit Paula zu sprechen«, sagte Newman, als er fertig war.
    »Vielen Dank, Bob«, sagte Tweed.
    »Was Cord sagt, klingt teilweise ziemlich beunruhigend, finde ich. Aber er hat eine Reihe von Namen genannt und da sollten wir ansetzen. Monica, stellen Sie mir bitte gleich morgen früh Dossiers über folgende Leute zusammen: Jefferson Morgenstern, seines Zeichens Außenminister der Vereinigten Staaten, und Ed Osborne, Stellvertretender Direktor der CIA. Beide halten sich derzeit in London auf. Dann hätten wir da noch Sir Guy Strangeways, dem das Anwesen Irongates in Parham gehört, und.« Er hielt kurz inne. ». und Sharon Mandeville. Von der brauche ich alles, was herauszukriegen ist, vom Lebenslauf bis zum beruflichen Werdegang. Könnte ziemlich interessant sein.« Tweed blickte nachdenklich zur Zimmerdecke hinauf. »Ach ja, setzen Sie auch noch Basil Windermere auf die Liste, wenn Sie so freundlich wären.«
    »Ich fange sofort mit der Arbeit an«, sagte Monica.
    »In New York ist es fünf Stunden früher als hier, und einige meiner Gewährsleute arbeiten meistens bis spät in die Nacht hinein. In San Francisco ist es nochmal drei Stunden früher, da geht es sogar noch besser. Sehen Sie mich nicht so an, Tweed! Ich bin frisch wie der junge Morgen.« Das Telefon klingelte, und Monica hob ab. Sie runzelte die Stirn, legte die Hand über die Sprechmuschel und wandte sich an Marler.
    »Das ist für Sie. Maurice ist am Apparat.«
    »Hier Marler. Wo sind Sie?«
    »In einer Telefonzelle in Heathrow. Ich muss mich unbedingt mit Ihnen treffen.«
    »Einen Augenblick, bitte.« Jetzt legte Marler die Hand über den Hörer.
    »Das ›Ohr‹ ist in Heathrow«, sagte er zu Tweed. »Er will sich mit mir treffen. Kann er hierherkommen? Ich habe ihm gesagt, daß ich für eine Versicherung arbeite.«
    »Ja. Er soll ein Taxi nehmen. Sie können mit ihm im Wartezimmer reden.« Kaum hatte Marler dem ›Ohr‹ die Adresse durchgegeben und aufgelegt, deutete Tweed in Richtung Fenster.
    »Wir müssen den Lincoln Continental da draußen entfernen – und zwar rasch. Die Typen in dem Wagen dürfen das ›Ohr‹ auf gar keinen Fall vor die Linse kriegen.«
    »Ich kümmere mich drum«, sagte Newman und stand auf. »Ich nehme den Geländewagen und inszeniere einen kleinen Unfall. Könnten Sie dafür sorgen, daß die Polizei möglichst schon vorgestern da ist, Tweed?«
    »Kein Problem. Dazu muss ich nur meinen alten Freund und Rivalen Roy Buchanan bei Scotland Yard anrufen. Ich habe ihn schon von den Schüssen in der Albemarle Street in Kenntnis gesetzt. Roy ist gar nicht gut auf die Amerikaner zu sprechen.« Newman schnappte sich seinen Trenchcoat und einen Schal, den er sich auf dem Weg nach unten so um den Hals wickelte, daß sein Gesicht weitgehend verborgen war. Dann schlug er den Mantelkragen hoch und eilte durch den Haupteingang hinaus zu dem bulligen Geländewagen, der um die Ecke geparkt war. Er fuhr einmal um den Block und steuerte, von der Hauptstraße kommend, auf den Lincoln zu, als gerade ein Flugzeug in geringer Höhe über die Häuser flog. Newman trat aufs Gaspedal und krachte mit der Stoßstange in den Kofferraum des Lincolns. Beim Zurücksetzen lösten sich große Metallteile von dem Auto. »Billiges Konservendosenblech«, sagte Newman angewidert. Er stellte den Motor ab und stieg aus. Kurz darauf kletterte aus einer der hinteren Türen des Straßenkreuzers ein nicht sehr freundlich aussehender kahl geschorener Mann mit der Nase eines Boxers und dem Gesichtsausdruck eines Vollidioten. Er baute sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher