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JULIA VALENTINSBAND Band 19

JULIA VALENTINSBAND Band 19

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 19
Autoren: JACQUIE D'ALESSANDRO CRYSTAL GREEN JILL SHALVIS
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wird Ihnen nicht gefallen. Ihr Glück wird sich in blankes Unglück verwandeln.“ Madame schnipste mit den Fingern, sodass die metallenen Armbänder an ihren Gelenken klimperten, und umschloss Laceys Hände. „Dieser Evan Sawyer … Sie sind überzeugt, dass er absolut nicht zu Ihnen passt. Aber glauben Sie mir, er ist genau der Richtige für Sie. Kein Zweifel, er ist der Mann Ihres Lebens.“

2. KAPITEL
    Evan Sawyer beobachtete Lacey Perkins quer über den Innenhof und bemerkte, wie seine Muskeln sich versteiften. Irgendetwas an dieser Frau beunruhigte ihn. Er begriff nicht, warum es so war, und es gefiel ihm überhaupt nicht. Die Anspannung, die ihn jedes Mal packte, wenn er sie sah … zum Teufel noch mal, wenn er nur an sie dachte … es musste sich um eine tiefe Irritation handeln. Es nervte ihn, dass sie ihn mit ihren aufreizenden Schaufensterdekorationen und der anzüglichen Speisekarte zu provozieren versuchte. Wer um alles in der Welt wagte es, Gebäck mit dem Namen Chocolate Orgasm zu verkaufen? Oder seinen Kaffee Hot, Wet & Wild zu nennen?
    Die Frau mit dem schrillen Café verursachte ihm Kopfschmerzen. Schon gleich am Eröffnungstag hatte er im Constant Cravings vorbeigeschaut und sich darauf gefreut, einen Cappuccino in sein Büro mitnehmen zu können. Aber noch bevor er seine Bestellung hatte aufgeben können, hatte Lacey ihn lächelnd gefragt, ob er nicht Lust habe, das Eröffnungsspecial zu probieren – A Slow Glide into Pleasure hatte sie es genannt. Das war vor acht Monaten gewesen. Aber trotzdem erinnerte er sich noch ausgesprochen lebhaft daran. So lebhaft, dass ihm das Blut heiß durch die Adern schoss, als wäre es vor acht Sekunden passiert. Sogar jetzt noch, nach all den Monaten, musste er die Hände zu Fäusten ballen, um nicht nach der Krawatte zu greifen, die ihm plötzlich viel zu eng geknotet vorkam … er erinnerte sich noch genau an die heisere, rauchige Stimme, mit der sie ihm die Frage gestellt hatte, während ihre Augen ihm verschmitzt zugezwinkert hatten. Noch nie im Leben hatte eine Frau ihn so durcheinandergebracht.
    Kein Wunder. Lacey und er waren schließlich vollkommen verschieden. Ihre Persönlichkeit und seine passten absolut nicht zueinander. Sie waren wie Feuer und Wasser, lagen sich ständig in den Haaren. Wenn das Constant Cravings nicht zu den einträglichsten Läden im gesamten Fairfax-Center gehört hätte, hätte er den Mietvertrag schon vor Monaten gekündigt. Die Frau hörte einfach nicht auf, ihn zu provozieren. Immerzu musste sie testen, wie weit sie gehen konnte. Unablässig versuchte sie, ihre Grenzen weiter hinauszuschieben. Langsam konnte er es nicht mehr ertragen. Warum brachte sie es nicht fertig, sich einfach an die Vorschriften zu halten, wie alle anderen Mieter auch?
    Zweifellos lag es daran, dass sie zu diesen Schickimickis gehörte, die überzeugt waren, dass Vorschriften nur dazu gemacht waren, um sie zu brechen. Oder wenigstens zu verändern. Weil sie sonst ihre „kreative Ader“ abschnürten. Dabei ignorierte sie die Tatsache, dass das Fairfax versuchte, die gehobene Kundschaft anzusprechen. Ihre anzügliche Schaufensterdekoration und die Speisekarte passten nicht in dieses Image. „Nein“, schnappte sie beleidigt, wann immer er sie daran erinnerte, und bestand darauf, dass ihre Deko ironisch gemeint war. Sex sells, behauptete sie, ein bisschen Anzüglichkeit treibt den Umsatz nach oben, und die Bilanzen gaben ihr recht.
    Evan konnte zwar nicht abstreiten, dass sie finanziell erfolgreich war. Aber verdammt noch mal, fluchte er leise, sie muss sich einfach an die – an seine – Regeln halten. Unglücklicherweise war der Absatz über die Schaufensterdekoration im Pachtvertrag so formuliert, dass ihr genügend Spielraum blieb, es ihm schwer zu machen, die Vorschriften streng auszulegen oder sogar noch zu verschärfen. Bis jetzt hatte sich noch niemand beschwert, aber er vermutete, dass es nur eine Frage der Zeit war, zumal die Deko in ihrem Fenster von Monat zu Monat anzüglicher wurde.
    In diesem Moment drehte sie sich herum, und ihre Blicke begegneten sich. Er hatte das Gefühl, dass der Boden unter seinen Füßen ins Wanken geriet, und erstarrte. Obwohl er aus der Entfernung nicht erkennen konnte, welche Farbe ihre Augen hatten, schienen sie ihm in diesem Moment karamellbraun zu sein, mit goldhellen Flecken in der Iris, umrahmt von einem dunklen Ring, der geschmolzener Schokolade ähnelte. Jedes Mal, wenn er in diese Augen schaute,
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