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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)
Autoren: Volker Martin
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war ein nach Lavendel riechendes Duftwasser. Lavendel, mit einem Hauch Nelken.
    Langsam und behutsam wurde ihr die Augenbinde abgenommen, damit sie blinzelnd ihre großen goldenen Augen öffnen konnte.
    Vor ihr schwebte ein speckiges, im Licht der von der Decke herabhängenden Öllampen glänzendes Gesicht mit einem langen, zu drei Zöpfen geflochtenen, weißen Bart. Auf dem Kopf jenes Gesichtes ruhte ein scharlachroter Turban mit einer goldenen Brosche in Form eines Mantikors. Die Haut des Mannes war grau wie die eines jeden Kindes der Knochenwüste, jenem  lebensfeindlichen Ort, der gut zwei Dutzend Sonnen südlich von Ballamar auf leichtsinnige Reisende lauerte. In den Ohren hatte er gut ein Dutzend goldene Ohrringe mit Steinen unterschiedlichster Farbe, die in dem flackernden Licht geheimnisvoll funkelten.
    Dieser geckenhafte Kopf gehörte einem Mann namens El Kadir; einem der reichsten Männer der Stadt - ihr Besitzer!
    Mit einem Grollen versuchte sie ihre Arme zu bewegen, doch der Pranger aus massivem Eichenholz, der an einer dicken Kette von der Decke hing und ihren Kopf und ihre Hände fixierte, hielt sie mit einem hämischen Knarzen fest.
    Makuk, ein pechschwarzer Gorilla, grunzte laut im Hintergrund und trommelte mit seinen großen Fäusten auf seine Brust.
    » Ah, sehr schön. Du bist wach«, säuselte der vierundsechzig Sommer zählende El Kadir und tätschelte ihre gerötete Wange, bevor er die weiche, mit funkelnden Ringen geschmückte Hand gerade noch rechtzeitig zurückzog, um nicht von ihr gebissen zu werden. »Ja, ja. Wild wie immer. So muss das sein, mein Schätzchen. Die Menge will dich wieder sehen. Ja, genau. Dich, mein Spätzchen. Die große und einzige Kali Darad. Hörst du sie rufen?« Er legte mit einer theatralischen Geste lauschend eine Hand hinter sein rechtes Ohr, wobei seine Ohrringe leise klirrend mit den protzigen Ringen an seiner Hand aneinanderstießen.
    » Töten!«, schrie sie dem dicken Mann in seinen scharlachroten Gewändern entgegen, dass er, ob ihres lauten Organs, zusammenzuckte und lieber wieder die Hand von seinem Ohr nahm.
    » Ja, genau«, nickte er eifrig und rüttelte mit dem kleinen Finger in seinem pfeifenden Ohr. »Genau das wollen sie sehen. Sie wollen sehen, wie du wieder….«
    » Nein!«, kreischte sie noch lauter und schüttelte, so gut es ihr möglich war, den Kopf. »Dich! Ich werde dich töten! Töten! Blut! Tod! Hass! Ich hasse dich!« Rasend vor Hass wollte sie einen Fuß hochreißen, doch auch ihre Füße steckten in einem hölzernen Pranger, welcher wiederum mit einer Kette am Boden befestigt war.
    Verschmitzt grinsend musterte El Kadir die beste Investition, die er in seinem ganzen Leben getätigt hatte - oder die überhaupt jemand jemals getätigt hatte. Sie hatte aus einem mittelmäßigen Sklavenhändler einen wohlhabenden und überaus einflussreichen Mann gemacht.
    »Wieder das gleiche Spiel wie jede Sonne, ja?«, seufzte er und betrachtete dabei seine Hände, wie sie mit der Augenbinde spielten. »Ach Schätzchen, das wirst du schön bleiben lassen. Sonst wirst du eine ganz neue Dimension des Schmerzes kennenlernen.« Fast beiläufig deutete er dabei mit seinem dicken Daumen über seine Schulter auf eine versetzt hinter ihm stehende Gestalt, die sich, ob ihrer schwarzen Kutte, nur schwach gegen den diffusen Hintergrund abhob. Die Gestalt war ein Mann von derart hagerer Statur, dass seine Kutte so gerade an ihm herab hing, als hätte man ein schwarzes Tuch über einen Kleiderbügel gehängt. Seine Hände steckten in den jeweils gegenüberliegenden Ärmeln und von seinem Gesicht war lediglich der harte, emotionslose Mund zu sehen. Oh, sie kannte diesen Mann. Sie kannte ihn und seine unheimlichen Fähigkeiten nur zu gut. Hasserfüllt fauchte sie den Mann an und riss an ihren Fesseln, beruhigte sich jedoch fast augenblicklich wieder, als dieser leicht den Kopf hob.
    Der grauhäutige El Kadir fixierte sie derweil mit blitzenden Augen. Er genoss es sichtlich mit anzusehen, wie sich das wilde und aufbrausende Wesen vor ihm zur Ruhe zwang; aus Angst vor noch größeren Schmerzen, als sie bisher hatte erleiden müssen, wenn sie über Gebühr aufbegehrt hatte. Er wartete geduldig, bis sie sich wieder beruhigt hatte und die beiden Männer nur noch mit finster funkelnden Augen anstarrte. Dann senkte er langsam seine fleischige Hand und begann, ihre bloßen, üppigen, schneeweißen Brüste zu streicheln.
    »Aufhören!«, zischte sie schneidend und riss an ihren
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