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Julia Extra Band 0328

Julia Extra Band 0328

Titel: Julia Extra Band 0328
Autoren: Abby Green , Barbara Hannay , Kathryn Ross , Caitlin Crews
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…“
    „Ganz ruhig. Ich war doch immer für dich da, oder nicht?“
    Angel wand sich innerlich. Sie war eben nicht da gewesen, als Delphi sie am meisten gebraucht hatte: nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester Damia. Danach hatte Angel sich geschworen, zu Hause zu bleiben, bis Delphi, zutiefst verstört durch den schrecklichen Unfall, wieder auf eigenen Füßen stehen könnte. Als Delphi sie nun mit so unverhohlenem Vertrauen ansah, musste Angel einen Anflug von Panik unterdrücken. Zärtlich strich sie ihr eine Träne von der Wange.
    „Du musst dich auf dein Examen in ein paar Monaten vorbereiten und hast keine Zeit für andere Dinge. Überlass also alles mir.“
    Delphi schlang ihre zarten Arme um Angels Hals und zog sie an sich. Überwältigt von Mitgefühl wurde Angel erneut bewusst, dass ihre jüngere Schwester schwanger war. Also musste sie dafür sorgen, dass sie und Stavros heiraten konnten. Aber sollte Tito herausfinden, dass sie …
    Delphi rückte von ihr ab und sprach Angels Gedanken laut aus. „Und was ist, wenn Vater …?“
    „Er wird dir nichts tun, das verspreche ich“, fiel Angel ihr ins Wort. „Du solltest jetzt zu Bett gehen und ein bisschen schlafen. Mach dir keine Sorgen. Ich werde alles regeln.“

1. KAPITEL
    Ich werde alles regeln . Diese schicksalhaften Worte schwirrten Angel auch noch eine Woche später durch den Kopf. Sie war zu Stavros’ Vater gegangen, um mit ihm zu sprechen, aber er hatte es nicht einmal für nötig befunden, sie zu empfangen. Klarer hätte er nicht ausdrücken können, dass sie eine gesellschaftliche Außenseiterin war.
    „Kassianides!“
    Abrupt wurde Angel aus ihren düsteren Gedanken gerissen, als ihr Chef ihren Namen rief. Seine ungeduldige Miene deutete darauf hin, dass er sicher schon zwei oder drei Mal versucht hatte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    „Wenn Sie wieder bei uns auf der Erde sind, gehen Sie zum Pool und schauen nach, ob alles sauber ist und die Teelichter auf den Tischen stehen!“
    Sie stammelte eine Entschuldigung, ehe sie davoneilte. Tatsächlich hatten ihre Gedanken um Delphi sie von dem verstörenden Umstand abgelenkt, dass sie sich am schlimmsten Ort befand, den sie sich vorstellen konnte: in der Parnassus-Villa, die oberhalb von Athen auf den Hügeln lag. Als Bedienung bei einer Party, die für Leonidas Parnassus gegeben wurde, den Sohn von Georgios Parnassus. Alle sprachen davon, dass er im Begriff stand, das Familienimperium zu übernehmen, ein Mann, der es aus eigenen Kräften zum Multimillionär geschafft hatte.
    Nur zu deutlich wurde ihr all das wieder bewusst, als sie die Treppe hinuntereilte, die von wunderschönen Bougainvillen gesäumt war. Sie befand sich im Zuhause der Familie Parnassus, die die ihre leidenschaftlich hasste.
    Einen Moment blieb sie stehen. Ein hysterisches Lachen stieg in ihr auf, als sie sich der Ironie bewusst wurde. Sie, Angel Kassianides, würde der Crème de la Crème von Athen Drinks servieren, direkt unter der Nase der Familie Parnassus. Kalter Schweiß brach ihr aus bei dem Gedanken, was Tito tun würde, könnte er sie jetzt sehen.
    Angel zwang sich weiterzugehen. Erleichtert seufzte sie auf, als ein schneller Blick zum Poolbereich ihr zeigte, dass niemand dort war. Die Gäste waren noch nicht eingetroffen. Trotzdem überlief sie eine Gänsehaut.
    Sie hatte keine Möglichkeit gehabt, diesem Abend hier zu entrinnen. Aus „Sicherheitsgründen“ waren ihr und ihren Kollegen erst auf halbem Weg zu ihrem geheim gehaltenen Ziel gesagt worden, wohin der Minibus sie bringen würde. Angel wusste, dass ihr Chef sie sofort feuern würde, wäre sie ausgestiegen. Denn er hatte Angestellte, die bei seinem Catering-Unternehmen gearbeitet hatten, schon aus geringfügigerem Anlass auf die Straße gesetzt. Und sie konnte es sich nicht leisten, ihren Job zu verlieren, da allein ihr Einkommen das Studium ihrer Schwester sichern konnte und ihnen etwas zu essen garantierte.
    Angel versuchte, sich zu beruhigen, indem sie sich sagte, dass ihr Chef, ein Engländer, nichts von ihrer skandalösen Verbindung zu der Familie Parnassus wissen konnte. Während sie Teelichter in die antiken silbernen Halter steckte und auf dem Tisch mit der weißen Damasttischdecke abstellte, machte sie sich dankbar bewusst, dass auch vom Personal niemand aus der Gegend war.
    Ihre einzige Sorge war, dass einer der Gäste sie erkennen könnte. Aber so, wie sie diese Leute kannte, würden sie ihr in ihrer Arbeitskleidung aus schwarzem
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