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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349
Autoren: Susan Stephens , Kim Lawrence , Sandra Marton , Nikki Logan
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Zwang werden lassen. Glühende Hitze brannte in ihm und machte ihn blind für alles außer seiner eigenen Begierde.
    „Nein.“
    Zuerst hörte er sie gar nicht, dann aber wiederholte sie es laut und trommelte mit den Fäusten gegen seine Schultern.
    Schlagartig kehrte die Vernunft zurück. Rio hob die Lider und sah die Frau in seinen Armen. Sein Magen zog sich zusammen.
    Sie war aschfahl, die Augen dunkel vor blanker Panik. Er hatte schon alle denkbaren Gesichtsausdrücke bei Frauen gesehen, aber noch nie Angst. Angst vor ihm. Dio, was tat er hier?!
    „Lassen Sie mich los“, verlangte sie scharf.
    Er holte tief Luft. „Isabella, hör mir zu …“
    „Lassen Sie mich los!“
    Behutsam stellte er sie auf die Füße zurück, und sie wich hastig zurück.
    „Sind Sie verrückt geworden?“ Sie bebte am ganzen Leib.
    „Es tut mir leid.“
    „Es tut Ihnen leid? Sie attackieren mich, und dann sagen Sie, dass es Ihnen leidtut? Mehr nicht?!“
    Ein Muskel zuckte an seiner Wange. „Ich habe Sie nicht attackiert.“
    „Nicht? Wie würden Sie es dann bezeichnen?“
    Der Muskel zuckte noch immer. Er würde es als völligen Kontrollverlust seinerseits beschreiben. Doch das war unmöglich. Er verlor nie die Kontrolle. „Als Fehler“, antwortete er steif. „Ich entschuldige mich dafür.“
    Inzwischen war Isabella wieder ruhiger geworden. Sie blies sich eine Locke aus der Stirn und funkelte ihn zornig an. Schließlich war er an allem schuld. Dass sie sich an ihn geschmiegt und wie sie auf seinen Kuss reagiert hatte, stand in keiner Relation zu dem, was er getan hatte.
    „Es ist spät“, sagte sie abrupt. „Ich muss gehen.“
    „Ja“, stimmte Rio tonlos zu, ging zur Terrasse zurück, nahm ihr Portfolio, das sie abgelegt hatte, und hob ihre Schuhe auf. Er konnte es nicht abwarten, sie loszuwerden. Ihm gefiel ganz und gar nicht, was passiert war und wie er sich benommen hatte. Trotzdem musste er sich zusammennehmen, um ihr nicht vorzuhalten, dass sie ebenso viel Verantwortung an der kleinen Szene hatte wie er. Sie hatte mit fiebriger Leidenschaft reagiert, wenn auch nicht besonders erfahren …
    Cristo! Ob sie etwa noch Jungfrau war? Aber das war ebenso unmöglich wie ein Kontrollverlust seinerseits. Heutzutage gab es selbst unter Teenagern keine Jungfrauen mehr.
    Bisher hatte er noch nie mit einer Jungfrau geschlafen, und er hatte auch nicht vor, das jemals zu ändern. Frauen waren oft albern genug, um Sex als Ausdruck ewiger Liebe zu deuten, obwohl der Mann von vornherein klargemacht hatte, dass er nichts mit Liebe, sondern nur mit Verlangen zu tun hatte.
    Und dann auch noch Sex mit einer Jungfrau? Allein bei dem Gedanken lief ihm ein Schauer über den Rücken.
    Wortlos reichte er Isabella das Portfolio und die Schuhe.
    „Danke“, sagte sie eisig.
    „Keine Ursache“, entgegnete er ebenso eisig.
    Sie riss ihm Mappe und Schuhe aus der Hand und überlegte für einen Sekundenbruchteil, ob sie sich mit ihrer Schuhgröße 39 in Annas Schuhe mit der Größe 38 hineinzwängen sollte. Nein! Eher würde die Hölle zufrieren, bevor sie vor Mr „Mann des Monats“ diese Clownnummer abzog.
    Höchste Zeit zurückzufahren.
    Oh Gott, der Wagen!
    „Wollten Sie nicht gehen?“
    Mr Macho betrachtete sie wie die Katze die Maus.
    „Das werde ich auch. Richten Sie Mr D’Aquila bitte aus, dass ich es bedaure, ihn nicht angetroffen zu haben.“
    Der Mund des Verwalters verzog sich zu einem schmalen Lächeln. „Soll ich ihm nicht lieber eine Entschuldigung für die dreistündige Verspätung ausrichten?“
    „Ich meinte genau das, was ich gesagt habe, Mr Rossi. Nichts anderes. Ist das klar?“
    Schweigen. Dann zuckte es in seiner versteinerten Miene, und … er lachte. Lachte doch tatsächlich!
    „Jawoll, Ma’am!“, salutierte er und schlug militärisch stramm die Hacken zusammen.
    Am liebsten hätte Isabella ihn gewürgt. Sie entschied sich jedoch für einen würdevollen Abgang, auch wenn dieser sich etwas schwierig gestaltete, da sie barfuß und mit dem Gelächter eines Mannes im Rücken davonging.
    Und zu allem Überfluss immer noch die Hitze seiner Lippen auf den eigenen spürte.
    Rio sah ihr nach. Eine interessante Frau, das musste er zugeben. Ihre ganze Haltung – der hoch erhobene Kopf, der gerade Rücken, die steifen Schultern – drückte aus, dass man ihr Unrecht getan hatte. Das Bild verlor jedoch an Wirkung, weil sie keine Schuhe trug.
    Er lächelte.
    Als sie aus seinem Blickfeld verschwand, nickte er zufrieden.
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