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Julia Extra Band 370

Julia Extra Band 370

Titel: Julia Extra Band 370
Autoren: Nikki Logan , Lucy Monroe , Melanie Milburne
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wartete. Der erste Monat nach der Trennung war die reinste Qual gewesen. Der zweite ein bisschen besser, und im dritten hatte sie ihr Leben einigermaßen wieder auf die richtige Spur gebracht.
    „War es nötig, mein Leben erneut in Aufruhr zu stürzen?“
    „Versetzt es dich in Aufruhr, mich zu sehen?“
    Shirley richtete sich auf. Sofort drehte sich alles. „Keine Sorge, ich werde es überleben. Also warum bist du hier, Hayden?“
    „Ich habe dich vermisst.“
    „Konntest du keine Blondine finden?“
    „Nicht Sex, Shirley. Ich habe dich vermisst. Schon in dem Moment, in dem du das Dinosaurier-Camp verlassen hast.“
    „Du hast mir an dem Morgen im Zelt den Rücken zugewandt. Die Botschaft war ziemlich deutlich.“
    „Ich wollte nicht, dass du mein Gesicht siehst. Und ich konnte deins nicht ansehen. Den Schmerz.“
    Der erste Teil ließ sie stutzen, über den zweiten ärgerte sie sich. „Bemitleide mich nicht.“
    Hayden nahm ihre Hände. „Ich bemitleide dich nicht. Ich bemitleide mich.“
    Was?
    „Ich hatte mir eingeredet, dass der Schmerz, den ich an jenem Tag gefühlt habe, deiner war. Dass ich nur darauf reagiert habe, jemandem wehzutun, den ich gernhabe. Aber er ging nicht weg. Und schließlich dämmerte mir, dass es mein Schmerz ist. Ich hatte mir nie erlaubt, mich emotional so stark einzubringen, dass ich darunter litt, wenn mir etwas weggenommen wurde. Nicht, seit ich ein Junge war. Um zu überleben, hatte ich verdrängt, wie sich Verlust anfühlt.“
    Eine Welle von Mitleid überschwemmte sie und ihre Wut war vergessen.
    „Ich will nicht wie mein Vater sein, Shirley. Andere beherrschen, um auszugleichen, was mit mir selbst nicht stimmt.“
    „Du bist nicht wie er.“
    „Vor zwei Jahren erkannte ich, dass aus mir die gesellschaftsfähige Ausgabe von ihm geworden war. Deshalb bin ich ausgestiegen und habe versucht, meine Probleme zu lösen. Ich dachte, ich hätte es geschafft. Und dann hast du mich an dem Tag im Zelt so angesehen, wie meine Mutter früher ihn angesehen hat. Mit dieser schrecklichen Mischung aus Schmerz, Liebe und Resignation. Da wusste ich, dass ich es niemals allein schaffen kann. Ich habe jetzt professionelle Hilfe.“
    „Du machst eine Therapie?“, fragte Shirley völlig überrascht.
    „Er ist ein Idiot, aber von ein paar Dingen hat er anscheinend Ahnung. Wir kommen voran. Aber ich brauchte den Psychotherapeuten nicht, damit er mir erklärt, warum ich gelitten habe. Ich habe dich vermisst, Shirley. In meinen Armen. In meinem Leben.“ Hayden lächelte sie an.
    Er stemmte sich hoch, als sie aufstand, und sie blickte zu ihm auf und zwang sich, es auszusprechen. Die bitterste Pille. „Du hast zu mir gesagt, du könntest mich niemals lieben.“
    „Ich habe gesagt, ich würde niemals fähig sein, dich zu lieben. Nicht so, wie du es verdienst. Nicht so, wie es sein sollte.“
    „Du hast mich glauben lassen, dass es an mir liegt.“
    „Ich dachte, es sei, was du hören wolltest. Hören musstest.“
    Er hatte recht. Sie hatte ihn hassen müssen. Shirley holte Luft. „Es ist zu spät. Ich bin über dich hinweg. Und ich will auf einen Mann warten, der mich so lieben kann, wie ich es brauche, wie ich es verdiene.“
    Hayden wurde blass. Aber dann kniff er die Augen zusammen. „Nein. Du bist in Ohnmacht gefallen, als du mich gesehen hast.“
    „Es war die …“
    „Nein. Ich war es. Du bist nicht über mich hinweg.“
    „Du bist so was von arrogant.“
    Selbstsicher lächelte er. „Trotzdem liebst du mich noch.“
    „Macht es dir Spaß, mich zu quälen? Lohnt es sich, wegen einer Streicheleinheit für dein Ego durch die Welt zu fliegen?“
    Sein Lächeln verschwand, seine Augen wurden dunkler. „Nein, Shirley. Hier geht es nicht um mein Ego. Es geht um meine … Gefühle. Mein Herz.“
    Das Unbehagen war ihm vom Gesicht abzulesen und verriet ihn. Darüber zu sprechen fiel ihm alles andere als leicht.
    Es war ihm ernst damit.
    „Sag es einfach.“ Was auch immer er sagen wollte.
    Hayden sah sich um. „Nicht in diesem Zelt. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.“
    „Nein, jetzt wird nicht jeder Moment inszeniert, bis du zufrieden bist.“ Nicht, wenn es derart wehtat.
    „Bitte. Nur nach draußen.“
    Shirley konnte die aufrichtige Bitte nicht ignorieren. „Na schön. Nur nach draußen. Nicht weiter.“
    Das strahlende Tageslicht blendete sie, als Hayden sie aus dem halbdunklen Zelt führte.
    „Ich brauche meine Sonnenbrille …“, begann sie.
    „Menschenskind,
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