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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London
Autoren: Martin Millar
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setzte sie an. Die Zauberin musterte sie kühl. »Und was soll ich da tun?«
    Dann drehte Thrix ihr den Rücken zu und hakte sich bei Malveria und Dithean unter.
    »Ist es nicht Zeit für das Rennen?«
    »Allerdings«, antwortete Malveria. »So etwas ist immer so aufregend. Und DeMortalis zittert schon bei dem Gedanken, euch wiederzusehen. Er überlegt sicher schon, wie er euch beiden noch mehr Komplimente über eure Schönheit machen kann.«
    Malveria, die Zauberin und die Feenkönigin rauschten nach oben, um die Handtasche für Dithean zu holen. Moonglow und Daniel ließen sich auf das Sofa plumpsen.
    »War das wirklich eine Feenkönigin? In unserer Wohnung?«
    Daniel rang immer noch nach Worten.
    »Ich habe noch nie ...«, fing er an, aber er bekam den Satz nicht zu Ende.
    »Du hast noch nie eine so schöne Frau gesehen?«, schlug Moonglow vor.
    »So ähnlich«, gestand Daniel.
    »Die noch schöner ist als Malveria und diese ganzen sagenhaft schönen Werwölfinnen?« Moonglow klang böse. »Jetzt komme ich mir vor wie eine graue Maus.«
    »Du bist überhaupt keine graue Maus«, widersprach Daniel. »Wer hat denn so was gesagt? Ich fand die Werwölfinnen auch gar nicht so schön. Und sie haben alle einen wirklich miesen Charakter.«
    »Als du Kalix zum ersten Mal gesehen hast, hast du sie als wilde Schönheit beschrieben«, sagte Moonglow und bewies damit ein Gedächtnis für Einzelheiten, das Daniel ziemlich übertrieben fand.
    »Ich mag dich viel mehr als alle Werwölfinnen und Feenköniginnen der Welt«, platzte es plötzlich aus ihm heraus. Als ihm klar wurde, was er da gesagt hatte, zuckte er zusammen. Er rechnete
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    damit, dass Moonglow zurückweichen würde. Das tat sie nicht. Sie sah ihm in die Augen und rückte näher.
    Es war eine nette Geste der Feuerkönigin, Dithean Moonglow vorzustellen.
    Malveria wusste, dass Moonglow sich darüber freuen würde. Natürlich wusste Malveria auch, dass es kaum möglich war, nach einer Begegnung mit einer Feenkönigin nicht stark erregt zu sein. Moonglow kam Daniel noch näher.
    »Vielleicht .. «, setzte sie an.

    Ein Hüsteln bei der Tür unterbrach sie. Dort stand Malveria und wirkte seltsam zufrieden. Sie richtete ihren Blick auf Moonglow. Ihre Augen funkelten, aber nicht freundlich.
    »Seht euch vor, meine Lieben«, sagte sie. Dann verschwand sie.
    »Was sollte das denn?«, fragte Daniel, aber Moonglow war schon aufgesprungen.
    »Ich muss lernen«, sagte Moonglow. »In meinem Zimmer. Jetzt sofort.«
    Dann ging sie ebenfalls und ließ Daniel verwirrt und unglücklich allein.
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    Kalix erwachte aus einem seltsamen Traum, in dem die Feenkönigin von Colburn Wood neben ihr im Gebüsch aufgetaucht war. Malveria war bei ihr gewesen, und beide hatten auf sie hinabgesehen und gelächelt. Als sie wach wurde, fühlte sie sich etwas zuversichtlicher. Sie dachte an Gawain und Sarapen und ihre vielen Probleme der letzten Wochen.
    »Blöde MacRinnalchs«, murmelte sie und starrte auf ihre Füße.
    Sie spürte, wie jemand näher kam. Es war Dominil, die sich einen Weg auf die kleine Lichtung bahnte. Kalix sah nicht auf.
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    »Beabsichtigst du, hier zu sitzen, bis du stirbst?« »Vielleicht.«
    »Das ist ein dummer Plan.«
    Kalix hob den Kopf ein Stückchen an.
    »Ich habe genug davon, dass du mir sagst, was dumm ist. Wenn es dir nicht passt, dann verschwinde.«
    Dominil kniff die Augen leicht zusammen. Dann zuckte sie mit den Schultern und setzte sich neben Kalix. Sie zog ein Bronze-fläschchen aus ihrer Manteltasche, schraubte den Verschluss ab und gab die Flasche Kalix. Kalix nippte daran.
    »Der Krämer war überrascht, dass wir noch leben«, sagte Dominil. »Ich sollte ihn dafür töten, dass er Sarapen geholfen hat. Aber woher würden wir dann Laudanum bekommen?«
    Dominil erzählte Kalix, dass der Große Rat sie nicht begnadigt hatte. Sie war immer noch eine Geächtete.
    »Theoretisch könnte man dich immer noch in die Burg zurückbringen und bestrafen. Praktisch ist das unwahrscheinlich. Die Herrin der Werwölfe würde das nicht unterstützen.«
    Kalix erklärte, das sei ihr egal. Irgendwo im kalten Gebüsch sang ein Vogel. Eine Weile lang saßen sie schweigend da.
    »Ich habe Gawain gesucht«, sagte Dominil schließlich. »Ich habe dir versprochen, mit ihm zu reden. Aber er ist verschwunden. Er wohnt nicht mehr in seinem Zimmer in Camberwell.«
    Kalix starrte zu Boden.

    »Aber ich habe mit der Zauberin gesprochen. Es tut ihr leid, was passiert ist. Sie hatte nicht
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