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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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daran zu denken. Sie wollte nur an diesen Kuss denken.
    Ibrahim kostete ihren Mund bis zur Neige aus und drückte sie gleichzeitig auf das Bett nieder. Er schob ihr das Kleid von den Schultern und widmete sich versunken ihren Brüsten. Eine Hand griff an den Saum dieses furchtbaren Kleides, wollte es an ihren Schenkeln hinaufschieben, doch Georgie presste sich so gierig an ihn, dass es unmöglich war. Dabei drängte das Verlangen, heiß und verzweifelt und absolut köstlich. Georgie reagierte, als hätte sie ihr Leben lang auf ihn gewartet.
    Sie zerrte an seinem Jackett, an seinem Hemd, die Finger in seinem Haar, die Zunge an seinem Ohr, die Hände rastlos auf seinem Rücken. Die Absätze ihrer Sandaletten zerrissen seine Hose, als sie die Beine um ihn schlang. Sie wünschte, die Hitze ihrer Körper würde den störenden Stoff schmelzen lassen, damit sie endlich Haut auf Haut spüren konnte.
    Doch etwas ließ sie innehalten. Etwas, das plötzlich wichtig geworden war.
    Sie konnte es nicht ignorieren. Als sie auf dem Bett kniete und an den Saum ihres Kleides fasste, um es sich über den Kopf zu ziehen, hielt sie jäh inne und fragte sich, ob es ihm an ihrer Stelle ebenfalls wichtig wäre.
    „Wir können nicht …“
    Ihr Spiel gefiel ihm, ihre plötzliche Unsicherheit. „Doch, wir können.“
    „Ich kann nicht.“
    „Du kannst“, flüsterte er rau und fasste nach dem Saum ihres Slips.
    Sie hielt seine Hände fest. „Ibrahim, bitte …“
    Da wurde ihm klar, dass es kein Spiel war. Oder eher – ein sehr gefährliches Spiel. Denn viel hätte nicht gefehlt, und er hätte sich nicht mehr kontrollieren können. Die Wut war wieder zurück, und für einen Moment hasste er sich selbst für seine Gedanken. Doch dann rollte er sich vom Bett, stand auf und besah sich sein zerrissenes Hemd, seine zerrissene Hose. Die Kratzer von ihren Nägeln brannten auf seinem Rücken … Mit den Augen schleuderte er Dolche auf Georgie ab.
    „Es tut mir leid …“ Sie schluckte und fragte sich, wie sie erklären sollte, dass es etwas gab, dass sie nicht einfach ignorieren konnte. „So bin ich nicht …“
    „Jetzt noch die Schamhafte zu spielen ist unsinnig. Das Image hat sich schon auf dem Korridor erledigt.“
    „Ich habe nicht …“
    „Behaupte jetzt nicht, du wärst noch Jungfrau.“ Er lachte abfällig. „Eine Jungfrau, die Kondome bei sich hat.“
    „Nein, das bin ich nicht.“ In dieser Stimmung würde sie ihm den Fehlkauf am Flughafen nicht erklären können. „Ich wollte dich nicht verführen …“
    „Doch, genau das wolltest du.“ Die Erregung war verschwunden, aber die Wut nicht. Man hatte ihn gewarnt, dass sie Probleme machte. Und er hätte darauf hören sollen. „Was ist, Georgie? Bist du eifersüchtig auf die große Schwester? Willst du dir auch einen reichen Ehemann angeln?“ Beißender Spott lag in seinem schmalen Lächeln. „Ich gebe dir einen Tipp für die Zukunft: Männer mögen es entweder ganz oder gar nicht.“
    Auch sie war wütend – auf sich selbst und auf ihn, weil er sie nicht erklären ließ. Keine gute Kombination, denn jetzt schoss sie mit beißenden Worten zurück. „Ach, und bei ‚ganz‘ hättest du mich morgen früh also mehr gemocht? Das bezweifle ich ernsthaft.“ Er war ein Mistkerl, ein Playboy, und sie hatte von Anfang an mit dem Feuer gespielt, auch wenn es ihr nicht gleich klar gewesen war.
    Dennoch hatte es da den Bruchteil einer Sekunde gegeben … einen kurzen Blick auf das, was hätte sein können. Und das jetzt verloren war.
    Die Vorstellung fachte seine Wut noch an. „Ich würde dich nicht anrühren, wenn du drum betteln würdest! Ich sage dir, was du bist. Du bist …“ Und er fügte eine Beleidigung an, die nicht übersetzt werden musste, bevor er mit ausholenden Schritten aus ihrem Zimmer marschierte.
    Georgie zog die Knie an und presste die zitternden Hände vor den Mund. Wie hätte sie ihm auch sagen sollen, was plötzlich wichtig geworden war?
    Sie suchte nicht nach einem Ehemann.
    Sie hatte bereits einen.

3. KAPITEL
    Es ließ nicht nach.
    Ibrahim ritt in halsbrecherischem Galopp über die Felder, lenkte seinen Hengst dann wieder zurück auf die Wege. Sein Atem bildete weiße Wölkchen in der kalten Morgenluft, und trotz der weiten Landschaft, die sich vor seinem Blick ausbreitete, fühlte er sich heute Morgen eingeschlossen. Nicht zum ersten Mal.
    Dabei war London der Ort, an dem er sich frei fühlte. An den er geflohen war. Und obwohl er die Zügel angezogen
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