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Julia Extra Band 368

Julia Extra Band 368

Titel: Julia Extra Band 368
Autoren: Fiona McArthur , Maisey Yates , Susan Mallery
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diese Wirkung auf ihn gehabt, nicht mehr, seit die Qualen in einer Endlosschleife immer und immer wieder vor seinem inneren Auge abliefen.
    „Ich bleibe“, erwiderte sie hochmütig.
    „Ich hatte Ihnen gesagt, dass Sie gehen sollen.“
    „Aus Ihrem Arbeitszimmer.“
    „Aus meinem Land.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich fürchte, das kann ich nicht akzeptieren.“
    Er ging auf sie zu und bemerkte ihr unmerkliches Zusammenzucken. Nein, sie war nicht immun gegen sein entstelltes Gesicht, so sehr sie sich auch den Anschein von Unempfindlichkeit geben wollte. Ihr Duft erreichte ihn, leicht und blumig. Weiblich. Wie lange war es her, seit er einer Frau so nahe gewesen war?
    „Wenn etwas nicht akzeptabel ist, dann, dass Sie Ihren hübschen königlichen Hintern dort parken, wo Sie nicht willkommen sind.“ Er benutzte harsche Worte als Mittel, um einzuschüchtern, wenn sein Aussehen nicht ausreichte.
    Doch auch das schien nicht zu funktionieren. Sie hob nur eine Augenbraue. „Komplimente werden mich auch nicht von meiner Meinung abbringen.“
    Angst oder Unsicherheit, die sie vielleicht kurz gezeigt haben mochte, waren verschwunden. Sie sah ihn direkt an, mit geradem Rücken und gestrafften Schultern. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann ihn das letzte Mal jemand so angesehen hatte. Seine Diener vermieden es, und sein Volk … Seine Untertanen schien es nicht zu interessieren, ob er öffentlich auftrat, solange er die Staatsgeschäfte führte. Sein Aussehen untermauerte seinen Ruf … oder vielleicht war es auch umgekehrt.
    Die Gerüchte über den entstellten, vielleicht sogar verrückten Scheich hielten die Mehrheit davon ab, ihn sehen zu wollen. Die närrische Minderheit, die ihn für einen Unsterblichen hielt und in ihm eine Art Erlöser sah, wagte es nicht, sich ihm zu nähern. Nun, beides passte ihm bestens. Die Gerüchte hielten andere fern und erlaubten es ihm zu regieren, ohne den Palast verlassen zu müssen. Nicht sein Volk wollte er einschüchtern, aber jeden, der daran dachte, sein Land noch einmal zu attackieren. Bisher hatte es funktioniert.
    Doch Katharine die Große schien es nicht zu berühren. Sie war halsstarrig, kühl und offenbar sehr von sich überzeugt. Sie stand in seinem Heim, als gehörte es bereits ihr.
    Zeit, seinen Ruf als Biest zu nutzen.
    „Sie wollen also die Ehe, Katherine? Sie wollen meine Frau werden?“ Er streckte die Hand aus und fuhr ihr über eine Wange. Ihre Haut fühlte sich wie Seide an. Er wollte mehr von ihr berühren. Alles. Unnachgiebig unterdrückte er den Impuls. Fünf Jahre lang hatte er sich jedes Verlangen versagt, es würde ihm nicht wehtun, es weiter zu ignorieren. „Sie wollen mir das Bett wärmen und meine Kinder zur Welt bringen?“
    Sie lief purpurrot an. „Nein.“
    „Das dachte ich mir.“
    „Es ist nicht nötig.“
    „Brauchen Sie keinen Erben?“
    Ihr Blick wurde hart. „Nicht von Ihnen. Wenn alles nach Plan geht, brauche ich überhaupt keinen Erben.“
    Er biss die Zähne zusammen und versuchte, nicht an das zu denken, was nötig war, um Erben hervorzubringen. Seine Selbstbeherrschung war gefordert, er musste sich zusammennehmen, sonst ließ sich nicht abschätzen, was passieren würde. „Wieso?“
    „Sollte mein Vater sterben, bevor mein Bruder Alexander volljährig ist, werden Sie als mein Ehemann zum Regenten ernannt und nicht mein Cousin. Ich als Frau kann den Thron nicht besteigen, ich kann auch meinen Bruder nicht beschützen. Wenn Sie mich nicht heiraten, wird mein Cousin John die Macht an sich reißen. Dann steht uns ein Bürgerkrieg bevor. Ein solcher Krieg wird unsere gesamte Ökonomie zum Erliegen bringen und auch die Handelsbeziehungen zu Ihrem Land in Mitleidenschaft ziehen. Ich werde nicht tatenlos dabeistehen und zusehen, wie das passiert.“
    „Was genau schlagen Sie also vor?“
    „Für mich und mein Volk ist diese Heirat notwendig. Ich werde Ihre Frau sein, entweder nur auf dem Papier oder, wenn Sie wollen, auch in Ihrem Bett. Das entscheiden Sie. Wenn Sie aber der Heirat nicht zustimmen, muss Ihnen klar sein, dass das Blut meines Volkes auch an Ihren Händen klebt.“
    Aus Katherines Worten sprühten Feuer und Leidenschaft. Sie setzte sich nicht nur mit Hingabe für ihr Land und ihr Volk ein, sie wäre auch eine mehr als fähige Regentin und könnte die Herrschaft allein übernehmen. So wie Malik es getan hätte. Sie wäre die perfekte Frau für seinen Bruder gewesen.
    Wie immer bei dem Gedanken an Malik
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