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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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dir! Die Gurte!“

14. KAPITEL
    Für den Rest ihres Lebens würde Sydney sich an den Tag erinnern, an dem der entfesselte Chalo durch den Canyon gedonnert war und panischen Schrecken wie auch überschäumende Freude mit sich gebracht hatte.
    Einer der schlimmsten Momente kam gleich nachdem Reece sie in den Hubschrauber gezogen hatte. Sobald sie wieder Luft bekam, schrie sie Jamie über den Propellerlärm zu: „Dein Vater ist dort unten!“
    Jamie riss seinen Blick für einen Moment von den Kontrollinstrumenten los, und sie sah die Qual, die in seinen Augen stand.
    „Reece hat erzählt, dass er versucht hat, dich zu erschießen.“
    Sein Schmerz machte sie stumm, sodass sie nur nickte.
    „Das ist alles meine Schuld“, brach es aus Jamie heraus, während er, automatisch einige Handgriffe am Armaturenbrett ausführend, die er anscheinend im Schlaf beherrschte, durch die regennasse Windschutzscheibe starrte.
    „Er war krank vor Sorge um Arlene und mich. Ich habe ihn in dem Glauben gelassen, dass du, dass ich …“
    „Nein! Es war nicht deine Schuld.“ Sie beugte sich vor und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Es war nicht deine Schuld. Ich erzähle dir alles später … wenn wir ihn gefunden haben.“ Ihre Finger krallten sich in sein nasses Hemd. „Vielleicht lebt er ja noch. Vielleicht finden wir ihn.“
    Reece schüttelte nur stumm den Kopf, und es war Sebastians Sohn, der das in Worte kleidete, was Reece sich auszusprechen scheute.
    „Das kann er nicht überlebt haben.“ Jamie presste die Kiefer aufeinander. „Und nach seiner Leiche kann ich im Moment nicht suchen. Wir müssen zurück, um zu sehen, ob der Damm standgehalten hat. Falls nicht, muss ich sofort zur Ranch und dafür sorgen, dass Arlene in Sicherheit ist.“
    Der Damm! Sydney umklammerte die Enden der dünnen, silbernen Solardecke, die Reece ihr um die Schultern gelegt hatte. Ihre erschrockenen Augen suchten die seinen.
    „Diese Stelle mit den Rissen? Die dir so viel Kopfzerbrechen gemacht hat? Wird sie halten?“
    Kaum zu fassen, aber er grinste doch tatsächlich. Es wirkte ein bisschen angestrengt, aber ein Grinsen war es trotzdem.
    „Mit der Hilfe von einem Zehnmillionendollarkran.“
    Sie verschluckte sich fast und sank in ihrem Seitensitz zurück. Ihre allzu lebhafte Fantasie arbeitete sofort auf Hochtouren. Sie sah den Damm in sich zusammenstürzen, hörte, wie der Zement aufstöhnend nachgab. Nach ihren eigenen Erlebnissen im Canyon hatte sie keine Mühe, sich den Schrecken der Bewohner der Stadt vorzustellen, wenn die Flutmassen ins Tal donnerten.
    Sie hatte noch immer keinen vollen Atemzug gemacht, als der Hubschrauber eine Kurve flog, hinter der der Chalo River Damm in Sicht kam. Stolz, gebogen, glitzernd im Regen, hatte er den Fluten Einhalt geboten und sie zurückgedrängt.
    Schlammige Gischt schäumte wütend auf, klatschte über den Rücken des Damms, riss herunter, was von dem Baugerüst noch übrig geblieben war. Nur der Arm eines massiven Krans ragte aus den reißenden Fluten.
    Fasziniert, entsetzt und sich mit jeder Faser ihres Herzens eine Kamera wünschend, um das atemberaubende Spektakel festzuhalten, sprang Sydney hinter Reece aus dem Hubschrauber, sobald sie auf dem Parkplatz gelandet waren. Sie gesellten sich zu den Männern, die sich am Canyonrand versammelt hatten und mit ängstlicher Spannung die zornigen Anstrengungen der Natur, sich der Zähmung durch Menschenhand zu widersetzen, beobachteten.
    Endlich hatte sich der Wasserstand eingependelt. Die Wasseroberfläche beruhigte sich. Eine tiefe Ruhe kehrte ein.
    Nach einem Schweigen, das eine Ewigkeit zu währen schien, brach Reece die Stille. „Gut. Der Fluss beruhigt sich. Wir machen die Schleusentore zu einem Viertel auf und lassen das Wasser mit vierzig Kubikfuß pro Sekunde herausströmen.“
    Vierzig Kubikfuß erschienen Sydney keine große Menge, aber aus dem zustimmenden Gemurmel, das sich jetzt erhob, schloss sie, dass es seinen Zweck erfüllte. Und als Reece sich ihr zuwandte, sah sie an seinem erleichterten Gesicht, dass sie richtig vermutet hatte.
    „Wir haben es geschafft! Wir haben den Fluss geschlagen.“
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Du hast es getan.“
    „Bleib hier, ja? Und geh nicht näher an den Wall heran, bevor ich grünes Licht gegeben habe. Ich bin gleich wieder da.“
    Er küsste sie, hart und schnell und sehr meisterhaft, dann schlenderte er zu seinen Leuten.
    Der Anblick von Jamie Chavez, der allein mit hängenden
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