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Julia Festival Band 0103

Julia Festival Band 0103

Titel: Julia Festival Band 0103
Autoren: SHARON KENDRICK
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anderen Reaktion gerechnet. „Von daher ist es besser, wenn ich jetzt gehe“, brachte Ursula ihre Rede mutig zu Ende.
    Jane schüttelte in fast panischer Angst den Kopf. „Nein, nein, bitte nicht! Ich gehe, und du bleibst hier! Ich möchte Ross im Moment nicht sehen.“
    Das war Ursula völlig unverständlich. Wieso wollte Jane ihren Ehemann nicht sehen? Oder vielleicht war das gar nicht der wahre Grund … „Ist es nicht eher Katy, die du nicht sehen möchtest?“
    Jane standen plötzlich Tränen in den Augen. „Du Hexe“, zischte sie. „Du niederträchtige, devote Hexe!“ Damit stürzte sie aus dem Haus, ohne sich die Mühe zu machen, die Tür hinter sich zu schließen.
    Ursula zwang sich, sich so zu verhalten, als wäre nichts geschehen. Sie nahm die Schürze ab, hängte sie ordentlich an den Haken hinter der Küchentür. Dann wusch sie sich Hände und Gesicht, kämmte sich und band ihr Haar ordentlich zurück. Darüber vergaß sie allerdings nicht, die Muffins genau zum richtigen Zeitpunkt aus dem Ofen zu nehmen, sodass diese goldbraun und verführerisch duftend auf dem Rost abkühlten, als Ross und Katy nach Hause kamen.
    Katy lief sofort auf sie zu und schloss sie stürmisch in die Arme. „Oh Ursula, schön, dass du wieder hier bist! Ich habe dich so schrecklich vermisst!“
    Ihr war es nicht anders ergangen, auch sie hatte Katy vermisst, hielt es aber für unklug, es ihr zu sagen. In dieser besonderen Situation hätte Katy es falsch verstehen können. So beschränkte Ursula sich darauf, sie liebevoll an sich zu drücken. „Hallo, Katy“, grüßte sie und blickte dabei über ihren Kopf hinweg Ross an. „War es schön mit Mummy?“
    „Es ging so.“ Katy zuckte die Schultern und drehte sich zu ihrem Vater um. „Mummy war irgendwie komisch und schrecklich nervös, findest du nicht auch?“ Doch sofort wandte sie sich wieder an sie. „Erzähl mir von Ambers Hochzeit. Wie war’s?“
    „Genau so, wie man sich eine Hochzeit vorstellt, nämlich traumhaft schön.“
    „Und wie sah das Kleid aus?“
    „Einfach toll!“
    „Ursula hat Fotos dabei“, mischte Ross sich ein. „Sie wird sie dir bestimmt noch zeigen.“
    Katy schnupperte und entdeckte dann die Muffins. „Super! Sind die für uns?“
    „Natürlich.“ Ursula nickte und versuchte, einen unbefangenen Eindruck zu machen, was ihr nicht leichtfiel. Nicht nur, weil sie immer noch an die Begegnung mit Jane denken musste, sondern auch, weil Ross sie auf eine Art anblickte, die ihr die Röte ins Gesicht trieb.
    Er zog die Brauen hoch, als er es bemerkte. „Katy möchte noch in die Stadt und Pizza essen. Kommst du mit?“, fragte er.
    Die Versuchung war groß, doch Ursula blieb ihrem Vorsatz treu. Katy hatte gerade ein aufreibendes Erlebnis gehabt, und es war besser, wenn sie jetzt mit ihrem Vater allein blieb, um in Ruhe darüber sprechen zu können.
    Deshalb schüttelte Ursula den Kopf, auch wenn es ihr noch so schwerfiel. „Nein, Ross, ich muss nach Hause und meinen Koffer auspacken.“
    „Wirklich?“ Er sah sie so treuherzig an, dass sie fast schwach geworden wäre.
    „Wirklich, Ross!“
    Ross nickte seiner Tochter zu. „Katy, würdest du bitte …?“
    „Ja, Daddy, ich weiß!“ Katy verdrehte die Augen. „Ich gehe nach oben, wasche mir die Hände, ziehe mir saubere Sachen an und kämme mich ordentlich“, leierte sie gebetsmühlenartig herunter und war im Nu verschwunden.
    Er betrachtete Ursula nachdenklich. „Jane war hier!“, sagte er dann unvermittelt.
    Überrascht blickte sie auf. „Ja. Woher weißt du das?“
    Ross zuckte die Schultern. „Ich habe es mir zusammengereimt. Jane hat mir absichtlich eine falsche Zeit genannt, und man sieht, dass jemand auf dem Kies vor dem Haus schnell gelaufen sein muss. Der beste Beweis aber war dein Gesicht, als ich hereinkam“, beantwortete er ihre Frage. „Was wollte sie von dir, Ursula?“
    „Nichts.“ Sie kämpfte mit den Tränen.
    „Ich mache keinen Schritt, bevor du mir alles erzählt hast.“
    Es hatte keinen Zweck. Ursula war klar, dass sie ihm die Wahrheit nicht verschweigen konnte. „Jane hat nur gesagt, was ich sowieso schon weiß.“ Sie schluckte. „Ich bin als Kindermädchen zurzeit äußerst nützlich für dich, weil ich so zuverlässig bin, und das deshalb, weil ich eine langweilige alte Jungfer bin, die aus Mangel an eigenen Freunden nichts Besseres zu tun hat, als sich bei dir unentbehrlich zu machen.“
    „Das hat Jane gesagt?“
    Ursula floh aus seiner Nähe und
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