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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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legte sich ein eiserner Ring um Zahirs Brust und erinnerte ihn daran, dass eigentlich nicht er hier stehen sollte.
    Er hielt nichts von festlichen Anlässen, war nicht dafür gemacht, endlos über neue Gesetze zu debattieren, besaß nicht genügend diplomatisches Geschick, um gute Beziehungen zu Nachbarstaaten aufzubauen. Er war ein Mann der Tat. Aber selbst das stimmte nicht mehr. Auch fünf Jahre nach dem Attentat fühlte sich sein Körper noch immer nicht an, als wäre es seiner. Es war, als wäre er in einer Kerkerzelle eingesperrt, zu der es keinen Schlüssel gab, nicht einmal eine Tür.
    „Suchen Sie sich einen anderen. Es muss doch genügend Männer mit Titel geben, die bis zum letzten Atemzug für die Ehre kämpfen. Ich gehöre nicht dazu.“
    „Der Vertrag besteht bereits, und er ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, bis hin zu dem Passus, welches unserer Kinder was erbt. Letzteres muss uns natürlich nicht interessieren.“
    Für einen flüchtigen Moment, so kurz, dass Zahir meinte, es sich nur eingebildet zu haben, erkannte er unglaubliche Verletzlichkeit in ihren grünen Augen. Die Erkenntnis versetzte ihm einen Schlag, sie brachte den Schutzwall, den er um sich herum aufgebaut hatte, ins Wanken. Aber dann riss er sich zusammen. „Die Situation ist bedauerlich … für Sie.“ Er wandte sich zum Gehen, doch sie folgte ihm.
    „Für uns beide. John ist ein inkompetenter, egoistischer Narr, der sich nicht an die bestehenden Handelsverträge zwischen unseren Ländern halten wird. Er wird Altina zu Fall bringen und sein Bestes versuchen, das auch mit Hajar zu tun.“
    Zahir blieb stehen, sein Puls schlug hart. Als Regent seines Landes hatte er alles darangesetzt, sichere Lebensbedingungen für sein Volk zu schaffen. Das Bild, das Katherine zeichnete, war eines von Verwüstung und Chaos. Er wollte nicht, dass es so kam, er wollte das Gleichgewicht halten. Er wusste, was ein Bürgerkrieg bedeutete, er hatte selbst einen Geschmack davon erhalten.
    Unwillkürlich ballte er die Fäuste. „Eine Ehe auf dem Papier. Und wie geht es dann weiter?“
    „Sie können sich von mir scheiden lassen, sobald Alexander einundzwanzig ist.“ Sie trat einen Schritt auf ihn zu, streckte die Hand aus und legte sie auf seinen Arm. „Ich werde alles tun, was Sie verlangen.“
    Erregung schlug innerhalb eines Sekundenbruchteils über ihm zusammen. Fast hätte er aufgelacht. Sollte sie ihn verführen wollen, um ihn zu überzeugen, so würde er als Sieger hervorgehen. Sie würde es nie durchhalten. Und er könnte beobachten, wie sie sich angewidert zurückzog, wenn sie erst das ganze Ausmaß seiner Verletzungen sah.
    Schlimmer als seine Verletzungen jedoch würde es für sie sein, wenn sie den Mann unter der eisernen Kontrolle erkannte. Leer, ausgebrannt, gefühllos, mit inneren Wunden, die niemals heilen würden, nicht einmal zu Narbengewebe – so wie die äußeren. Nichts an ihm war heil geblieben. Das Einzige, was ihn zusammenhielt, war der Wille, sein Land zu regieren, so wie sein Vater es gewollt hätte. Wie sein Bruder es gewollt hätte. Alles andere war zu viel verlangt und somit unmöglich.
    „Also nur eine zeitlich beschränkte Ehe auf dem Papier“, sagte er schließlich mit harter Stimme.
    „Umso besser.“ Sie versuchte, sich die Erleichterung nicht anmerken zu lassen. Sie glaubte nicht, dass sie es für den Rest ihres Lebens mit diesem Mann aushalten könnte – mit seiner Kälte. „Danach gehen wir wieder getrennter Wege, mit der Gewissheit, den Frieden für unsere Länder gesichert zu haben.“ Sie musste die nervöse Anspannung abbauen und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. „Da unsere Trennung freundschaftlich verlaufen wird, bleiben die Verbindungen zwischen Altina und Hajar bestehen.“
    Zahir bewegte den Kopf, um ihr mit dem Blick zu folgen, und Katherine erkannte, dass sein Sichtfeld eingeschränkt war.
    „Es muss echt aussehen“, sagte er.
    Sie nickte knapp. „Selbstverständlich. Nicht unbedingt nach einer Liebesheirat, aber zumindest nach einer dauerhaften Verbindung. Für meinen Vater, für John, für Alexander. Niemand darf etwas anderes vermuten.“
    „Mein Volk ebenfalls nicht.“
    Für ihn war es eine Frage des Stolzes, das erkannte sie jäh und spürte einen kleinen Stich. Es würde ihm nicht leicht fallen, einzuwilligen, diesem Mann, der in den Schatten lebte. Aber sie wagte nicht, sich die Konsequenzen auszumalen, falls die Heirat nicht zustande kam. „Nein, niemand“, leistete
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