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Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Titel: Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)
Autoren: Mary Dean
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als es drüben am Haus aufgeregt laut wurde. Hatte man entdeckt, dass die Frau verschwunden war? Es schien so, denn die Stimmen klangen nun auch außerhalb des Hauses.
    Ich duckte mich und zog die Frau neben mir hinunter. Hoffentlich würde sie mir nicht einschlafen, denn sie erweckte den Anschein, unwahrscheinlich müde geworden zu sein.
    »Wie konnte das nur passieren?«, rief die Colliman laut. »Wir müssen sie finden. Sonst kommt es zu einer Katastrophe. Wer, verdammt, hat sie wieder rausgelassen?«
    Ich wagte kaum zu atmen. Dann sah ich durch das Blättergewirr ein paar Männer auf uns zukommen. Sie durften uns nicht erwischen. Bis zu Ronalds Wagen konnte es nicht mehr weit sein. Ich zerrte die Frau mehr oder weniger hinter mir her. Sie wimmerte leise. Ich konnte es nicht verhindern.
    »Dort ist etwas!«, hörte ich einen Mann rufen. »Dort in den Büschen!«
    Dann blitzte der Chrom an Ronalds Wagen auf. Ronald musste uns gesehen haben. Er sprang heraus und lief auf uns zu.
    »Helfen Sie mir. Schnell. Sonst passiert ein Unglück. In den Wagen mit ihr!«
    Ich hatte meine Stimme wiedergefunden. Wir stießen die Frau auf den Rücksitz. Ich knallte die Tür zu, sprang auf den Beifahrersitz, Ronald gab Gas, noch ehe ich die Tür richtig geschlossen hatte. Um ein Haar wäre ich beim Wenden aus dem Wagen geflogen.
    Im Rückspiegel sah ich zwei weißgekleidete Männer auf die schmale Straße treten. Sie schienen zu fluchen. Waren wir schon weit genug entfernt, damit sie das Kennzeichen nicht mehr erkennen konnten? Oder hatten sie es bereits gesehen? Im Augenblick war es mir egal. Hauptsache, wir kamen weg, und ich konnte nur hoffen, dass sie uns nicht verfolgten.
    »Uff!«, machte ich, nachdem wir die Hauptstraße erreichten.
    »Wer ist das? Peggy?« fragte Ronald. »Oder ...«
    »Sie soll Miriam Landsbury sein. Aber ich weiß noch nichts Genaues. Wir müssen sie zu dieser Adresse fahren.«
    Ich reichte ihm den Zettel, den ich von Milly bekommen hatte.
    »Außerhalb von Hardstone«, murmelte Ronald. »Dort gibt es ein paar einzeln stehende Häuser. Wer wohnt dort?«
    »Offenbar Milly mit ihrer Schwester«, erklärte ich hastig und sah mich um. Die Frau auf dem Rücksitz war zur Seite gesunken und eingeschlafen. Der kurze Marsch durch die Büsche schien sie total erschöpft zu haben.
    Ich sah Ronald an, dass er momentan mit der Situation nicht zurechtkam. Gewiss war er nicht weniger überrascht als ich selbst. Er stellte nicht einmal Fragen. Aber ich hätte ihm ja ohnehin kaum welche beantworten können.
    Die angegebene Adresse erwies sich als ein kleines Haus. Es lag ziemlich abgelegen am Rand von Wald und Wiesen. Als wir darauf zufuhren, kam uns eine zierliche Frau entgegen. Offenbar Grace, die Schwester von Milly.
    »Bringen wir sie hinein«, sagte sie hastig. »Hoffentlich hat Sie niemand gesehen?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte ich. »Vielleicht können Sie uns erklären, was hier gespielt wird?« fragte ich drinnen im Haus.
    »Milly hat es noch nicht genau herausgefunden«, sagte Grace Berfield. »Aber mit Sicherheit hat sich ein Betrug, wenn nicht gar ein Verbrechen ereignet!«
     
    *
     
    Gespannt warteten wir auf Millys Rückkehr. Erst gegen sieben Uhr fuhr ihr Austin vor das Haus. Sie stieg aus und eilte herein.
    »Wie geht es ihr?«
    »Sie schläft«, sagte Grace.
    »Dann ist es gut«, meinte Milly erleichtert. »Im Sanatorium ist die Hölle los. Ich glaube aber nicht, dass ein Verdacht auf mich gefallen ist, dem während all dieser Aufregung konnte ich den Schlüssel ins Büro der Colliman zurückbringen.«
    »Wer ist diese Frau?«
    »Ihr gehört das Sanatorium«, erklärte Milly. »Sie ist keine Ärztin, hat es von ihrem verstorbenen Mann vererbt bekommen und beschäftigt dort zwei Ärzte. Mrs. Colliman hat die kaufmännische Leitung inne, die Patientenverwaltung und alles was eben dazugehört.«
    »Und was ist mit Miriam? Ich meine, wie kam sie dorthin?«
    »Sie konnte schon einmal entkommen und hat mich aufgesucht. Bei dem Versuch, auf Highmoral Beweispapiere zu beschaffen, wurde sie wieder eingefangen und zurückgebracht. Damals, nach dem Todesfall, hatte man ihr auf dem Weg von London kurz vor Highmoral aufgelauert, sie betäubt und nach Saint James gebracht.«
    »Aber weshalb?«
    »Damit Peggy ihren Platz einnehmen konnte.«
    »Aber wer ist die Frau, die in der Schlossgruft liegt?«, fragte ich. »Sie wurde doch identifiziert - von mehreren Leuten. Sogar von Ihnen, Milly.«
    Milly nickte. »Aber
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