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JULIA HOCHZEITSBAND Band 19

JULIA HOCHZEITSBAND Band 19

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
Autoren: JILL MARIE LANDIS JACKIE BRAUN JO LEIGH
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Eigentlich sollte ich ihn korrigieren. Aber er tat es nicht.
    Dann gingen sie nach draußen. Mit jedem Ah und Oh aus ihrem Mund fühlte Max sich unbehaglicher. Sie fand sogar die Geschichte des Palais interessant und konnte sich überhaupt für den Charme der Alten Welt begeistern. Doch das war nichts gegen die Begeisterung, die die Aussicht auf einen Empfang im Garten in ihr weckte.
    „Im Juni sind die Gärten in voller Pracht erblüht“, versicherte der Angestellte, als er an der niedrigen Buchsbaumhecke zu der weinumrankten Pergola in der Mitte spazierte. „Viele Gäste haben hier schon ihre Hochzeit gefeiert.“
    „Das kann ich bestens verstehen.“ Dayle stand unter der Pergola, drehte sich im Halbkreis und genoss den Ausblick. „Das ist es. Hier machen wir es.“ Sie wandte sich an Max, lächelte nur noch verhalten und flüsterte ihm zu: „Es ist … genau richtig.“
    Sie hatte recht. Er konnte es auch spüren. Und es sich leider ein bisschen zu genau vorstellen. Vor seinem inneren Auge sah er, wie sich das braune Weinlaub grün färbte und elegant gekleidete Gäste in kleinen Gruppen über den Rasen schlenderten.
    In seinen Ohren erklang sogar schon der Hochzeitsmarsch. Eindringlich musterte er Dayle, und plötzlich wich die beklemmende Angst aus seinem Herzen. Stattdessen empfand er nichts als Vorfreude. Er sah sie als eine elfenbeinfarbene Vision vor einem Hintergrund aus Rosen und Glyzinien vor sich.
    Sie dürfen die Braut jetzt küssen.
    Max gehorchte dem eingebildeten Befehl, beugte sich vor und küsste sie. Nicht auf die Wange, wie er es all die Jahre lang vorsichtig getan hatte. Nein, er küsste sie auf den Mund. Als er hörte, wie sexy sie seufzte, schloss er die Augen und verlor sich in seinem Verlangen.
    Dayle zog sich nicht zurück. Jedenfalls nicht zuerst. Angestrengt beschwor sie sich, dass es sich um eine verzögerte Reaktion auf den Schrecken handeln musste. Aber auch ihr Verlangen spielte eine Rolle. Die Sehnsucht, die plötzlich aus ihr herausbrach, als Max sie in die Arme schloss.
    Eine seiner Hände hatte er auf ihren Po gelegt und presste ihren Körper sanft gegen seinen, obwohl Dayle keine Ermutigung brauchte. Die zweite Hand hatte er in das Haar an ihrem Nacken gewühlt.
    Kräftig und unnachgiebig schmiegte er seinen Körper an ihren, und sein Mund erwies sich als so talentiert und verführerisch, wie er es in seinen Träumen gewesen war.
    „Dayle.“ Max flüsterte den Namen dicht vor ihren Lippen. Es klang wie ein Flehen. Als Dayle die Augen öffnete, bemerkte sie, dass er sie eingehend musterte. Zum ersten Mal in all den Jahren, die sie ihn nun schon kannte, wirkte er verloren.
    Jemand hustete verlegen und brach den Bann. Zu spät wurde Dayle bewusst, dass sie nicht allein waren. Der Angestellte im Palais stand in ihrer Nähe, lächelte nachsichtig und wissend. Natürlich hatte der Mann nicht die geringste Ahnung, was sich gerade abgespielt hatte.
    „Das Palais ist sehr romantisch, finden Sie nicht auch?“, fragte er.
    Auch Dayle hätte nichts lieber getan, als zu glauben, dass die Idylle sie verzaubert und zu dem verbotenen Kuss geführt hatte. Aber sie wusste es besser. Der Himmel mochte ihr beistehen, aber sie wusste ganz genau, woran es lag. Denn als sie sich zu Max gedreht und ihm zugeflüstert hatte, dass das Palais genau der Ort war, nach dem sie gesucht hatte, hatte eine panische innere Stimme ihr zugeflüstert, dass das für ihren Bräutigam nicht galt.
    „Ich werde Sie besser eine Minute allein lassen.“ Der Mann zwinkerte kaum merklich.
    Dayle spürte, wie sie errötete, als der Mann fortging. Jetzt stand sie nicht nur Max allein gegenüber, sondern auch noch ihren inneren Ängsten. Max wandte ihr allerdings den Rücken zu, als sie sich zu ihm drehte. Die Hände hatte er in den Taschen seiner Jeans vergraben, und sie konnte hören, wie er leise mit den Münzen klimperte.
    Ich muss irgendwas sagen, dröhnte es unablässig in ihrem Kopf, aber was?
    Schließlich durchbrach er das Schweigen. „Dayle, es tut mir leid. Ich hatte kein Recht dazu“, entschuldigte er sich, ohne sie anzuschauen.
    Die Worte kamen von Herzen, sein Ton war ernst. Dayle hätte es gern gesehen, wenn er anders mit dem Vorfall umgegangen wäre, wie sie jetzt bemerkte. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn er ein paar Witze darüber gemacht hätte, wenn er seinen vertrauten Kinnick-Charme hätte spielen lassen. Denn seine Reaktion war ihr viel zu gefährlich, besonders wenn sie daran dachte,
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