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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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Cocktail?“
    Wahrscheinlich war es unklug. Ihr Magen hatte sich gerade erst ein wenig beruhigt. „Ja, gern. Und ein Pfefferminzbonbon, falls Sie eins haben.“
    Simon ging in seinem Schlafzimmer auf und ab. Laut seiner Haushälterin saß Chloe auf seiner Couch und trank einen Cocktail. Kein Grund für ihn, nervös zu sein. Immerhin hatte er sie vor ein paar Stunden selbst auf der Arbeit angerufen, um sie zu fragen, ob sie mit ihm zu Abend essen wolle. Und gehofft, sie zu sehen. Weil er ganz sicher gehen wollte, dass er der Freundschaft, die ihm mehr bedeutete als alles andere auf der Welt, keinen dauerhaften Schaden zugefügt hatte. Als sie seine Einladung ausschlug, war er sehr enttäuscht gewesen. Aber auch ein wenig erleichtert. So dringend er mit ihr reden musste – er hatte das Gefühl, noch nicht so weit zu sein.
    Seine Gedanken kreisten hauptsächlich um den Kuss. Er wollte sie wieder küssen. Diesmal ausgiebiger. Er fühlte sich wie ein Verhungernder, dem man einen kurzen Blick auf einen üppig gedeckten Tisch gewährt hatte. Diese kurze Kostprobe von Chloe reichte ihm nicht.
    Nie zuvor hatte er eine Frau getroffen, die ihn so sehr anregte, erregte oder aufregte wie sie. An ihr maß er alle anderen Frauen, und schon vor dem College war ihm klar geworden, dass er wohl nie jemanden finden würde, der an sie heranreichte. Und er hatte es aufgegeben, nach einer Frau zu suchen, die so war wie Chloe. Stattdessen ließ er sich mit Frauen ein, die das komplette Gegenteil von ihr waren. Irgendwie hoffte er wohl, dass sie das Mittel gegen den Zauber sein könnten, mit dem Chloe ihn fesselte.
    Zehn Jahre später wusste er es besser. Es war keine Zauberei. Seine Gefühle für sie waren echt. Chloe war alles für ihn. Darum war er jetzt so nervös. Was sollte er tun, wenn er sie verlieren würde?
    Als er das Wohnzimmer betrat und ihr Gesicht sah, vergaß er alle seine Sorgen. Sie sah völlig verstört aus.
    „Um Himmels willen, Chloe! Ist alles in Ordnung?“
    „Meinst du, abgesehen davon, dass ich orange bin, keinen habe, der mit mir zum Klassentreffen geht und obendrein neuerdings arbeitslos bin?“ Sie nahm einen Schluck von ihrem Drink. Ihre Hand, in der sie das Glas hielt, zitterte ein wenig.
    „Arbeitslos?“
    „Ja.“
    Vor Wut ballte Simon seine Hände zu Fäusten. „Dieser Dreckskerl! Er hat dich gefeuert?“
    Wieder nahm sie einen Schluck von ihrem Cocktail. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, nein. Wenn ich gefeuert worden wäre, würde ich zumindest Arbeitslosengeld beantragen können.“ Sie lachte hysterisch. „Erstaunlich. Frannie hat ganz vergessen, mir das auch noch unter die Nase zu reiben.“
    Simon setzte sich neben sie. Noch konnte er ihr nicht ganz folgen. „Wann hast du mit Frannie gesprochen?“
    „Bevor ich zu dir gekommen bin.“
    Er nickte. „Aha. Und davor hast du also gekündigt?“
    Mit einem übertrieben strahlenden Lächeln nahm sie einen weiteren Schluck von ihrem Drink, der mittlerweile fast leer war.
    „Ich habe Mr Thompson gesagt, dass er nicht länger so mit mir umspringen kann. Obwohl der Auftrag, an dem wir gerade arbeiten, immens wichtig ist, konnte nur einer der Vollzeitangestellten länger machen. Und die gute alte Chloe …“ Sie schwenkte das Glas vor Simons Nase hin und her, sodass die Eiswürfel aneinanderklackten. „Es ist genau, wie du gesagt hast. Er hat mich ausgenutzt.“
    Warum musste Chloe ausgerechnet heute auf seinen Rat hören? Klar, er würde für sie da sein. Sie brauchte ihn. Darum war sie hier. Sie brauchte eine starke Schulter zum Anlehnen. Er rutschte ein Stück näher an sie heran und legte einen Arm um sie – nicht als der Mann, der mit ihr schlafen wollte, sondern als der Mann, der sie liebte. Der sie immer lieben würde. „Das wird schon wieder.“
    „Natürlich.“ Sie legte ihren Kopf in seine Halsbeuge.
    „Deine Fähigkeiten sind sehr gefragt.“
    „Ja. Sehr gefragt. Trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage“, sagte sie energisch nickend. Dabei kitzelte ihr Haar, das phänomenal roch, seine Nase.
    „Genau“, pflichtete er bei und atmete noch einmal tief ein.
    „Du glaubst an mich.“ Lächelnd sah sie zu ihm auf.
    „Immer.“
    Chloe befeuchtete ihre Lippen, und ihr Blick verirrte sich zu seinem Mund. Sie sah durchaus interessiert aus. In ihm breiteten sich Panik und Verlangen aus. Eine kleine Drehung würde ausreichen, und sie würde unter ihm auf der Couch liegen. Dann könnte er sich in ihren weichen Kurven verlieren,
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