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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)
Autoren: Thomas Plischke
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Uniform mit hohem, weißem Kragen. Auf den Mantel hatte er verzichtet, in seinem Hüftholster steckte eine sauber polierte Thorn II . Die Automatikpistole war wegen ihrer Durchschlagskraft gefürchtet. Sie fand, dass er in diesem Outfit irgendwie sexy aussah.
    »Und wieso?«
    »Das geht Sie nichts an«, gab er bemüht freundlich zurück. Er trug seine blonden Haare kurz getrimmt. Alles an ihm war so perfekt, als müsste er an einer Parade zu Ehren des Ministrators teilnehmen. Die Rangabzeichen, weiße, toigroße Symbole auf dem Solarplexus, dem Rücken und auf den Oberarmen, wiesen ihn als Preacher aus. Die unterste Rangstufe.
    »Stimmt. Aber ich meinte, warum du es nicht glauben möchtest?«
    »Weil es sich für einen Nuntius nicht schickt. Es sei denn, der Einsatz würde es erfordern, ein solches … Etablissement zu betreten, werte …« Er sah auf das Schildchen auf dem Tisch. »… Betty.«
    » Werte Betty ? Du bist ja niedlich.« Die Brünette lachte und richtete sich auf. Die enge Korsage war lediglich über den Brustwarzen undurchsichtig und gab ansonsten den Blick auf die zahlreichen Tätowierungen an ihrem Körper frei. »Na ja, er hat mehr Bilder in seiner Haut als ich. Ich denke, dass er öfter an Orten ist, an denen es sich nicht für einen wie ihn schickt.« Sie grinste. »Und was bist du, Preacher? Sein Anstandswauwau?«
    »Mein Name ist Innocent White, und ich habe den Auftrag, den Nuntius zu finden. Mehr müssen Sie gar nicht wissen, Betty.« Innocent lächelte verkrampft. »Wo finde ich ihn?«
    Betty zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Erste Kabine. Wenn du dir das gleiche Tattoo machen lässt, bezahlst du nur die Hälfte, Kleiner.«
    »Der Friede des HERRN sei alle Zeit mit dir«, grüßte er und ging nach hinten.
    »Muss er gar nicht. Ich bin froh, wenn was los ist«, rief sie ihm nach. Betty hätte den Schnuckel zu gern rangenommen und seine Missionarsfähigkeiten angetestet.
    Doch sie wusste auch, dass sie es gar nicht zu versuchen brauchte. Der Preacher hatte eine Aufgabe, der er Vorrang einräumte. Das sah sie an seinen dunkelblauen Augen: Ozeane des Glaubens, angefüllt mit Überzeugung und festem Willen.
    »Das sind die Schlimmsten«, murmelte sie und beugte sich erneut nach vorn, um die Nachrichten zu lesen.
    Gerade kam die Meldung rein, dass der überwiegende Teil der kleinen afro GUSA -jüdischen Siedlung bekanntgab, sich von Hail zurückzuziehen. Der Rest wollte nach eigenen Angaben zur christlichen Konfession wechseln.
    Welche Tätowierung lässt er sich stechen? Innocent White, dreiundzwanzig Jahre und der Beste seines Abschlusskonvents, ging durch den Laden nach hinten und stand vor der Tür, die zu Kabine 1 führte.
    Er fühlte sich unwohl wie niemals zuvor in seinem Leben. Mehr Bilder auf sich als Betty. Herr in den Himmeln, steh mir bei!
    Hail, ein Planet, der von gemäßigten Pilgervätern besiedelt worden war, schmorte in der Sonne. Die Temperaturen sanken nie unter zwanzig Grad, und die attackeartigen Stürme, die lose Graphitbrocken umherwirbelten, färbten den weißen Kragen seiner Uniform blitzschnell schwarz. Mit Heil, wenn man den Namen übersetzte, hatte der Planet kaum etwas zu tun.
    Ich würde ihn eher als Hell bezeichnen. Hölle passt. Innocent ärgerte sich, dass die GUSA den Radikalen und Radikalisierten freie Hand im Umgang mit religiös anders Orientierten ließ, solange die Minen gute Erträge ablieferten. Das brachte das Christentum in Verruf, und schlechte PR wurde nicht gern gesehen. Schließlich brachte sich die Church of Stars gerade als Rettung vor den Collies in Position.
    Das Surren einer Tätowiermaschine erklang von der anderen Seite der Tür.
    Ich hoffe, es ist eine Bibel oder ein Spruch aus den Psalmen. Innocent klopfte und trat ein.
    Nuntius Civer Black lag mit dem Rücken in einer Art Zahnarztstuhl, die Augen geschlossen. Den Oberkörper hatte er entblößt. Auch wenn man dem Leib ansah, dass er beinahe fünfzig Jahre zählte, war er imposant, muskulös und voller Tätowierungen sowie Narben. Civer Black hatte keinen Wert auf gute Wundversorgung gelegt. Der Nuntius hielt in seiner rechten Hand eine halbvolle Flasche Whiskey. Mighty Spirit , aus den Destillerien des Ministrators. Er summte ein Lied, das Innocent nicht kannte.
    Der Tätowierer ritzte unterdessen leider keine Bibel in die kleine freie Stelle auf dem rechten Brustmuskel, sondern eine Nonne mit Strapsen, die unanständige Dinge mit einem Rosenkranz und einer Kerze anstellte.
    Ihr
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