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Julia Extra Band 362

Julia Extra Band 362

Titel: Julia Extra Band 362
Autoren: Sandra Marton , Lynne Graham , Robyn Donald , Shirley Jump
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zumindest weit weg sein von dieser ganzen Hochzeitshysterie!
    Manchmal fragte sie sich, wie es sein konnte, dass sie so wenig mit ihren Eltern gemeinsam hatte. Nur mit der sechzigjährigen, unverheirateten Schwester ihres Vaters hatte sie sich großartig verstanden. Edith und Zara teilten die Liebe zur Natur und betrachteten das Leben recht pragmatisch. Der Tod ihrer Tante, nur ein paar Monate nach dem Autounfall ihres Bruders, hatte Zara tief getroffen. Edith war ihr immer so fit vorgekommen. Deshalb war der plötzliche, tödliche Herzinfarkt ein furchtbarer Schock gewesen.
    Zara wählte ihre Kleidung für den Flug nach Italien mit Bedacht. Zu dem khakifarbenen Baumwollrock trug sie einen passenden Blazer, ein beigefarbenes T-Shirt und flache Schuhe. Das volle Haar befestigte sie mit einer Spange am Hinterkopf und legte nur ein Minimum an Make-up auf – und auch das eigentlich nur, weil ihr jugendliches Aussehen nicht unbedingt förderlich war, wenn es darum ging, einen beruflichen Auftrag an Land zu ziehen. Schließlich wusste niemand besser, wie sehr der erste Eindruck zählte, als jemand, der schon im Alter von vierzehn als dumme Blondine abgestempelt worden war.
    Am Flughafen in Pisa wartete bereits ein Fahrer auf sie und führte sie zu einer glänzenden schwarzen Limousine. Kurz darauf zogen sanfte grüne Hügel und mittelalterliche Städtchen an ihr vorbei. Der Anblick war so entspannend, dass Zara nicht länger an den Streit mit ihrer Mutter dachte, die ganz und gar nicht damit einverstanden gewesen war, dass ihre Tochter für ein langes Wochenende nach Italien flog.
    „Und was hält dein Verlobter davon?“, hatte Ingrid sie angefaucht.
    „Keine Ahnung. Ich habe schon seit mehreren Wochen nichts mehr von ihm gehört, aber ich habe ihm eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen, dass ich übers Wochenende verreist bin“, erklärte Zara ruhig, denn Sergios stand nicht in regelmäßigem Kontakt zu ihr. Ihr war völlig klar, dass er in ihrer Hochzeit, die in drei Monaten stattfinden sollte, eher eine praktische als eine persönliche Verbindung sah.
    „Er ist ein viel beschäftigter Mann“, verteidigte Ingrid ihren zukünftigen Schwiegersohn sofort.
    „Ja, das stimmt, und er hält es nicht für nötig, mich ständig zu kontrollieren“, betonte Zara gelassen. „Genauso wenig, wie du es tun solltest. Ich bin schon lange kein Kind mehr.“
    Ingrid schnaubte verächtlich. „Es ist aber auch nicht so, als hättest du die Weisheit mit Löffeln gefressen, und du weißt ganz genau, wie impulsiv du sein kannst …“
    Als sie durch die toskanische Hügellandschaft fuhr, versetzte ihr die Erinnerung an die Bemerkung ihrer Mutter einen Stich. Ein einziges Mal in ihrem Leben hatte Zara allzu impulsiv gehandelt und dafür einen hohen Preis gezahlt. Selbst jetzt noch, vier Jahre später, wurde Zara ganz schlecht, wenn sie daran dachte, wie sehr Julian Hurst sie gedemütigt hatte. Nach diesem Betrug war sie ganz schnell erwachsen geworden, doch auch wenn sie seitdem nie mehr so dumm gewesen war, erinnerten ihre Eltern sie dennoch regelmäßig an ihren absoluten Tiefpunkt.
    Der Wagen verließ die Straße, woraufhin sie ihre Gedanken wieder auf ihre Umgebung richtete. Sie setzte sich auf, um besser aus dem Fenster schauen zu können. Beim ersten Anblick des alten Steinhauses, das da wie hingegossen in der Nachmittagssonne lag, weiteten sich ihre Augen. Mehrere traditionelle Blumenbeete zierten die Front der Villa, die wesentlich größer und imposanter war, als sie erwartet hatte. Einen Garten für eine Person zu entwerfen, der ein solch wunderschöner Besitz gehörte, war eine kreative Herausforderung, die unglaublichen Spaß machen würde.
    Als der Fahrer ihre Tasche aus dem Kofferraum holte, wurde die Eingangstür der Villa geöffnet, und eine dunkelhaarige Frau Anfang dreißig im schicken Hosenanzug begrüßte sie. „Signorina Blake? Willkommen in der Villa di Sole. Ich bin Caterina – ich arbeite für Signore Roccanti. Er wird bald kommen. Wie war Ihr Flug?“
    Gemeinsam betraten sie das weitläufige Foyer mit dem hellen Kalksteinboden. Zara lächelte und stellte ihre Tasche ab. Es war offensichtlich, dass das frisch renovierte Haus noch leer stand, und sie begann sich zu fragen, wo sie wohl die Nacht verbringen würde. Die freundliche Frau zeigte ihr die ganzen Räumlichkeiten. Die Villa war über hundertfünfzig Jahre alt, hatte aber gerade eine elegante Modernisierung erfahren. Der Umbau war fantastisch
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