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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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sich verdächtig nach einem Stöhnen anhörte. Und in Draco spannte sich jeder Muskel an. Wärst du doch nur ein Mann, dachte er. Dann hätte ich das Vergnügen, meine Faust auf dieses arrogant gereckte Kinn zu pflanzen.
    Aber sie war kein Mann, und darum tat er das einzig Richtige. Er drehte sich um, verstaute seinen Laptop und hängte sich die Tasche über die Schulter. Als er sich wieder umwandte, wich die Frau einen Schritt zurück. Offensichtlich hatte sie erkannt, dass sie zu weit gegangen war. Gut!
    „Mit einem anderen Benehmen hätten Sie sicherlich mehr Erfolg gehabt“, bemerkte er in einem Tonfall, der seine Konkurrenten immer in die Knie zwang. „Hätten Sie sich einfach um Hilfe an mich gewandt, wäre ich sicherlich galant …“
    „Das habe ich doch getan!“
    „Nein, haben Sie nicht. Sie haben gesagt, was Sie wollen, und mir vorgeschrieben, was ich zu tun habe. Unglücklicherweise, signorina, war das der falsche Ansatz. Mir ist völlig egal, was Sie wollen, und daher werden Sie den Sitz auch nicht bekommen.“
    Ihr Mund stand offen, und er konnte es ihr nicht verübeln. Hatte er gerade wirklich einen so kleingeistigen Satz von sich gegeben? Mach, dass du wegkommst, Valenti, sagte er sich. Und er wäre auch gegangen, wenn nicht …
    Sie lachte! Lachte doch tatsächlich! Auf eine solche Beleidigung gab es nur eine Erwiderung.
    Draco baute sich vor ihr auf. Sie musste etwas in seinen Augen erkannt haben, denn ihr Lachen brach abrupt ab.
    Er streckte die Hand aus und strich mit einem Finger über ihre Lippen. „Oder vielleicht … wenn Sie mir ein interessantes Gegenangebot gemacht hätten.“
    Nach diesem Satz legte er die Arme um sie, zog sie an sich und küsste sie, als hätte er das Recht dazu. Als wäre er ein römischer Herrscher, der die ganze Welt sein Eigen nannte. Er hörte den erstickten Aufschrei der Frau, hörte die Hostess nach Luft schnappen … und dann hörte er nichts mehr außer dem donnernden Rauschen des eigenen Bluts in den Ohren und schmeckte nur noch ihren süßen heißen Mund.
    Sie versetzte ihm einen erstaunlich harten Faustschlag in die Rippen. Es war den Schmerz wert, als er die lodernde Wut in ihren Augen sah, sobald er den Kopf hob.
    „Angenehmen Flug wünsche ich, signorina “, sagte er noch, bevor er sich mit seinem Gepäck an ihr vorbei schob und die Lounge verließ.
    Anna Orsini starrte ihm hasserfüllt hinterher und wünschte, sie hätte ihn dort getroffen, wo es wirklich wehtat.

2. KAPITEL
    Anna stapfte durch das überfüllte Terminal. Die Wut raubte ihr fast die Sicht.
    Macho! Vollidiot!
    Sie hätte die Cops rufen und ihn wegen sexueller Belästigung anzeigen sollen. Sie hatte ihn nicht freiwillig geküsst, also war es ein Vergehen. Obwohl … niemand konnte das nur als Kuss bezeichnen.
    Dieser feste warme Mund. Dieser muskulöse Körper. Der starke Arm, der sich um sie geschlungen hatte, als hätte er Besitzansprüche.
    Ein Schauer ließ sie erbeben. Vor Wut natürlich!
    Natürlich war es Wut!
    Wo war dieses verdammte Gate? Ihr tat die Schulter weh vom Gewicht der Reisetasche, und ihre Füße brachten sie schier um. Warum hatte sie die Stilettos nach dem Gerichtstermin nicht gegen bequeme Schuhe ausgetauscht? Im Gericht trug sie immer Stilettos und Kostüm, das war ihre Uniform. Das half gegen die hochnäsigen Staatsanwälte, die meinten, einen weiblichen Strafverteidiger leicht über den Tisch ziehen zu können. Vor allem, wenn der weibliche Strafverteidiger auch noch Orsini hieß.
    Niemand zog Anna Orsini über den Tisch! Trotzdem, die Schuhe waren eindeutig ein Fehler und gänzlich ungeeignet, um durch einen Flughafen voller Menschen zu hetzen.
    Bis sie beim richtigen Gate ankam, stand ihr der Schweiß auf der Stirn, und lange Strähnen, die sich aus der Haarspange gelöst hatten, hingen ihr ins Gesicht. Die Schlange der Passagiere schob sich langsam vorwärts in das Flugzeug.
    Anna holte ihre Bordkarte hervor. Ihr Sitz lag am hinteren Ende des Flugzeugs, bis sie dort angekommen war, wären alle Gepäckfächer längst belegt.
    Vielen Dank auch, Mr Macho.
    Er würde natürlich keine solchen Probleme haben. In der Ersten Klasse gab es immer genügend Stauraum fürs Handgepäck. Vermutlich saß er längst mit einem Glas Wein in der Hand gemütlich auf seinen zwei Sitzen, während die Stewardessen ihn anhimmelten.
    Viele Frauen würden einen Mann mit seinem Aussehen anhimmeln. Groß, dunkel, unmöglich lange Wimpern, das Gesicht und die Statur eines römischen
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